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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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Zweifel losgeschickt. Von der Mauer aus würde Raj Ahten lediglich Tausende von ihnen auf den Wellen des Donnestgreesees tanzen sehen.
    Paldane wußte sehr wohl, was er getan hatte. Auf diese Weise saßen der Wolflord und seine Männer in der Burg fest.
    Raj Ahten beschloß, dem Herzog das feiste Grinsen
    auszutreiben.
    Mit der Faust, die in einem eisernen Handschuh steckte, schlug er Paldane auf die Nase. Der Hieb landete mit einem Knirschen, und der Schädel des Herzogs zerplatzte mit befriedigendem Krachen. Blut bespritzte Raj Ahtens Gesicht, während der Jäger von Mystarria tot zusammenbrach.
    Wie konnte er es wagen, dachte Raj Ahten und wischte sich das Blut ab.
    Die Berater des Königs wichen erschrocken zurück. Sie erwarteten, ebenfalls bestraft zu werden, aber das sparte er sich auf, denn ein Festschmaus schmeckte um so besser, je leerer der Magen war.
    Er überlegte, welche Möglichkeiten ihm nun blieben. Seine Unbesiegbaren brauchten Boote. In höchster Not könnten sie jedoch auch Waffen und Rüstung zurücklassen und sich schwimmend retten.
    In diesem Augenblick hörte er ein eigentümliches, vor allem unerwartetes Geräusch. Das schmerzerfüllte, verzweifelte Jammern und Klagen auf den Mauern wich Jubel und dem Schall von Kriegshörnern.
    Raj Ahten blickte hoch und suchte die Quelle der Aufregung.
    Die Menschen zeigten nach Norden und winkten. »Der
    Erdkönig kommt! Der Erdkönig!«
    Grimmig lächelte Raj Ahten Paldanes Leiche an. Plötzlich erfaßte ihn die Gewißheit, daß er doch noch einen strategischen Sieg erringen könnte.
    »So«, wandte er sich an die Berater von König Orden,
    zitternde alte Männer. »Endlich kommt Euer König – um gegen die Greifer in die Schlacht zu ziehen und zu fallen. Das sollte doch ein ziemliches Schauspiel werden. Ich würde es mir nicht entgehen lassen.«
KAPITEL 29
Die Rune
    Schweiß glänzte auf Gaborns Stirn und durchtränkte das Lederwams unter seinem Kettenhemd. Während er sich Carris näherte, verschlimmerte sich die Übelkeit, die ihn befallen hatte, als er dieses verwüstete Land betreten hatte. Er umklammerte die Zügel, und ohne seine Gaben des Durchhaltevermögens wäre er vermutlich aus dem Sattel gefallen.
    Er starrte nach vorn, wobei ihn der Schweiß fast blendete, derweil sein Pferd an den Kriegern neben ihm vorbeigaloppierte. Nur wie von ferne hörte er, wie die Unabhängigen Ritter ihre Schlachtgesänge anstimmten.
    Solcherart benommen ritt Gaborn in den Kampf und
    passierte das Steintor in Barrens Mauer. Verschwommen wurde er sich seiner Lage bewußt, als er anderthalb Meilen vor Carris anhielt und die brennenden Türme betrachtete.
    Gree umschwirrten seine Armee in einem dunklen Schwarm.
    Zehntausende Fäden verbanden ihn mit den Männern und
    Frauen unter seinem Befehl. Er fühlte, wie der Tod sich an sie alle heranpirschte. Ein unsichtbares Leichentuch schien über allen zu liegen.
    Nun sah er zur Burg hinüber. Das Land zwischen ihm und der Stadt bot einen trostlosen Anblick, tot und verwüstet.
    Horden von Greifern huschten umher.
    »Wohin?« rief Sir Langley ihm zu. »Wo sollen wir
    angreifen?«
    Verwirrt und von Übelkeit geplagt, blickte Gaborn sich um und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Sein Vater war ein meisterhafter Stratege gewesen, und in seiner Jugend hatte Gaborn viel von ihm gelernt. Er mußte sich schnellstens einen Plan zurechtlegen.
    Einige Greifer, die vielleicht eine Viertelmeile entfernt waren, spürten die Gegenwart der Ritter und bewegten sich vorsichtig auf sie zu. Sie liefen stets rasch ein paar Schritte voran und blieb dann kurz wieder stehen, und in diesem Vormarsch erinnerten sie an Krabben, die über einen nicht existierenden Strand rennen.
    Gaborn studierte die Verteidigungsanlagen der Greifer – den riesigen, bedrohlichen Turm, der wie eine schwarze Flamme auf die Burg zu ragte.
    An den Toren im Westen hatten die Greifer eine große
    Bresche in die Mauer geschlagen und kletterten über
    Leichenberge von Menschen und Greifern in die Stadt. Im Licht der brennenden Türme konnte er sehen, wie tapfer Paldanes Männer die Mauern verteidigten, aber der Feind war bereits in der Stadt und ließ sich nicht mehr vertreiben.
    Nördlich von Carris lag ein seltsamer kleiner Hügel, der von einem weißen Kokon eingehüllt war. Er kannte den Ort aus seinem Studium alter Schlachten: Knochenhügel.
    Auf seiner Spitze arbeitete eine Todesmagierin, während die niederen Magierinnen unten schufteten. Um sie herum wallten

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