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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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bin ich schon hier?«
    Sir Henry atmete tief durch und nickte sichtlich zufrieden, doch auf die Frage seines Sohnes ging er nicht ein.
    »Gut«, sagte er stattdessen. »Es geht dir besser. Davon sind wir zwar ausgegangen, aber die Ärzte des Königs haben dir aus Sorge um dein Wohlbefinden ein Betäubungsmittel gegeben. Gestern haben sie dir die Schienen abgenommen, und jetzt ist dein Arm nur noch verbunden.«
    André atmete einige Male ein und aus.
    »Und wie lange bin ich schon hier?«
    »Vier Tage seit deiner … Verwundung. Drei davon bist du bewusstlos gewesen. Man hat dich in ein Gestell geschnallt, das Lucien von Ambroise, der oberste Arzt des Königs, eigens für dich konstruiert hat. Eine erstaunliche Vorrichtung, die dich mit Hilfe von Flaschenzügen in der Schwebe gehalten hat. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Habe ich im Delirium gesprochen?«, fragte André von plötzlicher Angst vor dem erfüllt, was er möglicherweise in seiner Betäubung gesagt haben könnte, und der Gedanke an den Orden von Sion und seine Geheimnisse fuhr ihm durch den Kopf. Doch sein Vater zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    »Gesprochen? Ganz und gar nicht. Du hast die meiste Zeit wie ein Toter dagelegen – zumindest wenn ich hier war, und mit Richards Erlaubnis habe ich den Großteil der letzten paar Tage hier verbracht.«
    »Wirkt das Betäubungsmittel jetzt noch?«
    »Nein. Nach Master Luciens Schätzung solltest du ganz von selbst wach werden« – Sir Henry sah sich überrascht um –, »und zwar in etwa jetzt. Er hat gesagt, später Vormittag, und den haben wir jetzt. Wie fühlst du dich?«
    »Ich kann mich nicht bewegen.«
    »Nein, das kannst du nicht. Du bist immer noch festgebunden, damit du dich nicht unachtsam bewegst. Davon einmal abgesehen – wie fühlst du dich?«
    »Viel besser als anfangs. Ich weiß noch, dass ich mich übergeben habe … es hat furchtbar geschmerzt. Und ich weiß noch, dass ich nicht klar denken konnte … ich habe merkwürdige Dinge gesehen und gehört. Aber jetzt geht es mir besser. Beim Aufwachen dachte ich allerdings, ich wäre gelähmt, und ich bin froh, dass es nicht so ist. Ansonsten geht es mir gut. Kannst du mich nicht losbinden?«
    »Das möchte ich lieber Master Lucien überlassen.« Sir Henry hielt kurz inne, und als er dann weitersprach, war seine Stimme voller Staunen.
    »Wie hast du das gemacht?«
    »Hmm? Was denn?«
    »Auf dem Marktplatz. Wie konntest du so schnell sein und dein Schwert genau in die richtige Position bringen?«
    André wandte vorsichtig den Kopf, bis er seinen Vater direkt ansehen konnte. Er rechnete damit, Sir Henry lächeln zu sehen, weil er glaubte, dass die Frage scherzhaft gemeint war. Doch Sir Henrys Gesicht zeigte keine Spur von Humor, und nun war es an André, die Stirn zu runzeln.
    »Du meinst, wie ich den Schuss abgeblockt habe? Das konnte ich nicht mit Absicht tun, Vater. Es war … Zufall. Ich habe mich bewegt, um Richard zu warnen und ihn aus dem Weg zu schieben, aber ich war zu langsam. Viel zu langsam. Wie geht es dem König denn?«
    Sir Henry legte den Kopf schräg und dachte über die Worte seines Sohnes nach. Dann murmelte er: »Seine Hoheit erfreut sich bester Gesundheit, und alle Welt glaubt, dass er dies deinem vorbildlichen Einsatz verdankt.«
    André schüttelte sacht den Kopf, indem er ihn vorsichtig auf dem Kissen hin und her wendete.
    »Das stimmt aber nicht. Er verdankt es Fortuna, der römischen Schicksalsgöttin, denn es war einfach nur Glück, dass ich an Ort und Stelle war und diese Bewegung gemacht habe. Ich habe den Bolzen nicht kommen gesehen. Der Schütze stand keine dreißig Schritte von uns entfernt, es ging alles viel zu schnell, und ich habe den Mann kaum gesehen. Was ist aus ihm geworden; hat man ihn ergriffen und hingerichtet?«
    »Ergriffen ja, aber nicht hingerichtet. Er war ein Idiot, der auf eigene Faust gehandelt hat, weil er dachte, Tancred würde ihn dafür belohnen. Balduin hat ihn festgenommen, und Richard hat ihn auf freien Fuß gesetzt und ihm fünf Silberstücke gegeben, weil er so schlecht gezielt hat, und dann hat er ihn laufen gelassen. Richard hat sich gut aus der Affäre gezogen, indem er dem Mann verziehen hat und den Anschlag mit Humor genommen hat. Aber du solltest …«
    André wartete, und als sein Vater nichts mehr sagte, hakte er nach.
    »Was sollte ich, Vater? Was wolltest du sagen?«
    Sir Henry zuckte mit den Achseln.
    »Ich – ich wollte etwas sagen, das mir dann unsinnig erschien, aber

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