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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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erachten, dass er sie weiterhin auf dem Schiff mitnehmen würde. Bisher hatte er den Gedanken, sich in absehbarer Zeit von ihr trennen zu müssen, mehr oder weniger erfolgreich von sich geschoben, aber nun kam er wieder mit Macht über ihn und ließ ihm sogar die Sonne, die vom wolkenlosen azurblauen Himmel herunterbrannte, dunkler erscheinen.
    Ein Kriegsschiff war nun einmal kein Aufenthaltsort für eine Frau. Er musste frei von allen Ablenkungen sein, wenn er in den Kampf ging und seinen Hals und den seiner Leute riskierte.
    Daraus ergaben sich aber noch andere Konsequenzen. Er hatte Vanessa zwar einen Antrag gemacht, aber für ihn war es selbstverständlich, dass er sie erst nach Ende dieses Krieges heiratete. Zum einem war eine verwitwete Gräfin de Chastel besser gestellt als die Hinterbliebene eines mittellosen Rebellencaptains, und zum anderen wollte er seine besten Freunde und seine Stiefmutter um sich haben, wenn er Vanessa standesgemäß vor den Altar führte und ihr dort den Ring an den Finger steckte, der sie für ewig aneinander binden sollte.
    Er musste danach natürlich wieder fortreisen, schließlich war er Seemann und keine Landratte, aber es würde für Vanessa dann leichter sein, zurückzubleiben und ihm und ihren Kindern ein Heim zu schaffen, in das er immer wieder zurückkehrte, das für ihn eine Insel der Seligen werden sollte. Ein Heim, das er seit dem Tod seiner Mutter in dieser Form nicht mehr gehabt hatte und nach dem er sich sehnte. Etwas, das Finnegan besaß, das ihm Kraft gab und worum er ihn oftmals beneidet hatte. Bis dieser glückliche Zeitpunkt gekommen war, musste er sie aber bei ihrem Onkel in Jamaika absetzen und dann wieder in den Krieg ziehen.
    Trotzdem wollte er ihre Beziehung durch mehr als Liebe festigen. Diese beiden Tage in der Einsamkeit sollten eine Art Verlöbnis sein – vielleicht sogar das letzte ungestörte Glück für viele Monate oder gar Jahre –, und er wollte ihr jetzt schon den Ring seiner Mutter schenken, um ihr und ihm etwas zu geben, das ihnen über die schwere Zeit der Trennung hinweghelfen würde.
    Als er zwei Stunden später wieder zu Vanessa zurückkehrte, sah er sich zumindest eines seiner Probleme entledigt, und er umarmte sie stürmisch, als er sie allein in ihrem Zimmer vorfand.
    »Du wirst nicht glauben, meine Liebste, was geschehen ist! Der Gouverneur hat endlich Einsicht gezeigt! Er nimmt davon Abstand, das erbeutete Linienschiff für Frankreich zu beanspruchen. Ich war bereits unten am Hafen und habe Finnegan den Auftrag gegeben, sofort alles Notwendige zu veranlassen, um das Schiff instand zu setzen.«
    Sein Strahlen spiegelte sich auf Vanessas Gesicht wider. »Ich freue mich ja so für dich, Robert«, erwiderte sie innig, obwohl sie weitaus weniger überrascht war als er. Sie hatte am Vorabend ihren ganzen Charme gegen die Hartnäckigkeit des Gouverneurs eingesetzt, mit ihm über gemeinsame Bekannte gesprochen, sich sehr liebenswürdig über seine Gattin und seine hübsche, wenn auch etwas geistlose Tochter geäußert und sogar ein wenig mit ihren Beziehungen und ihrem Geld angegeben, etwas, das ihr – wäre es nicht um Robert gegangen – sonst niemals eingefallen wäre. Am Ende war der Gouverneur wie Butter in ihren Händen gewesen. Aber davon musste Robert nicht unbedingt etwas wissen. Männer wie er hatten eine recht seltsame Beziehung zu ihrem Stolz.
    »Das bedeutet wohl, dass wir nun mit zwei Schiffen auf die Jagd nach den Engländern gehen können?« Vanessa hatte nicht das geringste Interesse daran, auf irgendjemand anderen als die Ratten und das übrige Ungeziefer auf dem Schiff Jagd zu machen, aber da sie wusste, wie sehr Roberts Herz daran hing, versuchte sie tapfer, sich für ihn zu freuen. Schließlich war sein Glück auch das ihre, selbst wenn dies bedeutete, dass sie ständig Angst um ihn haben und bei jedem Kampf hinunter in den Laderaum zu diesem abscheulichen Getier geschickt werden würde. Um am Ende dann die halbe Mannschaft verletzt und verstümmelt oder gar tot vorzufinden.
    Robert wurde ein wenig ernster. »Ja … das heißt nein … Wir werden wohl nicht mit beiden Schiffen hinter den Engländern her sein, aber ich kann das englische Schiff nun dazu benutzen …«, er unterbrach sich. »Auf jeden Fall ist es ein Glück, dass ich nun über beide verfügen kann.«
    Vanessa dachte zwar, dass es mehr Glück gewesen wäre, gar kein Schiff zu haben, sondern still und beschaulich daheim zu sitzen, aber sie schwieg und

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