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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Plan, wenn Ihr irgend etwas erreichen wolltet.«
    Nichola lächelte. »Ich habe auch jetzt einen Plan«, erklärte sie. »Ich werde Royce genau das bieten, was er sich erhofft, und bald wird er merken, daß er mich liebt. Das ist ganz einfach, oder nicht?«
    Royce betrat die Halle, und das Gespräch endete abrupt. Nichola lief ihm entgegen, um ihn gebührend zu begrüßen. Sie küßte ihn auch.
    Clarise und Alice huschten zur Anrichte, um nachzusehen, ob alles für das Frühstück bereit stand, während Nichola mit Royce zum Tisch ging.
    Sie lächelte, und darüber war Royce sehr erfreut – seine Frau war offensichtlich in guter Stimmung, und deshalb beschloß er, jetzt noch nicht über ihre Sorgen und Kümmernisse mit ihr zu sprechen. Vielleicht hatte er sich letzte Nacht zu viele Sorgen gemacht, und Nichola war nur erschöpft und voller Trauer über Ulrics Abreise gewesen. Er ahnte, wie sehr ihr das Kind fehlte, und ihre Gemütslage am gestrigen Abend war vielleicht nur Ausdruck der Leere gewesen, die sie in ihrem Inneren fühlte. Thomas und Lawrence kamen auch zum Frühstück und nahmen am Tisch Platz.
    Sobald Royce sich auf seinen Stuhl niedergelassen hatte, verschränkte Nichola die Hände auf dem Rücken und zählte alles auf, was sie an diesem Tag zu erledigen gedachte.
    Royce war hochzufrieden, und er wollte ihr ein Lob aussprechen, aber Thomas lenkte ihn ab.
    »Habt Ihr schon mit Eurer Gattin über die Holzdielen gesprochen, Baron?« fragte er.
    Royce schüttelte den Kopf und ergriff Nicholas Hand. Vielleicht konnte er ihre günstige Gemütsverfassung ausnutzen und jetzt mit ihr über den Zustand des Hauses sprechen.
    »Nichola, du hast mich nie gefragt, weshalb ich den Tisch in die Mitte der Halle rücken ließ«, begann er.
    »Es geziemt sich nicht für mich, deine Anweisungen in Frage zu stellen«, antwortete sie und wiederholte damit, was er selbst von ihr gefordert hatte.
    Er lächelte.
    Nichola war sicher, daß er glücklich darüber war, daß sie sich an seine Belehrungen erinnerte.
    »Ich ließ den Tisch wegstellen, weil die Bodenbretter an der alten Stelle morsch und beinah ganz durchgefault sind. Im Grunde genommen hätte der Boden schon längst durchbrechen müssen.«
    Nichola hatte gar nicht registriert, daß der Fußboden in einem so schlechten Zustand war. Sie zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht und wartete auf weitere Erklärungen.
    »Es ist ein Wunder, daß nicht schon der ganze Boden eingefallen ist« warf Thomas ein.
    Royce nickte. »Im oberen Stockwerk ist es dasselbe. Thomas meint, daß man die Schäden kaum reparieren kann.«
    Nichola beobachtete, daß Royce Thomas anschubste, damit der Vasall von seinen Entdeckungen berichtete.
    »Das ganze Gebäude sollte niedergerissen und ein neues errichtet werden«, platzte Thomas heraus.
    »Die Kosten wären etwa viermal so hoch, wenn der Baron versuchen würde, dieses Haus zu renovieren«, fügte Lawrence hinzu.
    Nichola blieb ganz unbewegt nach dieser Eröffnung, da sie wußte, daß die Behauptungen der Wahrheit entsprachen. Wie oft hatte ihr Mutter schon gesagt, daß ihnen bald das Dach über dem Kopf zusammenstürzen könnte? Nichola erinnerte sich noch gut an die hitzigen Debatten, die ihre Eltern über dieses Thema geführt hatten. Papa war bestrebt gewesen, die Dinge so zu lassen, wie sie waren – er hatte jegliche Veränderung verabscheut –, aber ihre Mutter war ein praktisch denkender Mensch gewesen.
    Nichola schlug offenbar ihrem Vater nach – sie mochte es auch nicht, wenn die Dinge anders wurden. Plötzlich bemerkte sie, daß die drei Männer sie besorgt ansahen – sie machten gemeinsame Sache und versuchten, sie behutsam zu einer Zustimmung zu überreden.
    Ihr Mann nahm augenscheinlich Rücksicht auf ihre Gefühle. »Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden«, erklärte Royce ernst.
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit – er hatte schon längst einen Entschluß gefaßt, aber er wollte Nichola Zeit geben, sich an den Gedanken zu gewöhnen.
    Sie schenkte ihrem Mann ein Lächeln und machte sich wieder daran, die Blumen in der Vase zu richten. Die drei Ritter wandten die Blicke nicht von ihr, und Nichola beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Royce ratlos mit den Schultern zuckte.
    »Ich weiß, wieviel dir dieses Haus bedeutet, meine Liebe. Wenn es möglich ist, werde ich ...«
    Sie beendete den Satz für ihn: »Versuchen, die Burg zu erhalten?«
    Er nickte. Sie schüttelte den Kopf. »Du brauchst dir um meine Empfindungen

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