Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
Die Museumsgesellschaften machen damit Millionen, und die eigentlichen Schatzsucher werden mit einem Bruchteil dessen abgespeist, was die Funde wert sind. Glauben Sie nicht auch, dass der Mensch im Grunde genommen ein schwaches Wesen ist, anfällig für alle Versuchungen und Verführungen, die diese Welt zu bieten hat? Der Professor war alt und sein Bankkonto war leer. So wie übrigens auch das Konto Ihrer Kollegin.«
    Tom schüttelte verständnislos den Kopf und zischte: »Was Sie hier sagen, ist kompletter Blödsinn. Wieder nur eine neue Spinnerei.«
    »Es gibt Beweise, dass sich der Professor mit einem Händler namens Sheik al Ramzi in Tel Aviv getroffen hat. Ramzi ist ein skrupelloser Verbrecher und verkauft geraubte und unterschlagene Kunstgegenstände und Artefakte. Und das ist kein neues Hirngespinst der Polizei, das ist eine Tatsache.«
    Tom hob abwehrend seine Hände. »Das … das kann nicht sein. Das ist absolut unmöglich. Jeder wusste, wie viel dem Professor daran lag, Licht in die Geschichte der Menschheit zu bringen. So etwas würde er nie tun.«
    »Wir haben eine Nachricht gefunden, danach steht zweifelsfrei fest, dass der Professor und auch Gina Andreotti in dunkle Geschäfte mit Ramzi verwickelt waren. Und wer Ramzi zu betrügen versucht, der ist eigentlich schon tot.«
    »Und warum nehmen Sie ihn dann nicht fest?«
    »Wir kommen nicht an ihn heran. Er hat sein Domizil in der Nähe von Ramalla. Alles läuft über Mittelsmänner und Kontaktpersonen. Er hat ein Netzwerk um sich errichtet, das nur schwer zu durchdringen ist.«
    Tom schaute der Richterin offen ins Gesicht. »Ist Ihnen eigentlich noch nie der Gedanke gekommen, dass diese Morde mit dem Fund des Tempelritters zusammenhängen könnten?«
    Richterin Karpin runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    »Überlegen Sie doch«, erklärte Tom. »Wir finden auf dem Grabungsfeld ganz zufällig einen Tempelritter aus dem elften bis zwölften Jahrhundert, kurz darauf passieren sonderbare Unfälle. Die Stützbalken einer Grube geben nach und so geht es weiter, bis plötzlich Chaim Raful mitsamt dem Inhalt der Grabkammer spurlos verschwindet. Dann wird Gina ermordet, Aaron Schilling stirbt, als er ganz zufällig über eine Panzermine fährt, die dort herumliegt, und nun wird auch noch Jonathan Hawke ermordet. Wenn Sie mich fragen, dann steckt da System dahinter.«
    Die Richterin lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und blickte Tom neugierig an. »Das klingt wirklich interessant. Sie vergessen, dass es einen weiteren Mord gab. Einer Ihrer Helfer, Gideon Blumenthal, wurde ebenfalls erschossen. Und Gideon Blumenthal stand auch mit Ramzis Organisation in Verbindung. Wahrscheinlich hat er Details über die Funde weitergegeben, die auf dem Grabungsfeld gemacht wurden. Für mich passt das alles zusammen.«
    »Ich glaube, dass Sie sich auch diesmal irren«, erwiderte Tom. »Es geht hier nicht um ein paar unbedeutende Artefakte, die heimlich ihren Besitzer wechseln. Ich glaube, dass es um etwas ganz anderes geht.«
    Die Richterin schmunzelte. »Da bin ich aber gespannt.«
    »Der Schlüssel zur Lösung des Falles sind die Grabbeigaben des Templers.«
    Die Ermittlungsrichterin zuckte mit der Schulter. »Sie meinen Raful und seine abstrusen Theorien. Dass Jesus nur ein Hirngespinst ist.«
    »Vielleicht enthielt der Sarg auch eine Art Schatzkarte. Schließlich war es ein Tempelritter, und das Vermögen der Templer, der Legende nach Reichtümer von unschätzbarem Wert, ist noch immer verschollen.«
    Die Ermittlungsrichterin fuhr sich über das Kinn. Für einen Augenblick lag so etwas wie Unsicherheit in ihren Augen. Dann fasste sie in ihre Jackentasche und warf Toms Pass auf den kleinen hölzernen Tisch.
    »Jeder weiß, was man von Professor Chaim Raful zu halten hat, wenn es um das Christentum geht. Niemand nimmt ihn noch ernst. Glauben Sie mir, Sheik al Ramzi ist für den Tod Ihrer Freunde verantwortlich. Und irgendwann wird er für all seine Taten bezahlen, darauf können Sie sich verlassen.«
    Tom griff nach seinem Pass. »Heißt das, wir können uns frei bewegen?«
    Deborah Karpin erhob sich. »Es tut mir leid, dass wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereiteten, aber es war leider nicht anders möglich. Sie können gehen, wohin Sie wollen, das Verfahren ist abgeschlossen.«
     
     
    Autoroute de l’Est, nahe Strasbourg …
     
    Sie hatten den Zug verpasst. Lisa war außer sich gewesen, als Bukowski eine ganze Stunde zu spät von der Unterredung mit Maxime

Weitere Kostenlose Bücher