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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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das, was sich Wellbrooks vorgestellt hat? Du weißt, ich mag deinen Freund sehr, und zu mir ist er auch immer freundlich und gar nicht von oben herab. Und dennoch kenne ich seine Art anderen gegenüber. Diese Art von Arroganz übertrifft aber doch wirklich alles. Um ein Mädchen anzuhalten, das seine Großmutter vorgeschlagen hat! Das ist doch unglaublich, und dann auch noch seinen Sekretär zu schikken, diesen langweiligen Mr. Bactexter. Nicht daß es einen Unterschied gemacht hätte, wenn sein Sekretär nicht so ein fader Kerl wäre, wohlgemerkt.«
    Sie dachte noch einmal über das Gehörte nach und schüttelte den Kopf: »Aufs Land verbannen, wollte er sie, um einen Erben zu haben und eine Hausherrin auf Brooks Hall. Also, das ist wirklich zu arg! Wenn sie allerdings die Persönlichkeit ist, für die du sie hältst, dann wird sie sich nicht widerspruchslos seinen Wünschen fügen. Und wenn sie wirklich so hinreißend ist, dann hat er unverdientes Glück.«
    »Ich bin schon gespannt, was für ein Gesicht er macht, wenn ich ihm erzähle, wie falsch das Bild ist, das er sich von seiner Braut macht. Weißt du, er ist so überzeugt davon, daß sie einfach reizlos sein muß, gerade so, als wäre sie eben aus dem Kuhstall gekommen«, meinte ihr Gatte.
    Mylady kicherte über den Vergleich: »Warum um Himmels willen hat er dann um sie angehalten? Kannst du dir eine Frau aus dem Kuhstall an der Seite des Herzogs von Wellbrooks vorstellen?«
    »Es war wohl aus einer Laune heraus, habe ich den Eindruck«, überlegte ihr Gatte. »Es kommt mir fast so vor, obwohl er es nicht direkt ausspricht, als ob er seinen Entschluß bereits bereute. Weißt du, es war nach diesem Ball bei Linham. Die Mütter und Töchter haben ihn wieder einmal regelrecht belagert. Außerdem hat George Romsey eine Unmenge Geld am Spieltisch gelassen. Du weißt, ich mag George nicht ungern, aber Julian kann seine immer lustige Art nicht leiden, und er hat mir einmal erklärt, allein der Anblick ›dieses Gecken‹ bereite ihm Übelkeit. Und so einen Mann, der noch dazu ein Spieler ist, ein Spieler wohlgemerkt, den ich bisher nur verlieren sah, zum Erben zu haben, ist wirklich nicht erfreulich. Er war in richtig angewiderter Stimmung an diesem Abend, und da kam ihm der Vorschlag seiner Großmutter gerade recht.«
    »Trotzdem, Andy. Ich finde, jetzt, da der Herzog außer Gefecht ist und Zeit darüber hat nachzudenken, solltest du ihm nicht erzählen, wie Miss Redbridge wirklich aussieht. Glaubst du nicht, es täte seiner selbstsicheren Art ganz gut, wenn man ihn noch ein paar Tage im Ungewissen ließe?«
    Ihr Gatte überlegte dies und sagte dann grinsend: »Du meinst,das wäre eine gerechte Strafe für sein arrogantes Verhalten? Vielleicht hast du recht. Ich werde ihm also nicht die Vorzüge seiner Braut schildern, obwohl mir das verdammt schwerfällt.«
    »Und wann wird die Verlobung bekanntgegeben?« wollte Mylady noch erfahren.
    »Stell’ dir vor, Miss Redbridge will von einer Bekanntgabe in der Gazette noch nichts wissen«, erklärte ihr Gatte. »Sie hat Bactexter aufgetragen auszurichten, daß die Verbindung noch geheimgehalten werden solle. Sie wolle sich die Möglichkeit offenhalten, dem Herzog nach einem Zusammentreffen einen Korb zu geben.«
    »Also diese Frau muß ich unbedingt kennenlernen«, rief Mylady. »Bei Lady Darlington wohnt sie, sagtest du? Gut, ich werde die beiden Damen einladen. Zu einem Abendessen in kleiner Runde. Natürlich zu einem Termin, den auch Wellbrooks wieder wahrnehmen kann. Ja, gleich morgen werde ich sie darauf ansprechen.«

XI .
    Als am Nachmittag des darauffolgenden Tages Olivia an der Seite ihrer Tante im offenen Landauer durch den Hydepark fuhr, steuerte ein elegantes Gefährt auf sie zu, das von einer reizenden, jungen Dame selbst kutschiert wurde.
    Es war kurz nach fünf Uhr, jene Stunde, zu der es als mondän galt, sich im Park zu zeigen. Mehrere Damen hatten bereits ihre Kutscher angewiesen zu halten, um mit Mylady und ihrer Nichte zu plaudern oder sie zu Veranstaltungen einzuladen. Herren hatten ihre Pferde zum Stehen gebracht, um sich nach dem Befinden der Damen zu erkundigen und sich von der besten Seite zu zeigen.
    Lady Darlington genoß sichtlich das Aufsehen, das ihre Nichte verursachte, als ihr Blick auf den Phaeton von Lady MacAlister fiel: »Meine Liebe, wenn das nicht die kleine Woodford ist, Lady MacAlister, sollte ich sagen, die da geradewegs aufuns zukommt«, flüsterte sie ihrer Nichte mit

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