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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Gefühle vielleicht auf sie übertragen, und das käme ihr sehr zugute, denn er wusste am besten über die geplante Burg Bescheid. Vielleicht konnte sie ihm wertvolle Informationen entl o cken…
    Informationen zu sammeln – das war der einz i ge Grund, weshalb sie Umgang mit den Feinden pflegte. Indem sie sich das ins Gedächtnis rief, eilte sie den Männern nach.
    »Was heißt >Morast< auf Walisisch?«, fragte Joss e lyn ihren Schüler.
    Rand gab sich große Mühe, seinen Blick nicht zu ihren ros i gen Lippen oder – noch schlimmer – zu ih ren Brüsten schweifen zu lassen. »Lacs«, antwo r tete er.
    »Und >Brot    »Carreg.«
    »Nein, Carreg heißt >Stein<.«
    Grinsend hielt Rand ein Stück steinhartes Brot hoch. »Barn. Carreg. Ich sehe im Augenblick keinen Unterschied.« Er warf das Brot in ihren Schoß, gefolgt von einigen Kieselsteinen.
    Es war eine unbeschwerte Geste, als Flirtversuch gedacht, doch sie reagierte ungehalten, fegte Brot und Steine beiseite, stand auf und schüttelte ihren Rock aus.
    Den ganzen Vormittag über hatte Rand sie he r um geführt, ihr Pferde, Werkzeuge, Karren und Bäume gezeigt und sich sagen lassen, wie all diese Dinge auf Walisisch hießen. Dann hatte er sie losgeschickt, um Brot, Ale und Käse für einen Imbiss zu h o len, und sie hatten sich etwas abseits von den anderen auf ein son niges Fleckchen Erde gesetzt, wo einige Büsche schon erstes Grün zeigten. Jetzt nahm sie aus Protest auf einem flachen Stein Platz, mit leicht geröteten Wan gen. War daran nur die Sonne schuld, oder hatte sein dezenter Flirtversuch dazu beig e tragen?
    Rand beschloss, es herauszufinden. »Wie sagt man in eurer Sprache: >Dein Haar glänzt wie die Flügel eines Raben    Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, err ö te te aber nur noch stärker. »So etwas sagt man aber nicht.«
    »Warum nicht? Vielleicht werde ich eines Tages um ein schwarzhaariges Mädchen werben. Dann muss ich doch die richtigen Worte finden.«
    »Sagt sie auf Englisch. Eine Waliserin wird auf sol chen Schwachsinn sowieso nicht hereinfallen.«
    »Schwachsinn?« Rand lachte laut, was er seit Mona ten nicht getan hatte. »Willst du damit sagen, dass kein Engländer eine Waliserin verfü h ren kann?«
    Sie warf ihm einen eisigen Blick zu. »So ist es. Wenn ihr hier Frauen sucht, werdet ihr eine große Enttäu schung erleben. Vielleicht findet ihr einige Nutten, aber keine anständige Frau wird sich mit dem Feind einlassen.«
    Ihr Hochmut verdross Rand. »Immerhin warst du sehr schnell bereit, für mich zu arbeiten.«
    »Ich brauche Geld…«
    »Auch Nutten üben ihren Beruf aus, um Geld zu verdienen. «
    »Aber ich bin keine Nutte!« Josselyn sprang auf und griff nach ihrem Umhang. »Euer Unterricht ist been det!«
    Rand packte sie am Handgelenk und wirbelte sie herum, doch seine Wut verflog, als er ihr ängstliches Gesicht sah, und er verwünschte seine Torheit. Gewiss, er brauchte eine Frau, aber nicht diese. Sie war bereit, ihm ihre Sprache beizubringen, und wenn er ohne Blutvergießen in diesem Land regieren wol l te, musste er die Einheimischen verstehen können. Er brauchte Josselyn ap Carreg Du. Welche Motive sie auch für diesen Unterricht haben mochte – er durfte sie nicht vergra u len. Und er durfte sich nicht von ihren weiblichen Reizen ablenken lassen.
    Ihr Puls raste unter seinen Fingern. Ihre Haut war glatt und warm. So würde sich auch ihr ganzer Kör per anfühlen…
    Verdammt! Er musste seinen Gedanken Einhalt ge bieten. »Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu belei digen, Josselyn. Du brauchst nicht wegzula u fen. Ich werde dir nichts zu Leide tun.« Er ließ ihre Hand los, schaute ihr aber tief in die Augen.
    Sie wich einen Schritt zurück. Ihr Atem ging sehr schnell, i h re Brust hob und senkte sich. Reizvolle Brüste, nicht allzu groß, aber auch nicht zu klein…
    Rand rief sich streng zur Ordnung. Er musste mög lichst schnell eine Nutte finden, bei der er seine Lüsternheit abreagi e ren konnte.
    »Ich laufe nicht weg«, fauchte Josselyn. »Aber ich habe auch noch andere Pflichten. Ihr habt für einen Tag genug gelernt.« Sie biss sich auf die Unterlippe und murmelte: »Auf Wieders e hen!«
    »Warte. Wann kommst du zurück?«
    »Vielleicht morgen… Oder übermorgen.«
    Er hielt sie mit einer neuen Frage zurück. »Kön n test du mir eine Köchin besorgen? Jemanden, der anstän diges Brot backen kann? Da barat«
    »Bara da«, korrigierte Josselyn automatisch. »Ja, vielleicht weiß ich eine

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