Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dabei in geheimnisvollen Forschungslabors herumtreibt.
    Sir James gehörte zu den Mitarbeitern, die überall Eintritt hatten. Auch jetzt hielt uns niemand auf. Über Telefon meldeten wir uns im Büro des Forschungsleiters an und durften eintreten. Wir warteten inmitten einer Unordnung aus zahlreichen Papieren, die verstreut auf dem Schreibtisch und den Sitzmöbeln lagen. Der Monitor eines Rechners schaute mich leer an. Seine graugrüne Fläche wirkte auf mich so deprimierend wie der gesamte Morgen.
    Meine Gedanken beschäftigten sich auch mit Suko, der irgendwo in Indien herumsuchte. Keiner von uns wußte, wo er sich aufhielt, auch von Mandra Korab hatten wir nichts gehört.
    Professor Madison hieß der Chef dieser Abteilung. Als er kam, hielt er in der rechten Hand eine Tüte mit Milch. Er begrüßte uns und trank einen Schluck. »Den hatte ich nötig, Gentlemen.«
    »So schlimm?« fragte ich.
    Er setzte sich. »Sagen wir rätselhaft.«
    Ich holte zwei Stühle für Sir James und mich heran. Wir nahmen Platz und schauten uns an.
    Professor Madison fuhr durch sein braunes Haar. »Dieser ungewöhnliche Schlamm«, sagte er, »bereitet uns in der Tat einige Probleme. Ich kann auf eine lange Reihe von Erfahrungen zurückblicken, das müssen Sie mir glauben, doch dieser Schlamm hat uns alle vor gewisse Rätsel gestellt.«
    Ich spannte mich. »Inwiefern?«
    »Ganz einfach. Er hielt unseren Analysemethoden nicht stand. Wir fingen mit den normalen Untersuchungen an, darüber möchte ich nichts sagen, weil es sich nicht lohnt. Allerdings bekamen wir kein Ergebnis. Obwohl eine Masse vorhanden war, zeigten unsere Apparate nichts an. Können Sie das verstehen?« Wir verneinten.
    Professor Madison schaute auf seine Schreibtischplatte. »Wir konnten es auch nicht, gaben aber nicht auf und versuchten die anderen Methoden anzuwenden. Die Laseranalysen hätten uns bestimmt Aufschluß gegeben, davon war jeder Mitarbeiter überzeugt.«
    »Sie haben es auch nicht geschafft, Professor?«
    »Richtig, Mr. Sinclair. Wir haben es nicht geschafft. Es war ein Schuß in den Ofen.«
    Ich wunderte mich trotzdem. »Überhaupt kein Ergebnis? Das kann doch nicht wahr sein.«
    »Stimmt aber. Wir schössen mit Licht gegen die Proben. Sie verdampften, was auch natürlich war, aber es gab keine Anzeigen, keine Meßergebnisse. Wir haben auf eine bestimmte Fläche der zu analysierenden Probe gezielt, und was passiert? Die gesamte Probe verdampfte. Sie löste sich auf, wurde zu einer Wolke, die wegtrieb. Das ist es, was ich nicht begreife, meine Herren.« Ich schaute meinen Chef an, der nachdenklich auf einem Stuhl hockte und das Kinn gegen die Handfläche gestützt hatte. Der Blick hinter den dicken Gläsern der Brille hatte sich verändert, er war ins Leere oder nach innen geglitten.
    »Was sagen Sie, Sir James?«
    »Professor, ich glaube Ihnen.«
    »Es bleibt Ihnen auch nichts anderes übrig.«
    »Aber was geschah mit dem Material, das ja nur seinen Zustand gewechselt hat?«
    »Nur seinen Zustand gewechselt, Sir? Nein, so einfach ist das nicht. Es verschwand nämlich. Verstehen Sie das? Kaum hatte der Laserstrahl die Probe berührt, da war sie weg.«
    »Der Dampf löste sich auf?«
    »Ja.«
    »Und Ihre Apparate zeigten nichts an.«
    »So ist es.«
    »Schließen Sie trotzdem etwas daraus?« erkundigte ich mich bei dem Wissenschaftler.
    »Da müßten Sie mich eigentlich etwas Leichteres fragen, Mr. Sinclair. Es ist alles nicht einfach für uns. Wir befinden uns in einem naturwissenschaftlichen Vakuum. Ich habe keine Erklärung, ich kann Ihnen nicht sagen, aus welchen Stoffen sich die Probe zusammensetzt. Ein Kollege sagte schon, es könnte eine auf der Erde unbekannte Masse sein. Worüber keiner von uns lachte. Man nahm die Worte sehr ernst. Ich möchte Sie fragen, wo Sie den Schlamm fanden?«
    Sir James erklärte es ihm.
    Professor Madison war überrascht. Er schüttelte den Kopf und flüsterte immer wieder, wie unglaublich das alles wäre. Er wollte es nicht fassen, sein analytisch arbeitender Verstand weigerte sich einfach. »Dann war es etwas Organisches«, flüsterte er. »Ein Schlamm, der sich im Körpereines Menschen gebildet hat. Hören Sie, ich bin kein Mediziner, aber das kann ich mir schlecht vorstellen.«
    »Wir auch nicht, Professor.«
    »Es tut mir leid, Sir James, daß ich Ihnen kein Resultat liefern konnte, aber wie geht es weiter?«
    »Haben Sie als Wissenschaftler die Flinte ins Korn geworfen?«
    »Nein, das nicht.«
    »Dann nehmen Sie

Weitere Kostenlose Bücher