Die Braut des Satyrs
wahr?«
Flink drehte sie sich in seinen Armen um und zog ihn näher.
»Antworten Sie mir!«, verlangte er, sie auf Abstand haltend.
»Sie wissen doch, dass ich es war.«
»Sie konnten uns sehen.« Er betrachtete sie prüfend.
»
Oui!
Um Gottes willen!« Sie schlang einen Arm um ihn und hauchte: »Sie dürfen nur flüstern.« Dann nickte sie zum Kamin. »Selbst hier haben die Wände Ohren.«
Lyon stellte seine Beine weiter auseinander, umfasste ihren Po und hob sie dichter zu sich. Seine Lippen nahmen ihre gierig gefangen, und es fühlte sich herrlich an. Alles stand auf dem Spiel, dennoch hatte sie sich nie sicherer und beschützter gefühlt. Außer dem Knacken des Feuers und ihrer gelegentlichen Seufzer war es vollkommen still.
»Diese Kreatur bei Ihnen, ich sah, wie sie beschaffen war«, brachte Juliette zwischen zwei Küssen heraus. War diese lustverklärte Stimme wirklich ihre?
»Mmh.«
Sie legte beide Hände an seine Wangen und schob ihn gerade weit genug von sich, dass ihre Lippen sich nicht mehr berührten. Ein Bernsteinglühen glänzte ihr unter halbgeschlossenen Lidern entgegen. Im Feuerschein warfen seine dichten Wimpern Schatten auf sein Gesicht.
»Was war sie?«, hauchte Juliette.
Sein Blick fiel auf ihren Mund.
»Eine Nereide«, antwortete er, bevor er sie erneut mit seinen Lippen erkundete.
Eine Nereide.
Wiederholte Juliette im Geiste.
Keine Meerjungfrau.
»Und ihr Name?«, erkundigte sie sich und wandte das Gesicht ab.
»Sibela.«
Enttäuschung überkam sie, aber sie fragte nur: »Wie stehen Sie zu ihr?«
»Wie stehen Sie zu Valmont?« Er küsste sie einmal, zu kurz, und lehnte sich vor, so dass seine Hüften sie an der Freskenwand gefangen hielten. Gleichzeitig presste er seine Arme zu beiden Seiten von ihr an die Wand. »Ist er Ihr Geliebter?«
Von nebenan waren Bewegungen und Stimmen zu hören, als das Paar das maurische Zimmer verließ. Dann entfernten sich Schritte den Korridor entlang zum Salon, worauf es sehr still wurde.
Würde der Wachmann nun umso mehr auf sie achten? Wer belauschte sie sonst noch?
Sie senkte ihre Stimme, bis er sie kaum hören konnte. »Nein, er bedeutet mir nichts.«
Stöhnend glitt Lyon mit seinen Lippen seitlich an ihrem Hals hinab.
Ein zartes seidenumhülltes Bein legte sich um seine Schenkel.
Durch die Stoffschichten hindurch brannte sein Glied an der Öffnung ihres Schoßes. Er verlagerte sein Gewicht, so dass sein Schaft sich an ihr rieb.
Mmm.
»Wie lauteten seine Instruktionen, mich betreffend?«, fragte er leise.
»Ich soll Sie umwerben, mehr als die anderen Gäste, jedenfalls heute Abend. Ich soll einiges über Ihr Weingut herausfinden.« Und tat sie es nicht, drohte ihr Übles.
»Wozu?«
»Er neidet Ihnen den Erfolg. Es würde nicht unbedingt helfen, sollte er herausfinden, dass ich mit Ihnen so zusammen bin.« Zwischen ihnen zuckte sein Glied, und Juliette stöhnte.
Seine Züge wurden entschlossener. »Ich logiere im Hotel am Quai d’Anjou. Kennen Sie es?«
Sie sah zu ihm auf und nickte verhalten. Natürlich kannte sie es. Das Hotel befand sich in der baumgesäumten Uferstraße auf der Île Saint-Louis und war eines der ältesten und teuersten von Paris.
»Kommen Sie mit mir dorthin!«
»Jetzt?«
Mit einer Hand zog er ihr Bein fester um sich, so dass sie sich noch unzüchtiger nahe waren als zuvor. »Damit wir frei sprechen können.« Dann fügte er leiser und verführerisch hinzu: »Und damit ich Sie ohne Publikum vögeln kann.«
Erschrocken stemmte sie sich gegen ihn. »
Non!
Haben Sie nicht gehört, was ich eben sagte?«
»Wenn nicht heute Nacht, dann morgen. Bereiten Sie mir eines Ihrer berühmten Diners, falls Ihnen das ein glaubwürdiger Vorwand wäre, mich aufzusuchen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin bereits anderweitig gebunden – für immer. Kehren Sie in die Toskana zurück, noch heute Nacht! Und kommen Sie nie wieder her!«
Mit einem Knurren küsste er sie abermals leidenschaftlich, bis sie willens war, allem zuzustimmen, was er verlangte. Sie sollte dies hier nicht wollen, ermahnte sie sich. Was immer er einzig durch seine Nähe an Gefühlen in ihr auslöste: Es war ein Fehler, sie zu begehren. Hatte sie denn vor drei Jahren nichts gelernt?
Seine Lippen wichen ein wenig zurück, und sie folgte ihnen, weil sie ihn noch nicht aufgeben wollte.
»Ihr Monsieur kommt«, informierte er sie verdrossen.
Sie blinzelte. »Wie bitte?«
»Valmont.«
Juliette stieß einen verzweifelten Schrei aus und sprang von ihm
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