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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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mühsam zu laden, indem sie sie mit der Spitze nach unten hinstellten, einen Fuß in den Bügel an der Spitze steckten und dann mit Hilfe einer Winde die dicke Sehne zurückzogen, bis sie einrastete. St. Clair sah ihnen zu, bis ihn der stirnrunzelnde Mann, der sie anwies, entdeckte und langsam auf ihn zukam.
    »Fechtmeister«, sagte dieser mit tiefer Stimme, die nichts mit dem aggressiven Heulen gemein hatte, mit dem er seine Schüler antrieb. »Ich hoffe, Ihr seid zufrieden mit dem, was Ihr heute gesehen habt.«
    Sir Henry erwiderte das Kopfnicken.
    »Das kann man wohl sagen, Roger. Was ist mit Euch? Machen Eure französischen Schützlinge Fortschritte?«
    »Das hängt ganz davon ab, wie man ›Fortschritte‹ definiert –«
    Er unterbrach sich mit erhobener Hand und hob seine Stimme zu ihrem üblichen Befehlston.
    »Du da, Bermond! Streng dich an, Mann. Mit diesen Waffen darfst du keine Zeit verlieren. Zu langsam, und du bist tot, bevor du sie wieder ergreifen kannst. Du sollst pro Minute zwei Bolzen abschießen, nicht alle zwei Minuten einen!«
    Der Mann, den er angebrüllt hatte, gab sich jetzt doppelt so viel Mühe, und seine Hände überschlugen sich an den Griffen der Winde. Sir Roger de Bohen wandte sich wieder seiner unterbrochenen Unterhaltung zu.
    »Mit so etwas muss ich mich herumschlagen. Sie glauben, dass man sie demütigt, weil sie Franzosen sind, und ständig schimpfen sie, dass unsere Männer ungerechterweise im Vorteil sind, weil sie schon seit Jahren mit diesen Waffen arbeiten, dabei sind ihnen die Waffen genauso neu wie den Franzosen.«
    St. Clair lächelte.
    »Kommt schon, Roger, das stimmt nicht ganz. Die Männer aus Anjou haben stets Zugang zu diesen Waffen gehabt; ihnen sind sie zumindest nicht völlig fremd. Die Franzosen dagegen haben in ihrem Leben noch keine Armbrust gesehen, ganz zu schweigen von der größten Armbrust aller Zeiten.«
    Roger de Bohen und Henry St. Clair kannten einander schon seit zwei Jahrzehnten, und sie sprachen als Freunde miteinander.
    »Das ist Haarspalterei, Henry, und außerdem habt Ihr unrecht«, sagte de Bohen jetzt leise, damit es niemand anders hörte. »Die Franzosen fühlen sich überrumpelt, denn obwohl sie alle unter denselben Voraussetzungen angefangen haben, sind sie nicht einmal annähernd so gut wie die Männer aus Anjou, und angesichts ihrer Fortschritte wird es noch Monate dauern, bis sie kampfbereit sind.«
    »Aber sie werden es doch lernen, oder?«
    »Aye, das werden sie … Natürlich werden sie das.«
    De Bohen zuckte mit den Achseln und wandte sich ab, um sich wieder seiner Aufgabe zu widmen. Dann sah er sich noch einmal um.
    »Die Frage ist nur, ob sie es schnell genug lernen.«
    St. Clair blickte ihm nach. Dann trieb er sein Pferd zur linken Flanke des Feldes, wo Richards englische Bogenschützen gewaltige Pfeilsalven abschossen, die sich wie vom Wind gepeitschter Regen über ihre Ziele ergossen. In Gedanken war er jedoch noch mit den Armbrustschützen in seinem Rücken beschäftigt, die die einzig wahre Möglichkeit in sich bargen, einen Angriff von der Art zu vereiteln, wie er die Christen in Hattin vernichtet hatte.
    Die englischen Langbogen konnten aus großer Entfernung Erstaunliches vollbringen, und von den Armbrustschützen erhoffte sich St. Clair unmittelbare Vernichtungskraft zu ihrer Unterstützung: tief gezielte Salven, die aus kürzerer Entfernung abgefeuert wurden, aber nicht minder todbringend waren.
    Seit Monaten arbeitete er nun daran, Formationen von Schützen mit kleineren Armbrüsten aufzustellen, die ihre Einsätze wiederum mit den Stahlarmbrüsten koordinierten. Diese Truppen würden in der Lage sein, anhaltende Angriffe der leichten Bogen der Sarazenen zu verhindern, und daher die Chancen der christlichen Fußtruppen und Ritter deutlich verbessern. Zumindest war dies St. Clairs Theorie, von deren Erfolg nun sein guter Ruf abhing.
    Jubelrufe lenkten seine Aufmerksamkeit in die Ferne, und als er sich umdrehte, um den Grund dafür herauszufinden, hörte er einen der englischen Bogenschützen den Namen des Königs rufen. Er trieb sein Pferd weiter, bis er Richard kommen sehen konnte. Wieder einmal staunte er über das unerschütterliche Selbstbewusstsein und die königliche Ausstrahlung dieses sogenannten englischen Monarchen, der sein Land verabscheute und die Sprache seiner Untertanen höchstens radebrechend sprach und dem es doch gelungen war, sämtliche Kämpfer dieses kriegerischen Landes auf seine Seite zu ziehen und

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