Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
den Countdown der verdammten Bombe ab, bevor du da runtergehst!«
    »Wenn du mich angelogen hast …«, setzte ich an.
    Ted fletschte die Zähne. »Warum sollte ich mir die Mühe machen? Die Wahrheit wird dich wahrscheinlich viel schneller umbringen als jede Lüge.«
    Ich holte die Kontrolleinheit wieder heraus und beendete den Countdown. In dem Moment, als der Timer stoppte, verduftete Ted. Er schlug sich in die Büsche neben dem Gehweg, wodurch er vorübergehend außer Sicht war. Auf der andern Seite kam ein hagerer Wolf mit dunklem Fell heraus; in dieser Gestalt sah er kein bisschen weniger zottelig aus. Wie die meisten Stokerus-Vampire besaß Ted die Fähigkeit, seine Gestalt zu wandeln, auch wenn ihm das nur nachts möglich war. Er sprang in gleichmäßigen Sätzen davon, was vorbeikommenden Studenten Rufe und Schreie entlockte.
    Mit großen Schritten ging ich aufs Tor zu. Ein Mann mit schwerer Jacke und Feuerwehrhelm kam mir entgegen. Dunkle Taschen unter den Augen verrieten seine Müdigkeit. Er verschränkte die Arme und versperrte uns den Weg.
    Ich zückte meinen Ausweis, bevor er etwas sagen konnte. »Wir sind hier, um den Tatort in Augenschein zu nehmen.«
    Er zögerte, dann machte er einen Satz zurück. »Sir … an Ihrer Hüfte …«
    Als ich das Buch wieder eingesteckt hatte, hatte sich mein Mantel in Klecks’ Käfig verfangen, sodass er zu sehen war. »Das ist eine Bombenspürspinne.« Ich gab mein Bestes, um offiziell und ungeduldig zu klingen, als ob dieser arme Kerl der Einzige wäre, der das Memo über die Spinnen nicht gekriegt hatte. »Es handelt sich um eine neue Aktion der Bundessicherheitspolizei. Spinnen reagieren noch empfindlicher auf Chemikalien als Hunde. Sie kann mikroskopische Mengen von Sprengstoffrückständen durch bloße Berührung wahrnehmen.«
    »Ich … jawohl, Sir!« Er öffnete das Tor, zog sich zurück und hielt Abstand zu uns. »Sie müssen sich eintragen.«
    Ich ließ den Ausweis aufgeklappt und wartete. Er biss sich auf die Lippe, überflog den Ausweis noch einmal und machte einen Rückzieher.
    »Ich werde es selbst vermerken.« Er kritzelte etwas auf ein Klemmbrett, dann eilte er zu einem kleinen Wohnwagen, der direkt hinterm Zaun geparkt war, um zwei Schutzhelme zu holen. »Wir haben keine Hinweise auf eine Explosion gefunden. Das ganze Ding ist einfach eingestürzt. Wir glauben, dass Wasser vom Fluss herausgesickert sein könnte und das Erdreich unter der Bibliothek aufgeweicht hat, sodass ein Sinkloch entstanden ist.«
    »Wie viele Opfer?«, erkundigte sich Lena, während sie ihren Helm anzog.
    »Etwa dreißig.« Der Schweiß hatte Linien über seine staubbedeckten Wangen gezogen. »Zeugen berichten, dass sich gerade noch alle um ihren Kram gekümmert hatten, als im nächsten Moment das ganze Ding einstürzte.« Er deutete auf eine zweite Bandabsperrung, die um Metallstangen in den Trümmern gewickelt war. »Das ist die Sicherheitslinie. Sie sollten besser auf dieser Seite bleiben. Die gesamte Bausubstanz ist immer noch nicht zur Ruhe gekommen. Das muss sich alles noch setzen.«
    »Danke«, sagte ich. Ich warf einen Blick auf den Namen an seiner Jacke, der durch den Dreck kaum zu entziffern war. »Wie lange sind Sie schon hier, Akers?«
    »Vierzehn Stunden, Sir.« Er straffte sich und reckte das Kinn, als versuche er bewusst, die Auswirkungen seiner Erschöpfung abzuschütteln.
    Ich wollte ihn anweisen, nach Hause zu gehen und sich etwas Ruhe zu gönnen. Wahrscheinlich würde er gehorchen, aber da ich keine wirkliche Befehlsgewalt hier hatte, hätte ich damit vermutlich nur weitere Probleme geschaffen. Deshalb begnügte ich mich damit, ihm auf den Arm zu klopfen und zu sagen: »Sie leisten gute Arbeit hier!«
    Er nickte mir dankend zu, drehte sich um und ließ Lena und mich allein. Ich wollte den Ausweis wegstecken, aber Lena ergriff mein Handgelenk.
    »Was ist das denn?« Sie zog mir den Ausweis aus der Hand. »Der ist ja leer!«
    »Mediales Papier. Funktioniert auch großartig, wenn man an der Flughafenpolizei vorbeiwill.« Ich ließ den Blick über die Bibliothek schweifen. Irgendwo unter unseren Füßen steckte das Ding, das Ray getötet hatte. Wir brauchten uns bloß an den Arbeitern und ihren Hunden vorbei hineinzuschleichen; nicht zu vergessen die Studenten mit ihren Kameras.
    Ich griff nach einem Exemplar von Alice im Wunderland . »Gib mir fünf Minuten, dann kommst du zu mir in das Dixi-Klo da drüben!«
    »Wir schleichen uns durch die Toilette

Weitere Kostenlose Bücher