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Die Brücken Der Freiheit: Roman

Die Brücken Der Freiheit: Roman

Titel: Die Brücken Der Freiheit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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nur seine Freiheit im Kopf hatte. Ich kann die Vorstellung nicht ertragen, ihn am Galgen baumeln zu sehen.«
    »Du könntest für ihn beten.«
    »Das tue ich auch«, sagte Lizzie. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Ankläger war Augustus Pym, ein Rechtsanwalt.
    »Er hat viele Regierungsaufträge«, flüsterte Gordonson Mack zu. »Sie müssen ihm eine Menge Geld zahlen, daß er sie in diesem Fall vertritt.«
    Also will die Regierung mich hängen sehen, dachte Mack beklommen.
    Gordonson erhob sich, ging zur Richterbank und wandte sich an den Vorsitzenden. »Wie ich sehe, wird die Anklage von einem berufsmäßigen Anwalt vertreten. Werden Euer Ehren mir daher gestatten, für Mr. McAsh zu sprechen?«
    »Nein, gewiß nicht«, antwortete der Richter. »Wenn McAsh Hilfe von außen braucht, um das Gericht zu überzeugen, kann es mit seinen Argumenten nicht weit her sein.«
    Macks Hals war trocken, und er konnte sein Herz schlagen hören. Ich muß allein um mein Leben kämpfen, dachte er. Aber sei's drum. Freiwillig weiche ich nicht einen Schritt zurück.
    Pym begann mit seinem Vortrag. »Am fraglichen Tag wurde die Kohlehandlung von Mr. John Cooper - besser bekannt als ›Black Jack‹ - in der Wapping High Street mit Kohle beliefert…«
    »Das war nicht am Tag, das war in der Nacht«, unterbrach ihn Mack.
    »Unterlassen Sie diese törichten Einwände!« wies ihn der Richter zurecht.
    »Das ist kein törichter Einwand. Wo hat es denn jemals nachts um elf eine Kohlelieferung gegeben?«
    »Halten Sie den Mund! Bitte, Mr. Pym, fahren Sie fort.«
    »Die Lieferanten wurden von einer Gruppe streikender Kohlelöscher angegriffen. Daraufhin wurde der für Wapping  zuständige Richter alarmiert.«
    »Von wem?« fragte Mack.
    »Vom Wirt der Bratpfanne, Mr. Harold Nipper.«
    »Einem Unternehmer«, sagte Mack.
    »… und angesehenem Kaufmann«, ergänzte der Richter.
    »Mr. Roland MacPherson, Friedensrichter, erschien am Ort  des Geschehens und erklärte den Ausnahmezustand. Die Kohlelöscher weigerten sich jedoch, sich zu zerstreuen.«
    »Wir wurden angegriffen!« warf Mack ein.
    Sein Einwand wurde nicht beachtet. »Mr. MacPherson rief dann, wie es sein Recht und seine Pflicht war, die Truppen zu Hilfe. Eine Abteilung der Dritten Fußgarde unter dem Kommando von Hauptmann Jamisson sorgte für Ordnung. Der Angeklagte befand sich unter den Verhafteten. Erster Zeuge der Krone ist Mr. John Cooper.«
    Black Jack sagte aus, daß er Kohle eingekauft hatte, die weiter flußabwärts, in Rochester, gelöscht und dann in Karren nach London gebracht worden war.«
    »Wem gehörte das Kohleschiff?« fragte Mack.
    »Das weiß ich nicht. Ich habe nur mit dem Kapitän verhandelt.«
    »Woher kam das Schiff?«
    »Aus Edinburgh.«
    »Gehörte es möglicherweise Sir George Jamisson?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wer hatte Ihnen den Tip gegeben, daß in Rochester Kohle zu  kaufen war?« »Sidney Lennox.«
    »Ein Freund der Jamissons. « »Davon weiß ich nichts. « Pyms nächster Zeuge war Roland MacPherson. De r
    Friedensrichter bestätigte unter Eid, daß er um Viertel nach elf Uhr abends die entsprechende Bestimmung des Aufruhrgesetzes verlesen hatte. Die Menge habe aber seiner Aufforderung zur Auflösung der Demonstration nicht Folge geleistet.
    »Sie sind sehr schnell zur Stelle gewesen«, sagte Mack.
    »Ja.«
    »Wer hat Sie holen lassen?«
    »Harold Nipper.«
    »Der Wirt der Bratpfanne?«
    »Jawohl.«
    »Hatte er weit zu gehen?«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Wo hielten Sie sich auf, als er Sie holen ließ?«
    »Im Hinterzimmer seiner Schenke.«
    »Das war natürlich sehr praktisch! War es geplant?«
    »Ich wußte, daß ein Kohletransport unterwegs war und  befürchtete, daß es zu Ausschreitungen kommen könne.«
    »Wer hat Sie vorgewarnt?«
    »Sidney Lennox.«
    »Oho!« entfuhr es einem der Geschworenen.
    Mack sah sich nach ihm um. Es war ein jugendlich wirkender Mann, der der Verhandlung mit skeptischer Miene folgte. Mack merkte sich das Gesicht. War er ein potentieller Verbündeter?
    Zuletzt rief Pym Jay Jamisson in den Zeugenstand. Jay machte seine Aussage in lockerem Plauderton, und der Richter schien ihm gar nicht richtig zuzuhören. Es klang wie ein belangloses Gespräch unter Freunden.
    Spart euch dieses saloppe Geschwätz! hätte Mack die beiden am liebsten angebrüllt. Es geht um mein Leben!
    Jay sagte, er habe an jenem Abend eine Abteilung der Fußgarde im Londoner Tower befehligt.
    Der kritische Geschworene unterbrach ihn: »Was

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