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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reagierte. Ihm gehörte diese Welt, er beherrschte sie. Nur wenn er wollte, holte er sich andere hinein.
    Die Kälte war vorhanden. Hatte ich sie zunächst als angenehm empfunden, so mochte ich sie jetzt immer weniger, da sie in meinen Körper zog, aber das mußte ich hinnehmen, wenn ich dem Spuk gegenüberstand. Er zeigte sich wieder. Vor mir erschienen wie in die Schwärze hineingemalt seine beiden Glutaugen.
    Mehr zeigte er nie von sich. Dabei wußte ich, daß er vor langer, langer Zeit einmal anders ausgesehen hatte. Er war ein Wesen, das von den Sternen auf die Erde gekommen war, aus dem Weltall, angereichert mit einer gefühllosen dämonischen Kraft, uralt, und er besaß einen Namen, der für Menschen praktisch unaussprechlich war.
    Spuk klappte da schon besser… »Ich errate deine Gedanken, Geisterjäger. Du willst wissen, weshalb ich dich hergelockt habe.«
    »Ist das so unwahrscheinlich?«
    »Nein.«
    »Dann erkläre mir, was du hierzu suchen hast. Weshalb treibst du dieses Spiel?«
    »Es ist kein Spiel mehr.«
    »Kann ich mir auch vorstellen. Ich glaube inzwischen, daß sich eine Gefahr gebildet hat, der auch du kaum entgehen kannst. Oder irre ich mich da sehr?«
    Die Augen bewegten sich zuckend, als wollten sie einen Tanz aufführen. Ich fühlte mich immer mehr eingeklemmt. Die dichte Schwärze schien noch mehr zusammenzuwachsen, und wenn ich atmete, dann überkam mich der Eindruck, als würde ich sie trinken können. Schon immer habe ich auf meine inneren Stimmen gehört, auch ›hörte‹ ich die Warnungen und gleichzeitig eine gewisse Beruhigung, denn ich hatte den Eindruck, als sollte ich viel Neues erfahren. Nur wollte der Spuk nicht so recht mit der Sprache heraus.
    »Es ist keine direkte Gefahr, John Sinclair.«
    »Was dann?«
    »Ich würde mehr von einer Veränderung sprechen. Was sich über Jahrtausende hinweg verborgen gehalten hat, ist nun bereit, alle Grenzen zu sprengen, weil die Zeit endlich reif ist.«
    »Für was reif? Was soll gesprengt werden? Etwa dieser Berg, in dem wir uns befinden?«
    »Du hast es erfaßt.«
    Ich mußte lachen. »Gut, gehen wir davon aus, daß dieser Berg ein Geheimnis enthält. Ich habe einen Mann sterben sehen, der eine schwarze, dicke Flüssigkeit ausbrach. Hat das Geheimnis des Berges etwas mit seinem Tod zu tun?«
    »Ja.«
    »Könnte ich auch in die Lage geraten?«
    »Auch das, aber ich habe dich aufgehalten. Du bist nicht in das Zentrum vorgedrungen.«
    »Im Gegensatz zu den beiden jetzt Toten?«
    »Gut geraten.«
    »Das war nicht schwer, nur will ich gern Einzelheiten hören, die nur du mir sagen kannst.«
    »Sie alle, die in den Berg gegangen sind, waren zu arrogant und haben nicht auf die Warnungen gehört, denn der Berg Anat ist etwas Besonderes. Er besteht nicht nur aus einem Gestein, über das Wissenschaftler nur den Kopf schütteln, weil sie es nicht schaffen, es zu analysieren.«
    »Weshalb nicht?«
    »Es ist Magie.«
    Ich lächelte ungläubig, aber das sah er nicht. »Wieso ist dieses Gestein Magie?«
    »Man hat sie in eine andere Form gebracht. Sie lebt, sie kann sich verändern, der Staub setzte sich auf und in dem Körper fest, er sammelte sich und dringt, wenn die Zeit reif ist, als Flüssigkeit wieder hinaus.«
    »Das kapier ich nicht, so leid es mir tut. Da mußt du schon genauer werden.«
    Der Spuk blieb für einen Moment ruhig. Zusammenhänge, die für ihn leicht verständlich waren, konnten für einen Menschen zu einem Problem werden, auch für einen wie mich, der sich mit diesem Thema schon seit Jahren beschäftigte. »Der Berg ist kein Berg, auch wenn er für menschliche Augen so aussieht. Er ist ein uraltes Zentrum der Magie, das kannst du allein an seinem Namen erfahren. Denk darüber nach…«
    »Er heißt Anat.«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Kennst du den Namen Anat nicht?«
    Ich lachte gegen die jetzt ruhigen roten Augen. »Du verlangst viel von mir. Wie soll ich alles kennen? Anat hat für mich keine Bedeutung. Ich nehme es hin, mehr auch nicht. Ich kann mich nicht mit allen mystischen Orten auf dieser Welt beschäftigen, denn ich bin auch nur ein Mensch. Das mußt du verstehen.«
    »Hier solltest du mehr wissen.«
    »Dann kläre mich auf.«
    »Gut, es ist soweit. Ich habe dich nicht kommen lassen, um dich dumm wieder gehen zu lassen. Ich werde dich auf die Spurbringen und direinige andere Namen nennen. Namen, die dir eigentlich bekannt sein müßten, John Sinclair.«
    »Ich warte.« Himmel, er machte es spannend. Ich fragte mich, ob

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