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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ich hatte Bedenken, daß es sie traurig und wütend machen würde, wenn das Haus niedergerissen wird, aber jetzt...«
    »Es macht mich traurig und wütend«, sprudelte sie hervor.
    »Aber du hast doch gerade gesagt...«
    Sie vergaß, daß sie sich vorgenommen hatte, nett zu sein. »Du wirst meine Burg nicht einreißen, Royce.«
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    Sie seufzte – sie wollte ihren Mann doch nicht anschreien. »Ich hoffe, du wirst das Gebäude so lassen, wie es ist.«
    »Dann hast du also gelogen, als du sagtest...«
    »Ich habe nur versucht, verträglich zu sein«, unterbrach sie ihn. »Gott ist mein Zeuge, daß du mir das sehr oft unmöglich machst. Könnten wir jetzt zu Tisch gehen und das Thema fallenlassen?«
    Hugh stimmte dem Vorschlag aus vollstem Herzen zu. Er ging zum Tisch und befahl Clarise, die Speisen aufzutragen.
    Nichola wollte Hugh folgen, aber Royce hielt sie am Arm fest und zwang sie, stehen zu bleiben. »Du wirst immer die Wahrheit sagen, verstanden?« knurrte er.
    Sie sah ihn an. »Ich versuche es ja«, sagte sie. »Ich möchte dir gern Freude bereiten.«
    Diese Eröffnung erstaunte ihn. »Warum?«
    »Wenn ich dir Freude mache«, erklärte sie, »Dann zahlst du es mir vielleicht mit gleicher Münze heim.«
    Er grinste. »Und womit soll ich dir Freude machen?« fragte er und zog sie näher an sich.
    »Indem du Justin und Ulric nach Hause holst«, erwiderte sie prompt.
    »Ich werde es tun«, stimmte er zu, während er seine Hand unter ihr Kinn legte. »Sobald du mir verraten hast, weshalb du den angelsächsischen Pfeil abgefangen hast.«
    »Möchtest du immer noch, daß ich mich für mein Eingreifen entschuldige?«
    Er nickte.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn zart. »Ich werde dir heute nacht alles erklären, Royce. Und wenn du mich angehört hast, wirst du keine Entschuldigung mehr fordern. Ich habe nichts Unrechtes getan, und ich bin sicher, daß du mir zustimmst und sogar möglicherweise mich um Vergebung bitten wirst.«
    Ihr Lächeln war so süß, und sie sah so unschuldig aus, daß er kaum glauben konnte, daß sie sich in den vergangenen Wochen wie eine Furie aufgeführt hatte.
    »Nichola?«
    »Ja, Royce?«
    »Du könntest einen Mann in den Suff treiben.«
    Lieber Gott, das hoffte sie – sie hätte beinah laut losgebracht.
    Royce hatte sich vorgenommen, seine Frau nicht zu beachten, bis sie begriffen hatte, daß sie mit ihren Forderungen keinen Erfolg haben würde. Sie mußte sich endlich darüber klar werden, welche Stellung sie in diesem Haus einnahm ...
    Aber jetzt – die Grübchen in ihren Wangen waren so verlockend, daß er ihr kaum widerstehen könnte. Nein, erst mußte er sicher sein, daß Nichola aufrichtig zu ihm stand, bevor er sie anrührte. Zum Teufel, diese Ehe bereitete ihm Höllenqualen, und Nichola war zu unschuldig, um zu merken, welcher Folter sie ihn aussetzte. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sehr sie ihn reizte ... Diese Frau war so anmutig, und wenn sie ihn anlächelte, konnte er an nichts anderes mehr denken als daran, sie zu berühren. Sie wußte nicht, welche Freude und welche Erfüllung sie im Bett finden könnten, und wenn sie so weitermachten, würde sie eine alte Frau sein, bevor sie es herausfand.
    Vielleicht sollte er seine Taktik ändern. Dieser Gedanke schoß ihm durch den Kopf, und im selben Moment umarmte er sie. Er fuhr mit den Fingern durch ihr Haar und preßte seinen Mund auf ihre Lippen. Eigentlich hatte er vorgehabt, nur kurz ihren Geschmack zu genießen, aber seine Frau wandte sich ihm so willig zu, daß er sich nicht mehr zurückhalten konnte und der Kuß immer leidenschaftlicher wurde.
    Royce ächzte, als Nichola die Arme um ihn schlang und sich eng an ihn schmiegte. Der Kuß wurde so heiß und wild, daß Royce vor Verlangen bebte.
    Er mußte aufhören – dies war weder der rechte Ort noch die rechte Zeit für Hemmungslosigkeiten. Royce zog sich vorsichtig zurück, aber Nichola ließ das nicht zu. Diese Geste reizte ihn zu einem weiteren, langen Kuß.
    Nichola zitterte, als Royce sich zwang, diesem gefährlichen Spiel ein Ende zu machen, und sie sank matt gegen ihn. Er hielt sie fest, bis sie sich beide ein wenig erholt hatten, dann legte er einen Finger unter ihr Kinn und murmelte: »Ich will dich, Nichola.«
    Sein rauher Flüsterton erschreckte sie nicht – im Gegenteil, sein Geständnis wärmte ihr das Herz. »Das freut mich, Royce. Ich will dich auch. So sollte es sein zwischen Mann und Frau, nicht

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