Die Brücken Der Freiheit: Roman
vor.
Er sah ihr beim Ausziehen zu, und sein Herz schlug schneller. Liebevoll betrachtete er ihren Körper. Nackt stand sie vor ihm, und ihre Miene schien zu besagen: Was schert's mich? Sie umarmten und küßten sich.
Als sie eine Pause machten, um Atem zu holen, kam Mack plötzlich eine alberne Idee. Er sah auf den Teich hinunter, der vielleicht drei Meter unter ihnen lag, und sagte: »Springen wir doch rein.«
»Nein!« sagte Lizzie, und gleich darauf: »Na schön.«
Hand in Hand und hilflos lachend, sprangen sie von dem Felsvorsprung, und händchenhaltend fielen sie ins Wasser. Mack ging unter und ließ Lizzie los. Beim Auftauchen sah er, wie sie nur wenige Fuß von ihm entfernt schnaubte und prustete und dabei immer noch lachte. Gemeinsam schwammen sie zum Ufer, bis sie das Flußbett unter ihren Füßen spürten, und ruhten sich aus.
Mack zog Lizzie an sich. Erregung durchfuhr ihn, als er ihre bloßen Schenkel an den seinen spürte. Nein, küssen wollte er sie jetzt nicht; er wollte nur ihr Gesicht betrachten. Er streichelte ihre Hüften. Ihre Hand schloß sich um sein steifes Glied. Glücklich sah Lizzie ihm in die Augen. Mack hatte das Gefühl, er müsse gleich explodieren.
Sie legte die Arme um seinen Hals und hob die Beine, bis ihre Schenkel sich gegen seine Taille preßten. Mack stemmte sich mit beiden Füßen fest ins Flußbett und hob sie ein wenig an. Lizzie wand sich ein wenig hin und her und ließ sich auf ihm nieder. Er glitt so leicht in sie hinein, als hätten sie diese Stellung schon jahrelang geübt.
Nach dem kalten Wasser war ihr Fleisch wie heißes Öl auf seiner Haut. Unvermittelt hatte er das Gefühl zu träumen. Irgendwo in den Weiten Virginias stand er in einem Wasserfall und liebte Lady Hallims Tochter: Wie konnte das Wirklichkeit sein?
Lizzies Zunge war in seinem Mund, und er saugte daran. Lizzie kicherte erst, wurde dann aber rasch wieder ernst, und ein konzentrierter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Sie hielt sich an seinem Hals fest, hob mehrmals ihren Körper an und ließ sich wieder auf ihn herabsinken. Ein tiefes Stöhnen stieg aus ihrer Kehle, und ihre Augen waren halb geschlossen. Hingerissen betrachtete Mack ihr Gesicht.
Aus dem Augenwinkel nahm er am Ufer eine Bewegung wahr. Er wandte den Kopf und sah noch etwas Farbiges aufblitzen, doch danach war nichts mehr zu sehen. Irgendwer hatte sie beobachtet. Hatte Peggy sie überrascht, oder war das ein Fremder gewesen? Mack wußte, daß er allen Grund zur Sorge hatte, doch Lizzies immer lauteres Stöhnen trieb ihm die Bedenken aus dem Kopf. Sie stieß nun kurze, spitze Schreie aus, und ihre Schenkel umschlossen ihn in immer wilderem Rhythmus. Dann ließ sie sich schwer gegen seinen Körper fallen und schrie laut auf. Er drückte sie fest an sich und zuckte und bebte vor Leidenschaft, bis er seinen letzten Tropfen in sie ergossen hatte.
Als sie zu ihrem Lager zurückkehrten, war Peggy fort . Mack hatte ein ungutes Gefühl. »Unten am Teich, währen d wir uns liebten, da dachte ich, ich hätte jemanden gesehen. Es war nur ganz kurz, und ich hätte nicht einmal sagen können, ob es ein Mann, eine Frau oder ein Kind war.«
»Das war bestimmt Peg«, meinte Lizzie. »Ich glaube, sie ist weggelaufen.«
Mack kniff die Augen zusammen. »Woher willst du das wissen?«
»Sie ist eifersüchtig, weil du mich liebst.«
»Was?«
»Sie ist verliebt in dich, Mack. Sie hat mir erzählt, sie will dich heiraten. Das sind natürlich nur Kleinmädchenträume, aber das ist ihr nicht klar. Sie hat sich schon seit Tagen elend gefühlt. Ich nehme an, sie hat uns am Teich beobachtet und ist deshalb weggelaufen.«
Mack hatte die dumpfe Empfindung, es könnte stimmen. Er versuchte, sich Pegs Gefühle vorzustellen, und der Gedanke daran war niederschmetternd. Und jetzt wanderte dieses arme Kind mutterseelenallein durch die nachtdunklen Berge! »O mein Gott, was sollen wir jetzt bloß tun?«
»Wir müssen sie suchen.«
»Ausgerechnet hier…« Mack schüttelte sich. »Wenigstens hat sie sich kein Pferd genommen. Weit kann sie also noch nicht sein. Am besten machen wir uns Fackeln, bevor wir mit der Suche beginnen. Wahrscheinlich ist sie einfach zurückgegangen. Ich wette, wir finden sie irgendwo friedlich schlafend unter einem Busch.«
Sie suchten die ganze Nacht hindurch.
Zuerst gingen sie den Weg zurück, stundenlang, und leuchteten immer wieder mit ihren Fackeln zu beiden Seiten des gewundenen Pfads ins Unterholz. Dann kehrten sie zum Lager
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