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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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vor dem gigantischen Stadttor und die dicht gedrängten Reihen jetzt verlassener Marktstände – und hob sich dann zu dem Gedränge auf den Mauerzinnen.
    Schließlich ergriff er das Wort.
    »Ich werde mich zum Tor begeben, um mit dem Hauptmann der Wache zu sprechen – vorausgesetzt, es gibt einen. Doch unter solchem Gesindel muss es ja jemanden geben, der den Hauptzugang befehligt. Henry, Ihr und André begleitet mich, ebenso wie Balduin, doch wir werden uns nicht offen nähern. Damit würden wir nur das Schicksal herausfordern, denn irgendein hirnloser Dummkopf würde sich gewiss zum Angriff aufgefordert fühlen. Kommt, wir binden unsere Pferde dort unter dem großen Zeltdach an, wo sie vor Pfeilen sicher sind, und bahnen uns dann im Schutz der Marktstände unseren Weg. Vier Mann sind genug. Ein Gesandter und seine Eskorte. Eine größere Gruppe könnte als Provokation aufgefasst werden, und dazu ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Ihr anderen bleibt hier bei den Pferden und wartet auf uns.«
    Sie stiegen unter dem großen Zeltdach ab und hielten dann so vorsichtig wie möglich zwischen den Tischen, Karren und Ständen des Marktes hindurch auf das Stadttor zu. Ihnen war bewusst, dass sie umso verwundbarer wurden, je näher sie der Stadtmauer kamen.
    Doch niemand behelligte oder behinderte sie, und bald standen sie vor dem Tor und suchten Schutz unter dem hohen Torbogen.
    Doch sie begriffen sofort, dass weder Richard noch irgendjemand sonst hier etwas ausrichten konnte. Die undurchdringlichen Eichentore blieben trotz seiner Rufe verschlossen, und niemand reagierte auf seine Aufforderung, das Tor zu öffnen und mit ihm zu reden. Der König redete buchstäblich gegen eine Wand an und lief Gefahr, sich lächerlich zu machen.
    Also schnaubte er, nickte knapp und ergab sich in sein Schicksal.
    »Nun denn. Wir können hier nichts tun, also gehen wir zurück. Henry und André, Ihr geht vor. Ich folge Euch, und Balduin bildet die Nachhut.«
    »Aye, Mylord«, sagte André, sah den König an und wandte sich ab. Sein Blick fiel auf Balduin von Bethune, Richards Leibwächter und ständigen Begleiter. Wie immer hatte der hünenhafte, schweigsame Ritter aus Anjou an diesem Tag in Gegenwart der anderen noch kein Wort gesagt, und auch jetzt zog er einfach nur sein Schwert aus der Scheide. André tat es ihm nach und sah aus dem Augenwinkel auch seinen Vater die Klinge ziehen.
    Dann trat er unter den Blicken der Männer auf den Mauern ins Freie hinaus und machte sich als Erster auf den Rückweg zu den Pferden und ihren Begleitern.
    Als sie wieder in das Labyrinth der Marktstände eindrangen, bekam André das Gefühl, dass Gefahr im Verzug war. Sie nahmen denselben Weg wie zuvor, doch irgendetwas war jetzt anders. Er nahm sein Schwert fester in die Hand und ließ den Blick unaufhörlich über die in ein Wechselbad aus Licht und Schatten getauchten Stände und Zeltdächer ringsum schweifen. Sein Vater bewegte sich zwei Schritte zu seiner Rechten und einen Schritt hinter ihm auf dieselbe vorsichtige Weise, und Richard folgte André unmittelbar auf dem Fuße. Hinter Richard bildete Balduin im Rückwärtsgang die Nachhut und suchte die Umgebung ebenfalls nach Bedrohungen ab.
    Andrés ungutes Gefühl verstärkte sich; irgendetwas stimmte hier nicht.
    Er hatte den Mund schon geöffnet, um eine Warnung auszusprechen, und war schon halb umgewandt, als er zu seiner Linken eine Bewegung wahrnahm. Er fuhr augenblicklich herum, das Schwert kampfbereit in der Hand, doch es war nichts zu sehen – nur ein weiterer leerer Marktstand, dessen Rückwand allerdings aus schwarzem Tuch bestand.
    Doch als sich seine Augen an die Schwärze gewöhnten, sah er erneut eine Bewegung im Schatten und reagierte instinktiv, als er begriff, was er vor sich hatte: einen vollständig in Schwarz gekleideten Mann, der im Begriff war, einen Armbrustbolzen abzuschießen. Er schrie auf und warf sein Schwert beiseite, um Richard zu warnen und ihn zurückzustoßen, doch er wusste, dass es schon zu spät war.
    Dann hörte er es klirren, und ein gewaltiger Schlag traf ihn vor den Kopf. Licht blitzte in seinen Augen auf, und er hatte das Gefühl, zur Seite geschleudert zu werden. Dann spürte er gar nichts mehr.
    Als er sehr viel später in Ruhe über die Situation nachdenken konnte, versuchte André St. Clair noch einmal, die Schritte zurückzuverfolgen, die dazu geführt hatten, dass er genau in dieser Sekunde genau an der richtigen Stelle stand, um dem König im Gewirr

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