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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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schlagen würde. Aber sie hob nur ihre weinende Tochter hoch und wiegte sie in den Armen.
    »Sie hätte nicht loslassen sollen«, murmelte Rhys unglüc k lich. »Es war nicht meine Schuld.« Er hatte nicht bemerkt, dass Meriel eingetreten war, und ihre harte Ohrfeige traf ihn aus he i terem Himmel. »Aua!« Er brachte sich in Sicherheit und rieb sein schmerzen des Ohr. »Dumme alte Hexe!«
    »Tut weh, was? Ein richtiger Mann muss Schläge nicht nur austeilen, sondern auch einstecken kön nen!«
    »Dumme alte Hexe! Jeder weiß doch, dass Frauen keine Mä n ner schlagen dürfen. Hat mein Großvater dir denn gar nichts beigebracht?«
    »Er hat mich nie geschlagen!«, kreischte Meriel.
    »Warum hast du dann gestöhnt und geschrien?«, höhnte der Junge. »Ich höre, wie Agatha stöhnt, wenn mein Vater bei ihr ist. Und dich habe ich auch gehört, mit meinem Großvater – bevor er sie geheiratet hat.«
    Er deutete auf Josselyn, die immer noch damit be schäftigt war, Isolde zu trösten.
    »Schluss jetzt!«, befahl sie Rhys streng. »Halt sofort den Mund!«
    »Du bist nicht meine Mutter!«, schrie er. »Du hast mir gar nichts zu sagen!« Er warf ihr einen tückischen Blick zu und sah Owain in diesem Moment so ähn lich, dass Josselyn eine Gä n sehaut bekam. »Warum schreist du nicht, wenn dein Mann in dein Bett kommt?«
    Ihr blieb eine Antwort auf diese ekelhafte Frage er spart, denn Agatha kam angerannt. »Draußen ist ein Kurier von Owain, aber er will nur Josselyn sagen, was los ist.«
    Alle wussten sofort, dass es schlechte Neuigkeiten waren. Meriel stürzte noch vor Josselyn hinaus, die mit Isolde auf dem Arm langsam folgte.
    Der Bote, ein Mann namens Conan, trank Wasser aus dem Brunnen. Als er Josselyn sah, wischte er sich den Mund mit dem Ärmel ab. »Madoc ist schwer krank. Owain bittet Euch, sofort zu kommen.«
    »Schwer krank?«, rief Meriel aufgeregt. »Was fehlt ihm denn?«
    Der Mann ignorierte sie, hielt seinen Blick auf Jos selyn g e richtet. »Er hatte einen Herzanfall und ver langt nach seiner Frau.«
    Als spürte sie das Unbehagen ihrer Mutter, begann Isolde wieder zu weinen. »Ich kann mein Kind nicht verlassen«, sagte Josselyn.
    »Dann nehmt es mit.«
    Sie wusste, dass es ihre Pflicht wäre, ans Krankenbett ihres Mannes zu eilen, aber sie hatte Angst, denn auch Owain würde dort sein. »Sie ist für eine Reise noch viel zu klein.«
    »Carreg Du ist nur zwei Stunden entfernt.«
    »Wenn man reitet«, entgegnete Josselyn. »Aber ich könnte mit dem Kind nur in einem Karren fahren.«
    Conan zuckte mit den Schultern. »Er möchte Euch sehen«, wiederholte er.
    »Ich werde an ihrer Stelle hinreiten«, mischte Meri el sich ein. »Ich werde ihn pflegen, so wie ich es jah relang getan habe, wenn er krank war. Ich…«
    »Ihr seid aber nicht seine Frau«, fiel Conan ihr ungeduldig ins Wort. »Es ist ihre Pflicht, ihn zu betreu en, nicht Eure.«
    »Wo ist Madoc jetzt?«, fragte Josselyn.
    »Im Hause Eures Onkels.«
    Im Hause ihres Onkels! Die Aussicht auf ein Wie dersehen mit Onkel Clyde und Tante Nesta versöhnte Josselyn sofort mit i h rem Schicksal. »Ich mache mich gleich fertig.«
    Sie brachen eine knappe Stunde später auf und erreichten Carreg Du bei Einbruch der Abenddämme rung. Während der Fahrt hatte Josselyn viel Zeit zum Nachdenken gehabt und sich geschämt, dass Madocs Wohlergehen ihr so wenig am Herzen lag. Er war kein übler Ehemann. Er hatte Isolde seinen Namen gegeben, und dafür würde sie ihm ewig dankbar sein. Es war ihre Pflicht, ihn nach besten Kräften zu pflegen ganz abges e hen davon, dass nur er sie vor Owain beschützen konnte. Sollte er sterben… Ihr lief ein eisi ger Schauer über den Rücken.
    Nesta schloss sie glücklich in die Arme und nahm ihr dann Isolde ab, die sie noch nie gesehen hatte. »Was für ein winz i ges Ding!«
    Josselyn lächelte stolz auf ihre Tochter hinab. »Win zig und süß, wie eine kleine Elfe!«
    »Sag sowas nicht«, flüsterte Nesta. »Es gibt hier so viele abe r gläubische Menschen, denen alle Zauberwe sen unheimlich sind.«
    Josselyn streichelte seufzend die Wange ihrer Toch ter. Manche Dinge würden sich in ihrem geliebten Heimatland wohl ni e mals ändern: Aberglaube und Zwietracht gehörten dazu. »Ich muss nach meinem Mann sehen. Kümmerst du dich um Iso l de?«
    »Natürlich. Er liegt in deinem ehemaligen Zim mer.« Sie schaute ihrer Nichte tief in die Augen. »Es sieht nicht gut aus.«
    Madoc lag auf dem Bett, gewaschen, mit sauberen Laken z u

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