Die Braut des Cowboys
Wissenschaftler, die behaupten, wenn jemand ... am Ende ist, dann verlangt sein Instinkt..."
"Sex als Bestätigung, dass man noch am Leben ist. Willst du das sagen?"
Grant zuckte zusammen. "Es hört sich so ... kalt an, aber ...
ja, in gewisser Weise."
Sie erhob sich, reckte ihre zierliche Gestalt zu voller Höhe und schaffte es, einen Eindruck von Würde hervorzurufen, die weit über ihre geringe körperliche Größe hinausging.
"Ich denke, du unterschätzt dich selbst und deine Anziehungskraft, Grant. Es ist wirklich sehr erfrischend. Und ich bin dir sogar dankbar für deine Bemühungen ... aus noblen Motiven heraus, wie ich vermute. Als ich herkam, war ich ein wenig angegriffen, aber ... jetzt nicht mehr. Ich habe hier inneren Frieden gefunden. Und im Augenblick habe ich noch etwas anderes gefunden."
"Ich bin nicht nobel", grollte er und fragte sich, warum all das, was sie gesagt hatte, ihn so nervte. Vielleicht, weil er sich überhaupt nicht nobel fühlte im Moment. Er war frustriert, und es war seine eigene Dummheit, dass er diese Skrupel hatte, anstatt es auszunutzen, dass sie gerade so empfänglich für Zuwendung war.
"Ich verstehe, Grant. Wirklich. Es ist normal genug. Aber glaubst du wirklich, ich will dich nur haben, weil Jack gestorben ist? Wenn du das tust, dann unterschätzt du mich. Dies hier ist nicht passiert, weil ich mich vergewissern muss, dass ich noch lebe, oder mich schuldig fühle, weil ich noch lebe. Vergiss die Schlagworte, mit denen die Psychologen in solchen Fällen um sich werfen. Sie betreffen mich nicht."
"Mercy..."
"Ich bin nicht mehr das Kind von damals, das glaubte, mit dir ginge die Sonne auf und unter. So ist es auch nicht. Es ist einfach die Tatsache, dass ich bei dir etwas fühle wie bei keinem Mann je zuvor. Und du hast zugegeben ... dir geht es ebenso.
Das ist alles."
Damit ging sie davon, den Rücken durchgedrückt, den Kopf stolz erhoben. Und er fragte sich, ob er heute Abend nicht mehr zerschlagen als aufgebaut hatte mit seinem edlen Selbstverzicht.
Es gab manche Momente, wo er sich wünschte, von seiner Mutter nicht so ... aufric htig, geradeaus erzogen worden zu sein.
Wo er sich wünschte, so wie die anderen handeln zu können, einfach nur die Geschenke zu nehmen, die ihm angeboten wurden und keine Fragen zu stellen, ob es richtig oder falsch war.
Aber Barbara Jackson McClure Fortune hatte auf sein Leben einen gewaltigen Einfluss gehabt - auch wenn er seit seinem vierten Lebensjahr nicht mehr umfassend gewesen war.
Möglich, dass ihr Einfluss gerade deshalb so mächtig war. Als Kind hatte er immer nur wenig Zeit mit ihr verbracht und ihr daher immer zeigen wollen, dass er der Sohn sein konnte, den sie sich wünschte. Und als er dann irgendwann begriff, dass er sie damit auch nicht wieder zurückbringen konnte, war es zu spät, da war es bereits eine Gewohnheit geworden.
Er lehnte den Kopf zurück, seufzte frustriert und versuchte seinen noch immer erregten Körper unter Kontrolle zu bringen.
Da hörte er einen kurzen Laut, blickte auf und sah, dass Gambler ihn eindeutig mitleidig anschaute. Als der Hund sah, dass er seine Aufmerksamkeit erregt hatte, trottete er hinüber zur Tür.
"Ist es so schlimm?" murmelte Grant, als er aufstand, um das Tier hinauszulassen. "Hältst du es nicht mehr aus, mit mir in einem Raum zu sein?"
Gambler sah ihn über die Schulter hinweg an, enthielt sich aber höflich jeder weiteren Bemerkung, als er nach draußen verschwand.
Grant schloss die Tür hinter ihm, er wusste, der Hund würde wie immer im Stall schlafen. Gambler war kein Haushund, und er kam erst zu Besuchen ins Haus, seit Mercy hier war. Sie hatte wirklich alle mit ihrem Charme eingenommen - seinen Hund, die Pferde, seine Leute. Sicherlich nicht mit links, dafür hatte sie zuviel gearbeitet, aber es war ausgesprochen schnell gegangen.
Und was sie für ihn getan hatte, da wusste er nicht, ob er es benennen konnte. Nic ht einmal, ob es überhaupt ein Wort dafür gab.
Es dauerte noch sehr lange, ehe er sich selbst auf den einsamen Weg die Treppe hinauf begab.
"Feine Art, Heiligabend zu begehen", murmelte er, als er an Mercys Tür vorbeiging, die Zähne zusammengepresst. Und er dachte dabei, wenn er nicht immer noch so unter Druck stehen würde, würde er sehr wahrscheinlich eine ganze Menge Selbstmitleid mit sich empfinden:
Mercy hatte nicht damit gerechnet, dass sie einschlafen könnte, nicht nach diesem Kuss. Daher fuhr sie erschrocken auf, als lautes Bellen sie
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