Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Brücken Der Freiheit: Roman

Die Brücken Der Freiheit: Roman

Titel: Die Brücken Der Freiheit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
Vom Netzwerk:
alles, dachte Lizzie, sprach es aber nicht aus.
    Er rollte von ihr herunter und sah sie an. »Hat es dir  gefallen?«
    »Ging ein bißchen schnell«, sagte sie. »Können wir's morgen früh noch einmal versuchen?«
    Mit nichts am Leibe als ihrem dünnen Hemd legte sich Cora auf den Fellumhang zurück und zog Mack zu sich aufs Lager. Sie schmeckte nach Gin, als er ihr die Zunge in den Mund steckte. Dann schob er das Hemd hoch. Das feine rotblonde Haar verbarg nicht die Spalte ihres Geschlechts. Er streichelte sie, wie er es schon bei Annie getan hatte. Cora stöhnte verhalten und sagte: »Wer hat dir das denn beigebracht, mein unschuldiger Junge?«
    Mack zog sich die Hose aus. Cora griff nach ihrer Handtasche und zog eine kleine Schachtel heraus. Sie öffnete sie und entnahm ihr eine Art Röhrchen, das aus Pergament zu bestehen  schien. Das offene Ende war mit einem rosa Bändchen versehen.
    »Was ist denn das?« fragte Mack
    »Ein sogenanntes Kondom«, sagte Cora.
    »Und wozu soll das gut sein?«
    Anstelle einer Antwort stülpte sie es über sein steifes Glied und schnürte es zu.
    »Daß mein Schwanz keine Schönheit ist, weiß ich ja«, sagte Mack nachdenklich, »aber darauf, daß ein Mädchen ihn einpacken könnte, wäre ich nie gekommen.«
    Cora lachte. »Bauer, dämlicher! Das ist doch keine Verzierung! Das Kondom soll verhindern, daß du mich schwängerst!«
    Er legte sich über sie und kam zu ihr. Jetzt hörte sie auf zu lachen. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr hatte er wissen wollen, wie es war - und jetzt hätte er es immer noch nicht sagen können, denn so, wie sie es anstellten, war es weder das eine noch das andere. Er hielt inne und blickte in Coras Engelsgesicht. Sie öffnete die Augen. »Hör nicht auf!« sagte sie.
    »Bin ich danach immer noch unschuldig?« fragte er.
    »Wenn ja, dann bin ich eine Nonne«, erwiderte sie. »Aber jetzt sei still. Du brauchst deine Puste noch.«
    Womit sie recht behalten sollte.

Kapitel 6
    AM TAG NACH DER HOCHZEIT bezogen Jay und Lizzie das Haus in der Chapel Street. Zum erstenmal saßen sie allein am Abendbrottisch. Außer ihnen waren nur noch die Hausangestellten anwesend. Zum erstenmal gingen sie Hand in Hand hinauf, zogen sich gemeinsam aus und gingen in ihr eigenes Bett. Zum erstenmal wachten sie gemeinsam im eigenen Haus auf.
    Sie waren nackt: Lizzie hatte Jay am vergangenen Abend überredet, sein Nachthemd auszuziehen. Jetzt schmiegte sie sich an ihn und streichelte seinen Körper. Als sie merkte, daß er erregt war, legte sie sich auf ihn.
    Sie spürte seine Verblüffung. »Hast du etwas dagegen?« fragte sie.
    Er antwortete nicht, sondern begann sich in ihr zu bewegen.
    Nachher sagte Lizzie: »Ich habe dich erschreckt, oder?«
    Er zögerte. Dann sagte er: »Offen gestanden, ja.«
    »Warum?«
    »Es ist nicht… normal, daß die Frau oben ist.«
    »Ich habe keine Ahnung, was die Leute für ›normal‹ halten und was nicht. Ich war ja noch nie mit einem Mann im Bett.«
    »Das hoffe ich doch sehr!«
    »Aber woher weißt du denn, was ›normal‹ ist?«
    »Das laß mal meine Sorge sein.«
    Wahrscheinlich hat er ein paar Näherinnen und Ladenmädchen verführt, die vor Angst und Ehrfurcht nicht mehr ein und aus wußten und ihm die Initiative überließen, dachte sie. Lizzie hatte keine Erfahrungen, aber sie wußte, was sie wollte, und glaubte daran, es sich nehmen zu dürfen. Sie war nicht bereit, ihre Einstellung zu ändern - dazu hatte sie viel zuviel Spaß an der Liebe. Und das galt auch für Jay - trotz des Schrecks, den er ihr eingejagt hatte. Seine leidenschaftlichen Bewegungen und sein zufriedener Gesichtsausdruck, als es vorüber war, verrieten es ihr.
    Sie stand auf und ging nackt zum Fenster. Es war kalt, aber die Sonne schien. Gedämpftes Glockenläuten war zu hören: Es war ein Tag des peinlichen Gerichts. Einer oder mehrere Verbrecher sollten an diesem Vormittag gehenkt werden. Viele arbeitende Menschen in der Stadt würden sich einen freien Tag gönnen und zusammen mit anderen Neugierigen nach Tyburn strömen. Dort, an der großen Straßenkreuzung im äußersten Nordwesten Londons, standen die Galgen. Bei solchen Anlässen konnte es zu Unruhen kommen, weshalb Jays Regiment den ganzen Tag über in Alarmbereitschaft stand. Jay selber hatte allerdings noch einen Tag Urlaub.
    Sie drehte sich um und sah ihn an: »Bring mich zu dieser Hinrichtung.«
    Sein Blick verriet, wie wenig er von diesem Vorschlag hielt. »Eine schaurige Bitte.«
    »Jetzt sag bloß

Weitere Kostenlose Bücher