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Die Bruderschaft

Die Bruderschaft

Titel: Die Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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und halb betrunken.
    Ihm war schwindlig, und er hatte das Gefühl, als musste er sich wieder übergeben. Wieder rechnete er im Kopf. Sie stritten sich um die Differenz zwischen 167000 und 125 000 Dollar. In Trevors Ohren klang beides eigentlich nicht schlecht. Er konnte es sich nicht leisten, aus dieser Sache ausgeschlossen zu werden, denn die wenigen Mandanten, die ihm geblieben waren, hatte er mittlerweile verloren. Er verbrachte immer weniger Zeit in der Kanzlei, und wenn jemand eine Nachricht für ihn hinterließ, rief er nicht zurück. Er hatte eine bessere Einkommensquelle gefunden und legte keinen Wert mehr auf die kleinen Fische, die er an Land ziehen konnte.
    Und er war Spicer nicht gewachsen. Der Mann hatte kein Gewissen. Er war hinterhältig und berechnend und hatte es einzig und allein darauf abgesehen, so viel Geld wie möglich auf die Seite zu schaffen.
    »Sind Beech und Yarber damit einverstanden?« fragte Trevor, obwohl er die Antwort bereits kannte. Und selbst wenn sie nicht damit einverstanden waren, würde er es nie erfahren.
    »Natürlich. Sie machen die ganze Arbeit. Warum solltest du mehr bekommen als sie?«
    Es kam Trevor tatsächlich ein bisschen ungerecht vor. »Na gut, na gut«, sagte er. Die Kopfschmerzen ließen nicht nach. »Es hat schon seinen Grund, dass ihr im Gefängnis seid.«
    »Du trinkst zu viel.«
    »Nein! Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe schon viele Säufer erlebt. Sehr viele. Du siehst wie ausgekotzt aus.«
    »Herzlichen Dank. Kümmere du dich um deinen Kram, und ich kümmere mich um meinen.«
    »Gern. Aber niemand will einen Säufer als Anwalt. Du hast Vollmachten über unser Konto, und das bei einem Geschäft, das sehr illegal ist. Wenn du in einer Bar herumhängst und ein bisschen zu viel redest, wird sehr bald irgendjemand anfangen, Fragen zu stellen.«
    »Ich kann auf mich aufpassen.«
    »Gut. Dann pass auch auf, was hinter deinem Rücken passiert. Wir erpressen Leute, und das tut ihnen weh. Wenn ich am anderen Ende säße, würde ich vielleicht mal herkommen und versuchen, auf verschiedene Fragen ein paar Antworten zu kriegen, bevor ich anfange, Geld auszuspucken.«
    »Dazu haben die zu viel Angst.«
    »Halt trotzdem die Augen offen. Es ist wichtig, dass du nüchtern und hellwach bist.«
    »Vielen Dank für den guten Rat. Sonst noch was?«
    »Ja, ich hab ein paar Spiele für dich.« Auf zu wichtigeren Dingen. Spicer schlug die Zeitung auf und diktierte Trevor seine Tipps.
    Am Ortsausgang von Trumble hielt Trevor an und kaufte in einem Lebensmittelladen eine Flasche Bier, die er auf dem Rückweg nach Jacksonville langsam austrank. Er bemühte sich, nicht an das Geld zu denken, aber sein Kopf tat, was er wollte. Auf seinem Konto und dem der Bruderschaft lagen insgesamt 250000 Dollar, über die er jederzeit verfügen konnte. Wenn jetzt 500000 hinzukamen - er konnte gar nicht mehr aufhören zu rechnen -, dann hatte er 750000 Dollar!
    Das Schöne war, dass ihm nichts passieren konnte, wenn er dieses schmutzige Geld stahl. Die Opfer der Richter unternahmen nichts, weil ihnen das Ganze peinlich war. Sie verstießen zwar gegen kein Gesetz, aber sie hatten Angst. Die Richter dagegen begingen Verbrechen. Bei wem sollten sie sich beklagen, wenn ihr Geld verschwunden war?
    Er musste aufhören, an solche Dinge zu denken.
    Aber wie sollten sie, die Richter, ihn kriegen? Er würde auf einem Segelboot zwischen Inseln kreuzen, deren Namen sie noch nie gehört hatten. Und wenn sie endlich entlassen waren, würden sie dann noch die Energie, die Willenskraft und die Mittel haben, seine Verfolgung aufzunehmen? Natürlich nicht. Sie waren alte Männer. Beech würde wahrscheinlich in Trumble sterben.
    »Hör auf damit«, schrie er sich an.
    Er ging zum Beach Java Cafe am Strand, um einen Cafe latte mit einem dreifachen Schuss zu trinken, und kehrte dann in seine Kanzlei zurück, entschlossen, etwas Produktives zu tun. Im Internet fand er die Namen und Adressen verschiedener Privatdetektive in Philadelphia. Es war fast sechs, als er zum Telefonhörer griff. Bei den ersten beiden erreichte er nur den Anrufbeantworter. Der dritte Detektiv hieß Ed Pagnozzi und kam selbst an den Apparat. Trevor erklärte ihm, er sei Rechtsanwalt in Florida und habe einen kleinen Auftrag für ihn.
    »Okay. Was für einen Auftrag?«
    »Ich versuche, den Empfänger gewisser Brief Sendungen aufzuspüren«, sagte Trevor routiniert. Er hatte solche Gespräche schon oft geführt. »Ich habe hier einen ziemlich großen

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