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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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ich glaube, ich sollte es trotzdem sagen. Du bist davon überzeugt –« Er zögerte, dann fuhr er fort. »Ja, du bist davon überzeugt, dass es Zufall gewesen ist, dass du dem König das Leben gerettet hast. Das verstehe ich. Aber ich bin anderer Meinung. Du hättest es nicht gekonnt, wenn du nicht irgendwie darauf vorbereitet gewesen wärst. Du hast es getan, weil du bereit warst zu reagieren, worauf auch immer. Davon bin ich genauso fest überzeugt, wie du von deiner Erklärung überzeugt bist, aber was noch wichtiger ist – Richard ist davon überzeugt und alle anderen ebenso. Wenn du jetzt aus dem Bett steigst und verkündest, dass das Ganze nur Zufall war und dein Zutun gar nichts wert war, tust du dir keinen Gefallen, mein Sohn.«
    »Wieso? Es scheint mir doch eine Frage der Ehre zu sein … die Wahrheit zu sagen.«
    »Vielleicht wäre es das, aber in diesem Fall wäre es töricht. Vergiss nicht, wo wir uns befinden und was du vor dir hast.«
    Diese Worte verfehlten ihre Wirkung nicht, selbst wenn Sir Henry nicht ahnen konnte, inwiefern.
    »Sieh dir doch die Männer an, die dich hier umgeben, André. Siehst du dort viel von Ehre? Viel Edelmut und Integrität? Ich glaube nicht. Nicht so, wie wir diese Eigenschaften verstehen.«
    Er schüttelte frustriert den Kopf.
    »Hör zu, ich spreche hier als dein Vater, der dich liebt, und ich habe nur dein Bestes im Sinn, auch wenn meine Worte anders klingen mögen. André, keiner von uns kann es sich erlauben, auf einen Vorteil zu verzichten, der uns zufällt. Jeder von uns ist eine einzelne Seele in einer Armee, deren Zahl jede Vorstellung übersteigt und die sich auf dem Marsch gegen eine andere Armee befindet, von der behauptet wird, dass sie uns zahlenmäßig so überlegen ist wie die Sandkörner in der Wüste den Felsen.«
    Sir Henry sah seinen Sohn beschwörend an.
    »Dir bietet sich hier die Chance, deine Lage zu verbessern und vielleicht sogar den Krieg ehrenvoll zu überleben – obwohl dies natürlich nach wie vor in Gottes Hand liegt. Du hast dem König das Leben gerettet! Es spielt keine Rolle, dass du es für Zufall hältst. Dass du überhaupt dort warst, war Zufall. Dass Richard genau in jenem Moment dort gestanden hat, war Zufall. Und es war Zufall, dass der sizilianische Schütze in dem Mann auf dem Markt den König von England erkannt hat. Doch es ist eine Tatsache, dass das Geschoss des Mannes, als es nach dem Löwenherzen des Königs von England zielte, deine Schwertklinge getroffen und durchbohrt hat. Wäre dein Schwert ihm nicht im Weg gewesen, hätte der Bolzen Richard das Herz zerfetzt und wäre bis zu seinem Rücken durchgedrungen. Das ist die Wahrheit! Und diese Wahrheit kannst du zu deinem Vorteil nutzen. Als Retter des Königs hebst du dich von anderen Männern ab. Die Kunde von deiner Schnelligkeit und deinem Können wird dir vorauseilen und dir Respekt einbringen – aber nur, wenn du deine Version der Ereignisse für dich behältst. Niemand wird sich für einen gewöhnlichen Ritter interessieren, der einen Moment lang Glück hatte und es dann fortgeworfen hat.«
    »Aye, Vater, ich habe verstanden«, sagte André so nachdrücklich, dass Sir Henry verstummte. André dachte darüber nach, was ihn tatsächlich in Outremer erwartete. Wenn die Leute so von ihm dachten, wie sein Vater es geschildert hatte, konnte ihm dies seine Aufgabe dort erleichtern.
    »Nun denn, so sei es. Du hast mich überzeugt. Das Wort Zufall wird mir nicht mehr über die Lippen kommen.«
    Er hielt inne, dann grinste er.
    »Aber wie geht es nun weiter? Vorbild oder nicht, ich bin immer noch das unbedeutendste Geschöpf der Welt – ein Novize im Orden der Templer.«
    Sein Vater lächelte.
    »Aye, vielleicht, aber nicht mehr lange. Ich glaube, dass du es von jetzt an leichter haben wirst.«
    André zog eine spöttische Miene.
    »Meinst du? Ich glaube nicht, dass sich Bruder Justin, der Novizenmeister, von meinem frisch erworbenen Ruhm beeindrucken lassen wird.«
    Er wurde wieder ernst und wechselte das Thema.
    »Glaubst du, wir bleiben noch lange in Sizilien?«
    »Nun, bis gestern hätte ich gewettet, dass wir nicht mehr lange bleiben. Richard hat Tancred und sein Gesindel inzwischen das Fürchten gelehrt, und ich glaube nicht, dass ihn der Gedanke reizt, noch länger hierzubleiben und sich Philips Gejammer anzuhören. Doch all das hat sich heute Morgen geändert, denn wir haben unfassbare Neuigkeiten erfahren.«
    Sir Henry holte tief Luft und sah André an.
    »Barbarossa

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