Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
Vom Netzwerk:
konnte er keinen Makel, keine Möglichkeit, ihn zu zerstören, erkennen.
    Ein eigentümliches Bild kam ihm in den Sinn. Keine Rune des Erdbrechens, wenngleich dennoch eine Rune.
    Ein seltsam verwickeltes Zeichen in einem Kreis mit einem Punkt darauf.
    Er zeichnete diese Rune und drückte daraufhin die Hand des Wylde zu einer Faust zusammen.
    Nun sah er auf. Er starrte die Todesmagierin auf ihrem monströsen Konstrukt an und stellte sich ihre Vernichtung vor. Er malte sich aus, wie die Erde aufspritzte, wie der Hügel und die Rune zu Staub zersprengt und in alle Windrichtungen davongetragen wurden – auf daß sie niemals mehr wieder zusammengesetzt werden könnten.
    Vermochte er das tatsächlich zu bewirken? Konnte die Erde Erde zerstören? fragte er sich.
    Er schrie: »Zerfalle zu Staub!«
    Zwei lange Sekunden ballte Gaborn die Hand zur Faust und wartete auf die Reaktion der Erde.
    Tief unter ihm erhob sich ein Zittern, langsam zuerst, ein fernes Rumpeln, das zunehmend stärker wurde, als baue sich ein Erdstoß auf. Er konnte die Macht spüren, die befreit werden wollte. Bald bebte der Boden wie von einer gigantischen Faust erschüttert.
    Die Todesmagierin reckte den Stab in die Luft, und die Runen auf ihrem Panzer leuchteten wie ein Gewand aus Sonnenlicht. In ihrem gelben Stab blitzte ein inneres Feuer auf.
    Sie stieß ein zischendes Brüllen aus, das aus dem Himmel, von den Mauern der Stadt und von den nahen Hügeln zurückgeworfen wurde. Eine undurchdringliche schwarze Wolke bildete sich zu ihren Füßen und vereinte sich mit dem rostfarbenen Dunst, der aus dem Siegel der Zerstörung aufstieg – ein Zauberfluch, den, so glaubte Gaborn, seine Männer nicht überleben würden.
    Trotzdem ließ er die Erdkräfte weiter anwachsen zu einer maßlosen Gewalt, die auf ihn zustrebte. Er hielt das Bild der Zerstörung vor seinem inneren Auge fest. Es dehnte sich weiter und weiter aus, bis er es nicht mehr bewältigen konnte.
    Da öffnete er die Faust und setzte all seine Kraft frei.
KAPITEL 37
    Zerstörte Erde
    Noch war Iome Sylvarresta zweiundvierzig Meilen von
    Carris entfernt. Sie, Myrrima und Sir Hoswell hatten
    angehalten, aßen ein wenig Brot und tranken Wein, während die Pferde verschnauften. Der Wind strich über ihr leise durch das Laub einer Lebenseiche und flüsterte im Gras des Hangs.
    Sie spürte das Beben der Erde, lange bevor sie es hörte. Der Boden wellte sich unter ihren Füßen. Verwundert und voller Schrecken wandte sie den Blick nach Süden.
    Von dieser Stelle aus konnte sie nur eine riesige Staubwolke sehen, die in den Abendhimmel aufstieg und grollte, während sie Meile um Meile in die Höhe wallte.
    »Bei den Mächten«, entfuhr es Myrrima, die auf die Beine sprang und ihren Wein vergoß.
    Iome hielt sich am Arm ihrer Begleiterin fest, denn obwohl sie Gaben der Muskelkraft besaß, verspürte sie plötzlich eine beängstigende Schwäche. Furcht bemächtigte sich ihrer. Ihr Gemahl befand sich in Carris, und eine solche Eruption konnte niemand überleben.
    Viele Sekunden später erreichte sie der Knall der Explosion.
    Noch auf diese Distanz erschütterte er die Erde, ließ sie erzittern und kehrte schließlich als Echo von den fernen Bergen zurück. Sie war nicht ganz sicher, ob es tatsächlich nur eine einzige Explosion oder mehrere waren.
    In späteren Tagen würde sie stets glauben, es habe zwei gegeben: die eine, als Gaborn seinen Zauber beschwor, und die zweite wenig später, als der Weltwurm nach oben stürmte und ein riesiges Loch an der Stelle grub, wo das Siegel der Zerstörung gestanden hatte.
    Zeugen, die näher bei dem Ereignis gewesen waren, sagten hingegen: »Nein, es gab nur die eine Explosion, als der Weltwurm auf Ruf des Erdkönigs aus dem Boden schoß.«
    Der Weltwurm erhob sich aus dem Grund, und die Erde
    fauchte. Mit diesen Worten beschrieb es jedenfalls Erin Connal, die zu diesem Zeitpunkt nahe bei Gaborn kämpfte: »Die Erde fauchte.«
    Staub stieg vom Siegel der Zerstörung in die Luft auf, und der Weltwurm schoß so weit nach oben, daß für einen Moment die Hälfte seines Körpers Hunderte von Metern in den Himmel ragte. In seinem Gefolge spritzten Dreck und Staub in die Luft.
    Der Boden grollte, und einige der Mauern von Carris, die bis jetzt gehalten hatten, stürzten in den Donnestgreesee.
    Erin konnte sich an das, was danach geschah, nicht erinnern.
    Sie stand nur da, gaffte den gigantischen Wurm an, der hundertachtzig Meter Durchmesser besaß, und das Herz wollte ihr

Weitere Kostenlose Bücher