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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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unterhalten«, versetzte sie. »Ich würde gern über unsere Zukunft sprechen.«
    Sie hob ihm ihr Gesicht entgegen, und Royce küßte sie heftig. Sein einziger Gedanke war, sie davon abzuhalten, ihm mit ihrem Geplapper und ihren Fragen auf die Nerven zu gehen, aber dieser Kuß überschattete sehr schnell all seine Motive.
    Es war kein zärtlicher Kuß – er war hitzig, fordernd und erregend. Royce schien gar nicht genug von ihr bekommen zu können, und sein lautes Stöhnen mischte sich in ihren entzückten. Seufzer.
    Nichola vergaß vollkommen, wo sie sich befanden. Royce erinnerte sich sehr wohl daran. Er beendete den Kuß und drückte ihren Kopf an seine Schulter.
    »Schlaf jetzt«, befahl er.
    Sie war zu durcheinander, um eine Antwort darauf zu finden. Sie schmiegte ihr Gesicht an seine Brust und hörte sein rasendes Herzklopfen. Plötzlich machte ihr seine Schroffheit gar nichts mehr aus – diese Entdeckung war wunderbar. Royce mochte es vielleicht nicht zugeben, aber der Kuß hatte ihm gefallen, und er war genauso aufgeregt wie sie.
    Sie seufzte leise, schloß die Augen und gähnte. Sie war schon beinah eingedöst, als Royce ihren Namen flüsterte.
    »Ja, Royce?«
    »In zwei Tagen werden deine Brandwunden verheilt sein.« Seine Stimme klang mit einemmal hart und fordernd.
    »Ach ja?« Sie fragte sich, wie er eine solche Prophezeiung machen konnte. Wieso kümmerte er sich überhaupt darum, wie lange ihre Wunden brauchten, um zu heilen?
    Dann erinnerte sie sich – er hatte versprochen, sie erst zu seiner Frau zu machen, wenn sie keine Verbände mehr trug. Nichola lächelte.
    Er begehrte sie. Eigentlich müßte ich Angst vor dem Unbekannten haben, überlegte sie. Ihre Mutter hatte ihr nur gesagt, daß so etwas eine ganz normale Angelegenheit zwischen Mann und Frau war, daß man es tun mußte, um Erben in die Welt setzen zu können, und daß auch die Kirche nichts dagegen einzuwenden hatte.
    Aber all das war im Augenblick ganz unwichtig – Royces Zärtlichkeiten und die Tatsache, daß er sie begehrte, das allein zählte. Aber sie wollte es aus seinem Mund hören. »Bist du froh, wenn meine Hände wieder gesund sind?«
    Er wartete lange mit seiner Antwort. Er zog sie enger an sich und strich mit dem Kinn über ihr Haar. Und als sie schon glaubte, daß er weiterhin schweigen wollte, sagte er: »Ja, Nichola, dann bin ich froh.«
    Ihr Herz machte einen Satz, als sie die Wärme in seiner Stimme hörte.
    In dieser Nacht konnte sie lange nicht einschlafen. Durch ihren Kopf wirbelten tausend Gedanken. Jetzt war sie die rechtmäßige Herrin von Rosewood und eine verheiratete Frau. Ihre Mutter hatte ihr gute Manieren und all die hübschen Fertigkeiten beigebracht, mit denen sich eine Lady die Zeit vertrieb, aber sie hatte nie viel über die Pflichten gesprochen, die eine Frau gegenüber ihrem Ehemann erfüllen mußte. Nichola war sich jedoch im klaren, daß sie als Herrin auf Rosewood den Haushalt leiten mußte und die Aufgabe hatte, für ihre Familie ein glückliches und friedliches Heim zu schaffen.
    Ihre Mutter war ihr immer ein gutes Beispiel gewesen und hatte selten Lektionen erteilt. Ihr Vater mochte es, wenn alles seine Ordnung hatte, daran erinnerte sich Nichola noch gut, und ihre Mutter hatte dafür gesorgt, daß alles so war, wie er es sich wünschte. Sie verwöhnte ihn, und indem sie das tat, brachte sie ihm unauffällig bei, auch sie zu verwöhnen. Ganz egal, welches Chaos außerhalb der Festungsmauern herrschte – wenn ihr Vater aus dem Schlachtgetümmel kam, lief ihre Muter aus dem Haus, um ihn strahlend zu begrüßen. Ihr Lächeln vertrieb immer seine schlechte Laune und machte aus dem grimmigen Krieger einen umgänglichen Mann, der seine Frau und seine Kinder von Herzen liebte.
    Nichola fühlte sich getröstet bei der Erinnerung an ihre glückliche Kindheit. Ja, das Heim eines Mannes ist so etwas wie ein Heiligtum, dachte sie, ein Ort des Friedens und der Geborgenheit – manchmal auch ein Ort der Liebe.
    Royce das Leben zur Hölle zu machen und sich wie ein trotziges Kind zu gebärden, war jetzt nicht mehr angemessen – dabei würde sie sich nur selbst schaden und verletzen. Sie war eine erwachsene Frau, und es würde höchste Zeit für sie, sich auch so zu benehmen.
    Sie mußte schließlich an Ulric denken – seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben, und Nichola war mit jedem Tag mehr davon überzeugt, daß sein Vater auch nicht mehr am Leben war. Thurston hätte ihr eine Nachricht zukommen

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