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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Germain von Toulouse, der der Älteste unter ihnen zu sein schien, erkannte St. Clairs Verwirrung. Er rief die anderen zur Ordnung und erinnerte sie daran, dass man ihren Gast noch gar nicht eingeweiht hatte.
    Kurz darauf hatten sie alle ihre Übergewänder abgelegt und es sich auf den vorhandenen Sitzgelegenheiten bequem gemacht. Als sie saßen, erhob sich Benedict von Roussillon und beschrieb St. Clair klar und höflich die Umstände.
    Man habe St. Clair hergebracht, so sagte er, weil der Rat des Ordens ihm eine bedeutende Aufgabe zugeteilt hatte – eine Aufgabe, für die er geeignet sei wie kein anderer, und zwar aus verschiedenen Gründen, die man ihm alle zu gegebener Zeit erklären würde. Die Wichtigkeit der Aufgabe brächte jedoch auch das Bedürfnis nach unbedingter Geheimhaltung mit sich, die noch über die üblichen Vorsichtsmaßnahmen der Bruderschaft hinausging. Niemand außer den neun hier anwesenden Ratsmitgliedern und einem weiteren Mann – dem St. Clair während der Ausführung seiner Aufgabe in Outremer Bericht erstatten würde – dürfe ahnen, was St. Clair tatsächlich in Outremer tat. So heikel sei diese Aufgabe, dass man es für notwendig befunden hatte, St. Clair hierherzuholen, um ihn persönlich einzuweisen.
    Nachdem er so allen den Ernst und die Bedeutung der Lage verdeutlicht hatte, fügte Sir Benedict hinzu, dass die Gemächer, in denen sie sich aufhielten, gegen Störungen und Eindringlinge aller Art gesichert waren. Alle Gespräche über die nämliche Angelegenheit würden hinter geschlossenen und streng bewachten Türen stattfinden. Als Erstes würde man St. Clair die Hintergründe seiner Mission darlegen, dann würde er eindeutige Instruktionen bekommen, wie er vorzugehen habe.
    Nachdem er St. Clair gefragt hatte, ob dieser alles verstanden habe, ordnete de Roussillon eine halbstündige Pause zum Essen an, da viele der Anwesenden an diesem Tag noch nichts gegessen hatten. Alle weiteren Mahlzeiten, so kündigte er an, würden wie üblich im Refektorium des Templerhauses eingenommen werden, und zwar schweigend und begleitet von der Tageslesung aus der Heiligen Schrift. Nur bei dieser einen Gelegenheit könnten die Brüder unter sich essen und dabei Neuigkeiten aus ihren jeweiligen Herkunftsorten austauschen.
    Die Runde löste sich auf, und alles begab sich zu Tisch, wo sie die Speisen von ihren Abdeckungen befreiten und feststellten, dass sie ein Festbankett vor sich hatten, wenn auch ein kaltes.
    André St. Clair genoss diese halbe Stunde in vollen Zügen. Er antwortete höflich, wenn er angesprochen wurde, und war sich zu jeder Sekunde bewusst, dass es womöglich nie wieder vorkommen würde, dass er in solch erlauchter Gesellschaft speisen und einfach nur er selbst sein konnte.
    Die Zeit verging schnell, und schließlich stellten sie ihre Stühle ihm gegenüber im Halbkreis auf, und André St. Clairs Unterweisung begann.
    Der weißbärtige Germain von Toulouse, der in der Mitte des Halbkreises saß, war der Erste, der sprach.
    »Sir André St. Clair, wir begrüßen Euch zu dieser offiziellen Lehrstunde, die mit dem Einverständnis des Ordensrates einberufen wurde. Wir sind uns der Umstände bewusst, unter denen Ihr hergebracht worden seid, und es würde uns nicht überraschen, wenn Ihr darüber wütend und frustriert wärt. Unglücklicherweise war es notwendig, Euch unter Androhung öffentlicher Ermittlungen von Eurem Posten zu entfernen, und zwar unter Zeugen. Ihr seid Mitglied des Noviziats der Templer, und wenn wir Euch anders abkommandiert hätten, hätte dies genau die Art von Aufmerksamkeit erregt, die wir zu vermeiden wünschen. Wenn wir hier fertig sind, werdet Ihr als freier Ritter zurückkehren; Eure Ehre wird unbeeinträchtigt und Euer Ruf intakt sein. Habe ich etwas Komisches gesagt?«
    André hatte mit einer Geste angezeigt, dass er gern etwas sagen würde, und bei dieser Frage lächelte er nun verlegen.
    »Verzeiht mir meine Unbesonnenheit, Bruder. Eigentlich wollte ich nicht lächeln, doch der Gedanke, intakten Rufes zu unserem Novizenmeister Bruder Justin zurückzukehren, hat etwas … Bemerkenswertes an sich. Das Lächeln ist einfach nur dem Unglauben entsprungen … vielleicht vermischt mit einem Hauch von Entsetzen.«
    »Ah, Bruder Justin. Natürlich.« Germain von Toulouse schmunzelte. »Er ist ein respekteinflößender Mann, nicht wahr? Doch Ihr braucht den Novizenmeister nicht zu fürchten, seine Loyalität gegenüber der Bruderschaft steht außer

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