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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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aufbrechen müssen. Es hätte ihnen gerade noch gefehlt, ein unvorsichtiges Rind retten zu müssen, das sich auf der Suche nach Wasser zu weit aufs dünne Eis hinausgewagt hatte.
    Selbst die Socken sind nass, dachte er müde. Und seine Füße waren wie Eisklumpen.
    Er setzte sich auf die schmale Bank an der Wand, einen Moment lang zu müde, hinüberzugehen in die Wärme des Hauses. Aber schon bald kroch die Kälte in ihm hoch, und er wusste, er musste sich bewegen. In einer Minute würde er anfangen zu zittern.
    Grant stand auf. Seine eisigen Füße protestierten
    schmerzhaft, und er wusste, er sollte nun hineingehen. Aber etwas hielt ihn zurück. Ein köstlicher Duft drang von der Küche herein. Mercy hatte keinen Spaß gemacht. Sie mochte vielleicht keine Köchin sein, aber backen konnte sie großartig. Jedermann auf der Ranch liebte ihr selbstgebackenes leckeres Brot, die Kekse und Kuchen. Er fragte sich, ob sie so hart schuftete, um zu vergessen.
    Er öffnete die Küchentür und betrat den Raum. Kekse, dachte er, und erkannte den Duft, noch ehe er den offenkundigen Beweis auf dem Tresen entdeckte. Es waren
    Weihnachtsplätzchen, wie man auf einen Blick sehen konnte.
    Mercy, Mehlflecken an der Kleidung und sogar einen im Gesicht, begrüßte ihn mit einem Lächeln, das schlagartig die Kälte aus seinem Körper vertrieb. Mit dem Backblech, das sie in der einen Hand hielt, und das mit ausgestochenem Keksteig bedeckt war, deutete sie auf den bereits ansehnlichen Haufen noch warmer Kekse.
    "Rita sagte mir, du wolltest dieses Jahr zu Weihnachten gern Plätzchen haben. Ich hoffe, sie hat dich richtig verstanden."
    "Ich ..." Er brach ab, wusste nicht weiter. Er hatte Mercy gegenüber nur kurz erwähnt, dass seine Mutter in dieser Küche zu Weihnachten Kekse gebacken hatte, als er noch ein kleiner Junge gewesen war. Er hatte dabei gedacht, dass es ihr damit leichter fallen würde, die Feiertage so fern von ihrer Familie verbringen zu müssen, denn ihm war ihre niedergedrückte Stimmung aufgefallen.
    Mercy schob das Blech mit den Keksen in den Herd, schloss die Tür, dann zog sie die Backhandschuhe aus, die sie anhatte.
    Grant hörte aus der einen Küchenecke einen Laut, sah hin und bemerkte Gambler, der in Habacht-Stellung dasaß. Auf was er wartete, wurde sogleich offensichtlich, als Mercy ihm einen Brocken Keks zuwarf. Der Hund fing ihn geschickt auf, schlang ihn herunter und setzte sich wieder hin, um auf den nächsten Brocken zu warten.
    "Selbst der Hund", murmelte er.
    "Was?"
    "Nichts."
    Wieso überraschte es ihn eigentlich? Nachdem sie auf Anhieb Jokers Herz erobert hatte, warum sollte es bei Gambler anders sein? Der Hund war sonst zwar eher zurückhaltend, aber Mercys echte innere Wärme und ihre Offenheit verringerte jede Distanz.
    "Du siehst aus, als wäre dir kalt", bemerkte sie.
    "Ist es mir auch", gab er zu.
    "Chipper hat mich darauf vorbereitet, dass du sehr wahrscheinlich kalt und nass nach Haus kommen wirst."
    Grant zog die Augenbrauen zusammen. "Er sollte heute die Zäune abreiten, um nach Schäden zu sehen."
    "Das hat er auch. Er hat gerade Bescheid gegeben, dass seine Mutter heute nicht kommen kann, da seine kleine Schwester krank geworden ist. Ich sollte die Kekse also ohne sie anfangen." Sie grinste, "Er machte mir den Eindruck, als würde er gern selbst ein paar davon haben."
    "Das glaube ich gern", meinte Grant. Noch nie hatte er solche Keksberge gesehen. Aber er wusste, sobald seine Leute sie entdeckt hatten, würden sie innerhalb kurzer Zeit verschwunden sein. Wenn sie welche für Weihnachten überließen, sollte es ihn überraschen.
    Nein, dachte er, das ist auch nicht nötig, schließlich würden nur Mercy und er auf der Ranch zurückbleiben. Die anderen würden Weihnachten alle bei ihren Familien feiern.
    Und wenn du mich fragst, ich glaube, du hast einfach Angst, mit der Kleinen hier draußen allein zu sein.
    Ein seltsames Kribbeln überlief ihn unerwartet bei diesem Gedanken. Aber er versuchte es als Frösteln abzutun, auch wenn es in der Küche eigentlich gemütlich warm war.
    "Dir ist wirklich kalt", sagte Mercy. "Hier, iss erst einmal diese hier, und warte einen Moment."
    Bevor er antworten konnte, schob sie ihm drei duftende warme Kekse hin und verschwand dann im Wirtschaftsraum neben der Küche. Dort befanden sich unter anderem der riesige Kühlschrank, die Waschmaschine und ein Waschbecken. Der Raum besaß auch einen Ausgang nach draußen, so dass die Rancharbeiter die Waschmaschine und

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