Die Brueder des Kreuzes
Tempelritter und Hospitalritter gekostet. De Ridefort hat ihm zu Recht misstraut.«
»Es war de Ridefort, der diese Männer verloren hat, Alec. Er hat sie gegen vierzehntausend Berittene geführt. Es waren seine Arroganz und Hitzköpfigkeit, die daran schuld sind. Raimund von Tripoli war nicht einmal in der Nähe.«
»Nein, aber wenn Raimund von Tripoli es an diesem Tag Saladins Armee nicht gestattet hätte, sein Territorium zu überqueren, wären diese vierzehntausend Mann gar nicht da gewesen. Es mag ja sein, dass man dem Großmeister des Tempels Vorwürfe machen muss, aber schuld war der Graf von Tripoli.«
Moray zuckte mit den Achseln.
»Aye, vielleicht hast du recht, aber während wir erwogen haben, die Sicherheit La Safouris aufzugeben, wurde Raimunds Frau in Tiberias belagert, und dennoch hat er gesagt, es wäre ihm lieber, sie zu verlieren, als unsere ganze Armee in Gefahr zu bringen. Für mich riecht das nicht nach Verrat.«
Eine Weile sagte Sinclair nichts mehr, dann verzog er erneut qualvoll das Gesicht.
»So sei es. Es hat keinen Zweck mehr, darüber zu streiten, denn die Katastrophe ist nicht mehr rückgängig zu machen. Jetzt müssen wir vor allem herausfinden, was oben auf dem Bergkamm vor sich geht. Schaffst du das, ohne entdeckt zu werden?«
»Aye. Dort oben gibt es eine gute Stelle zwischen den Felsen. Ich prüfe das mal.«
Moray kroch seitwärts wie ein Krebs und hielt den Kopf gesenkt, um nicht von oben bemerkt zu werden. Nach wenigen Minuten war er wieder da.
»Sie sind unterwegs«, zischte er und zog Sinclair vorsichtig zu Boden, sodass er wieder auf dem Rücken lag. »Sie kommen den Berg herunter. Auf dem ganzen Hang wimmelt es von ihnen, und sie scheinen auf uns zuzukommen. Sie sind gleich hier, und es wird ein Wunder sein, wenn man uns nicht entdeckt und ins Freie zerrt. Also sprich deine Gebete, Alec. Bete, wie du noch nie gebetet hast – nur tu es leise.«
Irgendwo dicht in der Nähe wieherte ein Pferd, und ein anderes antwortete. Hufe klapperten auf den Steinen, als befänden sie sich direkt über den beiden reglosen Männern, dann entfernten sie sich. Etwa eine Stunde lang lagen sie still. Sie atmeten kaum und rechneten mit jedem Herzschlag damit, entdeckt und gefangen genommen zu werden. Doch dann kam ein Zeitpunkt, an dem sie nichts mehr hörten, keine Bewegungen, keine Stimmen, so angestrengt sie auch lauschten, und schließlich kroch Moray aus dem Versteck und spähte vorsichtig um sich.
»Sie sind fort«, verkündete er vom Eingang des Unterschlupfes. »Es wirkt nicht so, als hätten sie irgendjemanden oben zurückgelassen. Sie scheinen nach Tiberias unterwegs zu sein.«
»Aye, dorthin gehen sie zuerst. Die Zitadelle wird sich ergeben, jetzt, da die Armee vernichtet ist. Was hast du noch gesehen?«
»Staubwolken, die sich vom Bergkamm auf Saladins Lager östlich von Tiberias zubewegen. Ich konnte nicht sehen, wer dort den Berg hinuntergestiegen kam, die Wolke ist größer als die Stadt. Wer auch immer es ist, es sind viele an der Zahl.«
»Wahrscheinlich Gefangene, um Lösegeld zu erpressen, und ihre Bewacher.«
Sir Lachlan Moray verstummte. Er kaute stirnrunzelnd auf der Innenseite seiner Lippe, dann sagte er: »Gefangene? Glaubst du, es sind Tempelritter darunter?«
»Wahrscheinlich. Warum wundert dich das?«
Moray schüttelte sacht den Kopf.
»Ich dachte, ein Tempelritter darf sich nicht ergeben, sondern muss bis zum Tode kämpfen. Es ist noch nie vorgekommen, weil es immer um Tod oder Ruhm ging. Es ist noch nie vorgekommen, dass die Tempelritter lebend besiegt worden sind, aber –«
»Aye, aber . Du hast recht. Trotzdem hast du gleichzeitig unrecht. Die Regel lautet, niemand ergibt sich, solange die Chancen weniger als fünf gegen einen stehen. Ist die Zahl größer, steht es im Ermessen des Einzelnen, und heute waren wir hoffnungslos unterlegen. Besser zu überleben und freigekauft zu werden, um wieder zu kämpfen, als sinnlos abgeschlachtet zu werden. Aber genug davon. Wir haben eine Aufgabe. Wir müssen zurück nach La Safouri, um von der Schlacht zu berichten, und von dort weiter nach Jerusalem, also fangen wir besser an, uns einen Weg zu überlegen. Wenn sich Saladins Heer geteilt hat und im Süden und Osten von uns liegt, müssen wir denselben Weg nehmen, den wir gekommen sind, und hoffen, dass wir ihren Patrouillen ausweichen können. Sie werden überall sein, um Überlebende wie uns abzufangen. Warte, hilf mir, mich hinzusetzen.«
Doch sobald Moray
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