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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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sollen?«
    »Aye, das habe ich. Die Strategie lässt sich leicht erklären, doch ich habe die taktischen Details noch nicht ausgearbeitet. Nun, da ich weiß, dass auch Ihr die Notwendigkeit einseht, dieses Vorhaben voranzutreiben, werde ich diesem Teil mehr Zeit widmen.«
    »Und das ist es, was Ihr mit Standfestigkeit und Einigkeit gemeint habt?«
    »Aye, das ist es. Wie gesagt, die Details sind mir noch nicht ganz klar, doch ich weiß, dass wir die neuen Waffen in taktischen Blöcken einsetzen müssen, die zwar beweglich sind, jeden Angriff aber gleichzeitig wie ein Mann abwehren können, und wir müssen sie benutzen, um unseren Reitern Rückendeckung zu geben.«
    »Und was ist mit unserer Infanterie?«
    »Auch diese sollte in Blöcken auftreten wie in der Antike, wo jeder Mann auf die Unterstützung und die Kraft seines Nebenmannes bauen konnte.«
    Richard nickte langsam.
    »Die Antike … Ihr meint die Legionen der alten Römer?«
    »Aye, ganz genau. Entschlossen, unnachgiebig, angriffsstark, streng diszipliniert und so gut wie unzerstörbar.«
    »Verstehe. Das ist aber eine beeindruckende Liste von Attributen.«
    »Aye, aber es ist nicht unmöglich. Und es muss sein, wenn wir gegen die Legionen bestehen wollen, die Saladin uns entgegenwerfen wird. Wir können es schaffen, aber wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Was ist mit diesen Pfeilsalven?«
    St. Clair zuckte mit den Achseln.
    »Wenn es sein muss, erfinden wir die römische Schildkröte neu und verstecken unsere Soldaten hinter Panzern aus Stahlschilden.«
    Richard betrachtete den älteren Mann einige Sekunden lang, dann nickte er.
    »Also schön, nur zu. Schwebt Euch sonst noch etwas vor?«
    »Aye. Die Sarazenen haben sämtliche fränkischen Festungen und Städte in Outremer erobert, und das heißt, dass wir sie belagern müssen, um sie zurückzugewinnen. Ich hatte vorgehabt, Euch zu sagen, dass wir Katapulte benötigen, doch darüber haben wir uns ja heute Morgen schon unterhalten, und das Problem scheint gelöst zu sein.«
    »Aye. Was wir wirklich brauchen, sind Lehrmeister und Übung, für die Fußsoldaten genauso wie für die Bogenschützen. Wir werden also Folgendes tun: Ihr werdet heute Abend mit mir darüber sprechen, wie sich Eure Ideen konkret umsetzen lassen – und wenn es die ganze Nacht dauert. Um den Rest kümmere ich mich dann selbst, und ich sorge dafür, dass die richtigen Männer ausgewählt werden, um das Ganze in die Tat umzusetzen. Ihr werdet unterdessen so schnell wie möglich heimkehren und ein neues Korps von Männern im Gebrauch der neuen Armbrüste unterweisen. Nehmt zuerst Freiwillige, weil es am wahrscheinlichsten ist, dass sie schnell lernen; wenn Ihr mehr braucht, rekrutiert sie an geeigneter Stelle. Ich lasse Euch freie Hand. Ich gehe davon aus, dass unsere französischen Verbündeten und vielleicht sogar einige der anderen jetzt, da wir diese Waffen offen gegen die Muslime einsetzen können, ebenfalls den Wunsch haben werden, Euch Männer zur Ausbildung zu schicken. Doch als Erstes sollten sie ihre besten Waffenschmiede zu unseren Schmieden in Anjou oder Aquitanien schicken, damit sie sich mit der Fertigung solcher Armbrüste vertraut machen.«
    Als er St. Clairs Miene sah, hielt er inne.
    »Was ist denn, Mann?«
    Sir Henry schien verwundert.
    »Ich bitte um Verzeihung, aber soll ich vor Eurer Krönung abreisen oder hinterher?«
    »Seid Ihr verrückt, Henry? Vorher natürlich. Die ganze Angelegenheit ist viel zu dringend, als dass wir sie um mehr als einen Monat aufschieben könnten, schon gar nicht wegen dieses religiösen Mummenschanzes. Ich möchte, dass Ihr im Lauf der nächsten Woche aufbrecht. Ich werde Euch alles über die Krönung erzählen, wenn wir uns das nächste Mal begegnen. Jetzt sollten wir aufbrechen, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns, und ich möchte unbedingt heute Abend mit den Planungen beginnen.«
    Er wandte sich um und richtete sich an Balduin von Bethune, der sich in respektvollem Abstand niedergelassen hatte und auf weitere Anordnungen wartete.
    »Balduin, wir brechen auf. Packt alles zusammen und folgt uns, so schnell Ihr könnt.«
    Balduin erhob sich, und Richard tat es ihm nach. Dann hielt er Sir Henry die Hand entgegen und zog ihn hoch.
    »Ihr habt Eure Sache gut gemacht, Henry. Mein Vertrauen in Euch war gerechtfertigt. Lasst Euch nur ja nie davon abbringen, Euren klaren Kopf zu benutzen. Und nun steigt auf.«

5
    S
    IR HENRY ST. CLAIR saß kerzengerade auf seinem Pferd und sah sich

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