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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchlöchert«, hatte ihm Hadam Esra erklärt. »Von vier Kugeln.«
    »Verdammt, er griff mich mit dem Säbel an! Was hätte ich denn tun sollen?«
    Diese Antwort akzeptierte man nicht. »Er ist einer von uns gewesen«, hatte Esra erklärt. »Einer für die Göttin, begreifst du das? Du hast dich eines Verbrechens schuldig gemacht. Wir können so etwas nicht akzeptieren.«
    »Schon gut.«
    Sie hatten ihn dann in Ruhe gelassen und flüsternd miteinander gesprochen. Wahrscheinlich redeten sie über die Art, wie er getötet werden sollte. Mittlerweile war er in die Knie gesunken, und über seinen Körper liefen kalte und warme Schauer. Sie wühlten ihn auf, sie machten ihn zu einem Menschen, der sich nicht mehr so fühlte, sondern nur noch Opfer war. Ein schreckliches Opfer in den Klauen der anderen, die keine Gnade kannten und erst Minuten später ihre Beratungen beendet hatten. Kräftige Hände zerrten ihn hoch. Sie hielten ihn, und aus dem Dämmer trat Hadam Esra hervor. »Wir haben überlegt, und wir haben abgestimmt. Keiner ist dagegen. Die folgende Nacht wird die entscheidende sein, ihr kann niemand entkommen, der ausersehen worden ist. In dieser Nacht wird sie wieder zu dem werden, was sie einmal gewesen ist. Sie wird ihren Kokon sprengen, sie wird aus dem Berg hervorsteigen, eingehüllt sein in Feuer und Rauch, denn sie will der gesamten Welt beweisen, daß noch mit ihr zu rechnen ist. Sie ist die mächtige Person, sie hat dem Götzen Baal schon in der Urzeit gedient, aber sie ist nicht verschwunden, und sie wird wieder und wieder Menschen finden, die zu ihr stehen und sich voll und ganz auf sie verlassen. Es wird ein Fest für sie werden, jeder Tag wird ein Festtag sein, denn die Menschen werden auch heute wieder für sie sterben. Damals haben ihr Frauen ihre Neugeborenen geopfert, um sie gnädig zu stimmen, heute sind es die Frauen, die ihr entgegentreten, um ihr Leben für sie zu geben. Aber ein Mann wird sich unter den Weibern befinden. Jetzt darfst du raten, wer dieser Mann sein wird, der für die Göttin stirbt.«
    »Ich… ich weiß es schon.«
    »Wir haben abgestimmt und dich ausersehen. Du wirst das Schicksal mit den anderen teilen.«
    Brett Hawkins hatte alles genau verstanden, nur weigerte sich sein Gehirn, hier einfach zuzustimmen. Seine Gedanken drehten sich, bis sie an einen bestimmten Punkt angelangt waren. Sein eigenes Schicksal stand da nicht im Mittelpunkt, er dachte plötzlich an John Sinclair, der in den Berg hineingegangen war, aus dem die Himmelsgöttin hervorbrechen würde. Er war ebenso hineingegangen wie auch die Arbeiter, die in London ein schlimmes Schicksal ereilt hatte. Würde dem Yard-Mann dasselbe passieren?
    Düster schaute ihn Hadam Esra an. Sein Blick versprach den Tod, und der Engländer versuchte vergeblich, ihm auszuweichen. Außerdem schien Esra Gedanken erraten zu können. Er legte dem Engländer eine Hand unter das Kinn und hob den Kopf leicht an.
    »Denkst du an deinen Begleiter?«
    »Ja«, Lügen hatte keinen Sinn. Der Bärtige lächelte hintergründig. »Wir haben euch eine Weile beobachtet und auch gesehen, daß er sich nicht scheute, den Berg zu betreten. Er ist bereits bei ihr, Fremder. Ja, er ist bei Aschera. Muß ich dir noch sagen, was das bedeutet? Ich glaube nicht, denn du müßtest eigentlich Wissen genug haben.«
    »Er ist in den Tod gegangen, nicht?«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit. Die Göttin wird ihn verschlingen, sie hat ihn bereits verschlungen, denn sie ist der Berg. All die Jahrtausende hat sie sich immer den Menschen gezeigt, nur eben in der Gestalt des Berges. Sie weiß über alles Bescheid, und sie hat auch erlebt, daß sich Menschen von ihr abwendeten. Diese Zeiten aber sind nun vorbei. Die alten kehren zurück und damit die Göttin, die einmal die Gemahlin Baals gewesen ist. Sein Kult existiert. Es gibt viele Gruppen auf der Welt, die noch auf ihn setzen. Und diesen wird Aschera als Hoffnungsträger erscheinen.«
    Die düsteren Prophezeiungen des Mannes erweiterten das Angstgefühl bei Hawkins. Er fühlte sich so hilflos. Wie sollten er und John Sinclair ein so mächtiges Grauen stoppen können?
    Esra stand vor ihm und nickte. »Ich spüre, daß du aufgegeben hast. Das ist auch besser so. Ein jeder Mensch muß wissen, wann er sein Leben beendet. Was danach kommt?« der Mann hob die Schultern. »Für uns wird es ein besonderes Paradies sein. Wie es für dich aussehen wird, das weiß ich nicht.«
    Brett schwieg. Es hatte keinen Sinn, dagegen

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