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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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zu, der den Blick von seinen Unterlagen nimmt und den Präsidenten verlegen anlächelt.
    »Ich hätte diesen Punkt gern früher aufgeklärt, wenn sich Direktor Crossman dazu herabgelassen hätte, mir die Situation eher zu erklären.«
    »Calumet, wenn Sie an der Leiche eines al-Qaida-Terroristen ein Dienstabzeichen des FBI entdeckten – würden Sie mich dann zu einem Glas Whisky einladen?«
    »Das reicht, meine Herren. Sparen Sie sich Ihre privaten Querelen für einen späteren Zeitpunkt auf. Zum Kuckuck, Sie sind doch keine Politiker, sondern Beamte im Dienst der Nation! Da erwarte ich ein Höchstmaß an Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Diensten. Haben Sie das verstanden?«
    Erneut wendet sich der Präsident dem Leiter der CIA zu.
    »Calumet?«
    »Mr. President?«
    »Wünschen Sie ein bestimmtes Kaliber?«
    »Wenn Sie gestatten, Mr. President, die im Zusammenhang mit dem Manhattan-Projekt stehende Akte Idaho Falls ist als streng geheim eingestuft.«
    Der Präsident lächelt auf so sonderbare Weise, dass seine Berater nichts zu sagen wagen.
    »Calumet, meine Frage richtet sich auch an Ihre Kollegen: Wie hoch schätzen Sie die Zahl von Vorgängen, mit denen sich Ihre Dienste gegenwärtig beschäftigen und die Sie als so schutzwürdig einstufen, dass nicht einmal der Präsident der Vereinigten Staaten etwas davon weiß?« Mit bebenden Nasenflügeln fährt er fort: »Ich weiß, wie eine Verschwörung riecht. Wissen Sie, was es Sie kosten kann, die nationale Sicherheit zu gefährden?«
    Der Leiter der CIA räuspert sich. Ihm bleibt keine andere Wahl als zu sagen: »Die unter dem Namen ›Manhattan-Projekt‹
firmierende Abteilung, die sich mit dem bewussten Vorgang beschäftigt, ist eine eigens in den Sechzigerjahren eingerichtete wissenschaftliche Untergruppierung der CIA, deren Aufgabe es ist, eine bei den Atombombenversuchen in Neu-Mexiko entdeckte Mumie genauer zu untersuchen.«
    »Aha. Versuchen Sie ja nicht, auf Zeit zu spielen, Calumet, oder ich sage meinem Koch, dass er Sushi aus Ihnen machen soll.«
    »Den ersten Analysen zufolge weist die aus vorgeschichtlicher Zeit stammende Mumie ein ungewöhnliches DNA-Muster auf, an dessen Entschlüsselung eine ganze Batterie von Sequenzierungsrechnern seit rund fünfzehn Jahren arbeitet. Bisher haben wir festgestellt, dass es nicht nur Gene für eine außergewöhnliche Langlebigkeit und eine verblüffende Immunität enthält, sondern darüber hinaus auch solche, die unbekannte Hirnregionen aktivieren, was erstaunliche mentale Fähigkeiten ermöglicht.«
    »Wollen Sie sagen, so wie bei einem außerirdischen Organismus?«
    »Nein. Die DNA ist ohne jeden Zweifel die eines Menschen, scheint aber auf eine völlig andere Evolution hinzuweisen, die stattgefunden hat, bevor der Mensch, wie wir ihn kennen, auf der Erde aufgetreten ist. An dieser Theorie arbeiten wir seit Jahren. Bislang sind vierzig Prozent des neuen Genoms dekodiert.«
    »Und?«
    »Wie soll ich es sagen …?«
    »Versuchen Sie es mit Ihren eigenen Worten, Calumet.«
    »Diese Art Forschung kostet ein Vermögen, und der Kongress hat unseren Etat immer wieder zugunsten der NASA und von Kriegseinsätzen beschnitten.«
    »Und so …«
    »Und so haben wir in den Siebzigerjahren das Angebot
einer privaten Stiftung angenommen, die sich bereit erklärt hat, die Gesamtheit der Arbeiten für eine geringe Gegenleistung zu finanzieren.«
    General Hollander beugt sich vor und richtet den Blick auf die Stirn des Leiters der CIA, auf der Schweißtröpfchen perlen.
    »Ich kann Ihnen nicht recht folgen, Calumet. Wir hatten doch die klare Abmachung getroffen, dass Sie uns militärisch verwertbare Ergebnisse Ihrer Forschung zukommen lassen. Und jetzt haben Sie all die Jahre hindurch einen unserer geheimen Stützpunkte dazu benutzt, Milliardären noch mehr Geld zuzuschanzen?«
    »Spielen Sie jetzt bloß nicht den dicken Max, Hollander. Nachdem Lyndon Johnson und Ihre Kleingeister aus dem Pentagon Jack Kennedy haben umlegen lassen, um der Firma Bell Helicopter und den Rüstungskonzernen den Vietnamkrieg auf einem Silbertablett präsentieren zu können, habe ich es nicht nötig, mir von den Nazis der Militäraufklärung Lektionen anzuhören.«
    »Zehn vor halb.«
    Calumet fährt sich nervös mit der Hand über die Stirn, bevor er weiterspricht. »Das Abkommen sah wie folgt aus: Die Wissenschaftler der Stiftung stellten uns die ausgehend von der vorgeschichtlichen DNA gewonnenen chemischen Verbindungen zur Verfügung, soweit

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