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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Frage.«
    »Gegenüber der … Er ist einer von uns? «
    Vor lauter Erstaunen spuckte er die Wörter einzeln aus.
    »Natürlich ist er einer von uns, und er ist von unschätzbarem Wert, wenn man bedenkt, was für einen Posten er bekleidet und welchen Einfluss er unter den Templern besitzt. Er wird nicht das Geringste von Eurem Vorhaben ahnen, doch er wird alles in seiner Macht Stehende tun, um Euch zu helfen, und falls Ihr Euch je von der Truppe entfernen müsst, wird es Bruder Justin sein, der Euch dies ermöglicht.«
    St. Clair war völlig verblüfft. Vor seinem inneren Auge stand das Bild des übellaunigen Novizenmeisters mit seinem übelriechenden Körper, seiner fleckigen, zerlumpten Kleidung und seiner hängenden Unterlippe, die beinahe genauso weit vorstand wie sein aufgedunsener Bauch … doch von Toulouse sprach weiter, und er verdrängte rasch alle anderen Gedanken, um sich auf die Worte des alten Mannes zu konzentrieren.
    »Ihr habt bereits einen Vetter in Outremer, der zu den Templern zählt, nicht wahr?«
    »Ja, Sir. Ein Vetter meines Vaters, aus Schottland. Sir Alexander Sinclair.«
    »Und Ihr seid ihm schon begegnet?«
    »Ja. Er hat eine Zeit lang bei uns gelebt, als ich noch ein Junge war.«
    »Und Ihr habt Euch mit ihm angefreundet.«
    Es war keine Frage, doch André überlegte kurz, bevor er antwortete.
    »Nein, Sir, das stimmt nicht ganz. Wir waren uns sympathisch. Ich zumindest hatte ihn gern. Aber ich war damals noch keine zwölf Jahre alt, und er war bereits ein fertiger Ritter, der den Templereid abgelegt hatte. Er war freundlich zu mir und großzügig, denn er hat immer offen und zuvorkommend mit mir gesprochen und mich stets ernstgenommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass er je auf mich herabgeblickt hätte oder mich wegen meiner Worte verhöhnt hätte. Ich habe ihn sehr bewundert, aber ich würde mir schmeicheln, wenn ich sagen würde, dass wir Freunde waren.«
    »Ich verstehe. Und glaubt Ihr, dass er sich an Euch erinnern würde, wenn Ihr ihm je wieder begegnen würdet?«
    André zuckte mit den breiten Schultern.
    »Ich weiß es nicht, Bruder Germain. Ich würde es zwar hoffen, aber nach so langer Zeit kann ich es nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Würdet Ihr ihn erkennen?«
    »Auch das glaube ich, und ich würde es gern beschwören, aber vielleicht kann ich es nicht. Vielleicht hat er sich ja so verändert, dass er nicht mehr zu erkennen ist.«
    »Aye, das ist möglich …«
    Die Worte des älteren Mannes klangen fast wie ein Seufzer, und dann saß er einige Sekunden wortlos da, bevor er nickte und fortfuhr.
    »Die Wahrheit ist … es ist möglich, dass er tot ist.«
    Er holte tief Luft und sah St. Clair direkt an. Seine Stimme wurde jetzt lauter und klarer.
    »Wir wissen es schlicht und ergreifend nicht, und keiner unserer Kontaktmänner in Outremer kann es uns sagen. Sir Alexander Sinclair hat in Hattin gekämpft und ist seitdem nicht mehr gesehen worden. Niemand hat ihn fallen sehen, und niemand hat hinterher seine Leiche auf dem Feld entdeckt. Er war auch nicht unter den Rittern, die nach der Schlacht auf Saladins Befehl ermordet worden sind. Es ist gut möglich, dass er noch lebt und irgendwo von einem Araberscheich oder Emir gefangen gehalten wird, als Sklave oder um Lösegeld zu erpressen. Allerdings dauert das jetzt schon zwei Jahre, beinahe drei. Eure erste Aufgabe nach Euer Ankunft in Outremer wird es sein, ihn zu suchen. Findet Alexander Sinclair. Entweder das, oder ihr stellt über jeden Zweifel erhaben fest, dass er tot ist.«
    St. Clair hatte während dieser Worte die Gesichter der anderen Brüder beobachtet, und was er dort sah, veranlasste ihn zu einer Bemerkung, die er normalerweise in solcher Gesellschaft nie gemacht hätte.
    »Eure Worte klingen so, als wäre er immens wichtig, Master Germain.«
    »Das ist er auch. Euer Vetter, Sir André, ist einer unserer wertvollsten Agenten in ganz Outremer. Er besitzt einen legendären Ruf unter seinen Kameraden und ist für seine Tapferkeit berühmt, doch er hat noch andere Eigenschaften, von denen die anderen Ritter nicht einmal träumen. Er hat ein gutes Ohr für Sprachen und ist von drei schiitischen Professoren aus Aleppo, Damaskus und Kairo unterrichtet worden. Diese haben ihn nicht nur gelehrt, fließend und akzentfrei Arabisch zu sprechen, sondern es auch mühelos zu schreiben. Außerdem haben sie ihn alles über den Islam und die Unterschiede zwischen den Schiiten und den Sunniten gelehrt. Dabei haben sie natürlich

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