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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Josselyn. Wenn ich das nicht auf andere Weise erreichen kann, werde ich dich notgedrungen Jasper überlassen.«
    »So ist das also!«, rief sie, empört und verletzt. »Du willst nur deshalb nicht, dass ich mit Lamonthe schla fe, weil du mich de i nem Bruder zugedacht hast?«
    Rand mahlte mit den Kiefern. »Komm jetzt – ich bringe dich in mein Quartier.«
    »Ich werde nie wieder das Bett mit dir teilen.«
    »Das werden wir ja sehen…«
    »Lieber schlafe ich mit Lamonthe!«
    Er verzog die Lippen. »Wir wissen doch beide ganz genau, dass das eine Lüge ist. Ich kann dir nur raten, mich nicht weiter zu reizen, sonst überlege ich es mir vielleicht doch noch anders und gönne Lamonthe sein Vergnügen!« Ohne ein weiteres Wort löste er ihre Fes seln und schob sie zur Tür hinaus.
    Josselyn rieb ihre Handgelenke, während sie den kleinen Platz überquerten, der zwischen Küche, Hauptqua r tier und einem neuen Holzschuppen ent standen war. Wieder staunte sie darüber, wie schnell diese Engländer bauen konnten. Was hier entstand, sah schon fast wie ein Dorf aus. Sobald die Burgmau ern hoch genug waren, würden sie sich hier häuslich niederlassen, und es würde fast unmöglich sein, sie in die Flucht zu schlagen!
    »Wo ist Lamonthe?«, fragte sie deprimiert.
    »In seinem Zelt.«
    »Du bringst mich also nicht zu ihm?«
    »Wie schon gesagt – ich habe ihm klar gemacht, dass du mir gehörst – nur mir!«
    Vor der Tür seines Quartiers blieb Josselyn stehen und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Du hattest nie die Absicht, mich zu ihm zu bringen. Du wolltest mir nur Angst einjagen!«
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Du bist herge kommen, um zu spionieren. Du warst bereit, mir Wa lisisch beizubringen, in der Hoffnung, bei diesen Ge legenheiten etwas über meine Pläne erfa h ren zu kön nen. Du hast mir verschwiegen, wer du bist, du woll test Komplotte schmieden. Nur ein Narr hätte sich nicht gefragt, ob du vielleicht auch Hintergedanken hattest, als du mich verführt hast…«
    »Du hast mich verführt, nicht umgekehrt!«
    »Mag sein… Trotzdem wollte ich testen, ob du das gleiche Spiel mit Lamonthe treiben würdest.«
    »Das gleiche Spiel? Oh…« Vorübergehend ver schlug es ihr vor Empörung die Sprache, aber sie fasste sich schnell wieder. »Ich werde nie wieder ein Zim mer mit dir teilen – vom Bett ganz zu schweigen!«
    »Und wenn ich dich wieder verführe?«
    Raues Gelächter und schwere Schritte ersparten ihr eine Antwort auf diese provozierende Frage. Als drei schattenhafte Gestalten näher kamen, schob Rand sie hinter sich, wofür sie sehr dankbar war.
    »Na, Fitz Hugh, habt Ihr noch einmal über mein Angebot nachgedacht?«, rief Simon Lamonthe. Diese kalte, amüsierte Stimme war unverwechselbar. »Oder habt Ihr die Kleine gar nicht informiert? Drei Gold münzen«, sagte er zu Josselyn. »Drei Goldmünzen und eine Nacht, die du nie vergessen wirst.«
    »Was sie will oder nicht will, ist unwichtig, Lamonthe. Sie ist meine Geisel, und Ihr werdet war ten müssen, bis ich sie fre i lasse, bevor Ihr ihre Liebes dienste in Anspruch nehmen könnt.«
    Josselyn hätte Rand umarmen und küssen mögen, weil er sie vor Lamonthe beschützte. Es störte sie nicht einmal, dass er betont hatte, sie sei seine Geisel, und dass er angedeutet hatte, sie könnte käuflich sein. Was zählte, war im Augenblick nur, dass sie hinter seinem breiten Rücken vor Lamonthe in Siche r heit war.
    »Also gut«, knurrte der Besucher nach längerem angespan n tem Schweigen. »Ich werde auf dich war ten, sobald du frei bist.« Er klimperte mit den Münzen in seinem Geldbeutel – ein G e räusch, das sich in Josselyns Ohren ekelhaft und bedrohlich anhörte.
    »Passt gut auf, Fitz Hugh«, lachte er im Weggehen. »Tappt nicht in die Falle, die schon so vielen Engländern zum Verhän g nis geworden ist. Denkt daran – sie ist ein warmer Körper, eine heiße Fotze, weiter nichts! Seid nicht so töricht, Euer Herz zu verlieren, sonst stellt Ihr eines schönen Tages fest, dass sie es ihren blutrünstigen Landsleuten als Mittagessen serviert hat.«
    Wortlos öffnete Rand die Tür und schob Josselyn ins Zi m mer, wo sie allein waren. Nach Lamonthes letzten hämischen Bemerkungen war sie noch dank barer, dass Rand sie vor diesem Ungeheuer gerettet hatte, doch sie fühlte sich schmu t zig, entehrt. Wahr scheinlich sah auch Rand in ihr nur eine >heiße Fotze<, die ihm flüchtige Lust bescheren konnte…
    »Ich werde das Bett nicht mit dir

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