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Die Brücken Der Freiheit: Roman

Die Brücken Der Freiheit: Roman

Titel: Die Brücken Der Freiheit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Tochter denken. Auch Peg war einst ein kleines, von seiner Mutter geliebtes Baby gewesen, und um dieser Mutter willen, wollte sie, Lizzie, Peg lieben und für sie sorgen.
    »Was hast du auf dem Herzen?« fragte sie das Mädchen.
    »Diese Gehöfte hier draußen in den Bergen erinnern mich an Burgo Mariers Farm.«
    Es muß schlimm sein, einen Menschen getötet zu haben, dachte Lizzie, spürte aber, daß es etwas anderes war, das Peg zu schaffen machte.
    Es dauerte nicht lange, und das Mädchen kam heraus mit der Sprache: »Warum bist du mit uns mitgekommen?«
    Die Frage war nicht leicht zu beantworten, und Lizzie brauchte eine Weile, bis sie die richtigen Worte fand: »Vor allem, weil mein Mann mich nicht mehr liebt, glaube ich.« Irgend etwas in Pegs Miene veranlaßte sie hinzuzufügen: »Dir wäre es wohl lieber, ich wäre zu Hause geblieben.«
    »Na ja - du magst unser Essen nicht und schläfst nicht gern auf dem Boden. Außerdem hätten wir ohne dich den Planwagen nicht und kämen schneller voran.«
    »Ich werde mich schon noch an die Umstände gewöhnen. Und mit den Vorräten auf dem Wagen wird es uns viel leichter fallen, in der Wildnis ein neues Zuhause aufzubauen.«
    Peg wirkte unvermittelt eingeschnappt, und Lizzie rechnete schon damit, daß noch nicht alles gesagt war, was sich nach  kurzer Zeit auch bestätigte. »Du bist in Mack verliebt, oder?«
    »Ja, natürlich!«
    »Aber du bist doch gerade erst deinen Ehemann losgeworden  - geht das nicht ein bißchen schnell?« Lizzie fuhr zusammen. Das war genau das, was sie in Augenblicken des Zweifels selber dachte - nur war es äußerst ärgerlich, sich diesen Vorwurf aus dem Munde eines Kindes anhören zu müssen. »Mein Mann hat mich seit einem halben
    Jahr nicht mehr angerührt«, sagte sie. »Wie lange soll ich denn deiner Meinung nach noch warten?«
    »Mack liebt mich. « Die Sache wurde immer komplizierter. »Er liebt uns beide« ,  sagte Lizzie, »nur auf unterschiedliche Art.«
    Peg schüttelte den Kopf. »Er liebt mich. Ich weiß es.«
    »Er ist wie ein Vater zu dir. Und ich werde versuchen, wie  eine Mutter zu dir zu sein, wenn du es mir erlaubst.«
    »Nein!« rief Peg zornig. »So läuft das nicht!«
    Lizzie war nun wirklich am Ende ihres Lateins. Sie warf einen Blick nach vorn. Ein seichter Fluß, an dessen Ufer ein niedriges Holzhaus stand, war in Sicht gekommen. Offenbar befand sich hier eine Furt, und das Haus war eine Schenke für die Reisenden. Mack band gerade sein Pferd an einen Baum vor dem Eingang. Sie zügelte die Pferde und brachte das Fuhrwerk zum Stehen. Ein großer, einfach gekleideter Mann in Wildlederhosen trat vor die Tür. Er hatte kein Hemd an, doch auf seinem Kopf saß ein ramponierter Dreispitz. »Wir brauchen Hafer für unsere Pferde«, sagte Mack.
    Der Mann antwortete mit einer Gegenfrage: »Wollt ihr eurem Gespann ein wenig Ruhe gönnen und auf einen Drink in meine Schenke kommen?«
    Lizzie hatte plötzlich das Gefühl, ein Krug Bier wäre jetzt und hier das erstrebenswerteste Gut auf Erden. Sie hatte Geld mitgenommen - nicht viel, aber doch genug, um unterwegs einige wichtige Dinge einkaufen zu können. »Ja!« sagte sie entschlossen und sprang vom Wagen.
    »Ich bin Barney Tobold«, sagte der Wirt. »Die Leute nennen mich Baz.« Er musterte Lizzie aufmerksam. Sie trug zwar Männerkleidung, hatte sich aber nicht gänzlich verkleidet und war an ihrem Gesicht unschwer als Frau zu erkennen. Der Wirt verkniff sich jedoch einen Kommentar und führte sie in die Gaststube.
    Nachdem sich ihre Augen an die Düsternis gewöhnt hatten, erkannte Lizzie, daß die Schenke nur einen einzigen Raum besaß. Das Mobiliar setzte sich aus zwei Bänken und einem Tresen sowie einem Wandbrett zusammen, auf dem ein paar Holzkrüge standen. Der Boden bestand aus gestampfter Erde. Baz griff nach einem Rumfaß, doch Lizzie kam ihm zuvor, indem sie sagte: »Nein, keinen Rum bitte - nur Bier.«
    »Ich nehm'n Rum«, sagte Peg gierig.
    »Nicht, solange ich bezahle«, widersprach Lizzie. »Bier auch für sie.«
    Der Wirt schüttete Bier aus einem Faß in zwei Holzkrüge. Unterdessen betrat Mack die Schenke. Er hielt seine Karte in der  Hand und fragte: »Welcher Fluß ist das hier?«
    »Wir nennen ihn den South River.«
    »Wohin führt der Weg auf der anderen Seite?«
    »Nach zwanzig Meilen kommt man in eine Ortschaft namens Staunton. Danach gibt es nicht mehr viel - ein paar Pfade, ein paar Grenzforts, dann die richtigen Berge, die noch kein Mensch je

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