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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelang ihr nicht, denn die Haken hielten es fest.
    »Nichts geht mehr, nichts…«
    Brett Hawkins hätte heulen können vor Wut. Sein Rücken fühlte sich an, als würde er jeden Moment durchbrechen. Er gab keinen Kommentar mehr, jedes Wort bereitete ihm Mühe, dann merkte er, daß sich die Frau nicht mehr halten konnte und zur rechten Seite hin wegrutschte. Sie machte auch nicht mehr den Versuch, auf seinem Rücken zu bleiben, sondern sprang zu Boden.
    Den Aufprall konnte sie nicht mehr ausgleichen. Sie rutschte aus und blieb liegen. Vorbei die Chance…
    Brett richtete sich auf. Als er den Rücken durchdrückte, durchzuckten Flammenpfeile seinen Körper. Die Augen brannten, in den Schultern rissen gewaltige Kräfte, und für einen Moment schwankte die gesamte Umgebung.
    Er hielt sich an der Wand fest, sein Atem pfiff, hinzu kam eine gewisse Mutlosigkeit darüber, daß auch die letzte Chance vertan war, und das wiederum ließ ihn die Schmerzen noch intensiver spüren.
    »Keine Chance!« keuchte er. »Verdammt noch mal, wir haben keine Chance, aus diesem Loch herauszukommen.«
    »Nein, ich… ich wußte es.« Auch Chena war erschöpft. Sie blickte Brett aus traurigen Augen an, der den Kopf zurückgelegt hatte und gegen das Gitter schaute.
    Er war sauer, er war wütend, er war deprimiert. Diese Gefühle vermischten sich in seinem Innern zu einem gewaltigen Brei, der ihm bitter aufstieß.
    Zudem war die Angst geblieben. Ihm war kein Zeitpunkt genannt worden, aber er ging davon aus, daß es bis zum Erscheinen der Göttin nicht mehr lange dauern konnte.
    Etwas hatte sich verändert. Das äußerliche Bild war dasselbe geblieben, dennoch durchfuhr ein unsichtbarer Strom die Luft, mit dem er nicht zurechtkam.
    Eine Warnung etwa?
    Brett glaubte nicht, daß er sich dies einbildete. Er trat schwerfällig auf Chena zu und sprach sie an. »Spürst du auch, daß etwas dabei ist, sich zu verändern?«
    Sie nickte. »Ja, ich glaube schon.«
    »Dann können wir uns darauf gefaßt machen, daß sie bald erscheint, deine Göttin.«
    »Sie ist nicht meine Göttin. Aber ich kann daran nichts ändern. Ich muß sie akzeptieren.«
    »Ja, schon gut.«
    Seine Nervosität stieg immer weiter. Er wollte von Chena wissen, wo sich die Männer befanden.
    »Sie warten an einem bestimmten Platz, um die Göttin in Empfang zu nehmen.«
    »Im Dorf?«
    »Nein, außerhalb. Genau dort, wo sie die Berge oder den Berg beobachten können.«
    »Und sie sind davon überzeugt, daß die Göttin ihnen nichts anhaben wird? Das will einfach nicht in meinen Kopf hinein, verstehst du? Das ist für mich ein Rätsel.«
    »Hör zu, sie bringen ihr Opfer. Sie stimmen sie gnädig. Muß ich dir noch sagen, wer die Opfer sind?«
    Er starrte ihr in die Augen. »Nein, das brauchst du nicht. Wenn ich mich hier umschaue, sehe ich sie. Fragt sich nur, wen sie sich als erstes ausgesucht hat.«
    »Es ist wie ein Lotteriespiel. Mich kann es ebenso treffen wie dich oder die älteste Frau hier. Wir haben uns eben in unser Schicksal ergeben. Das ist Kismet, du kennst das Wort?«
    »Ja, und ich hasse es.«
    »Was willst du dagegen tun?«
    Er trat wütend mit dem Fuß auf. »Das ist das Problem.« Dann schaute er gegen das Gitter, über dem sich der dunkle Himmel abzeichnete. Brett wollte den Blick schon wieder abwenden, als ihm etwas auffiel. Eine genaue Erklärung für dieses Phänomen fand er nicht, aber er hatte den Eindruck, als würde sich die Dunkelheit des Firmaments bewegen und würde etwas darüber hinweghuschen, was farblich anders war. Hart faßte er Chena an und zwang sie so, in die Höhe zu schauen. »Da, sieh hin! Fällt dir etwas auf?«
    »Was denn?«
    »Licht!« flüsterte er. »Licht wie Blitze. Sieh… sieh da und andersfarbig. Grün, wie ich meine. Grünes Leuchten.« In seiner Stimme zitterte die Spannung.
    Chena schaute ebenfalls zum dunklen Himmel. Sie ließ sich Zeit damit und nickte dann. »Ja, du hast recht. Du hast wirklich recht, Brett. Das sind Blitze.«
    »Okay, und was haben sie zu bedeuten?«
    »Daß es bald soweit ist. Wir… wir stehen dicht davor, verstehst du? Die Göttin wird bald erwachen.« Sie schaute ihn an, und zum erstenamal entdeckte der Mann die nackte Panik auf dem Gesicht seines Gegenübers. Er fühlte den Drang in sich hochsteigen, Chena zu beschützen, und er legte einen Arm um sie. »Ich glaube, wir müssen jetzt die Nerven behalten«, hauchte er.
    »Kannst du das?«
    »Weiß nicht…«
    Auch die übrigen Frauen hatte eine gewisse Unruhe

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