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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Schärfe.
    »Genau genommen nicht. Ich habe ihm ein paar Gliedmaßen abgehackt, aber das hätte keinesfalls ausreichen dürfen, um ihn umzubringen.« Ich kniete nieder und berührte die Asche. Sie war von einer dicken, knusprigen Beschaffenheit, wie etwas, das man aus dem Herd kratzt. »Er ist von innen heraus verbrannt. Vielleicht, um mich davon abzuhalten, ihn zu befragen.«
    »Ein Vampir mit Selbstzerstörungsknopf?«
    »So hat es für mich ausgesehen. Entweder hat er sich umgebracht, oder jemand anderes hat es getan.« Mir war nichts von Vampiren bekannt, die nach Belieben von sich aus in Flammen aufgehen konnten. Ich wischte mir die Hand an der Wand ab. »Er kannte meinen Namen.«
    »Wenn er Rays Gedanken lesen konnte …«
    »Er hat nicht versucht, meine zu lesen.« Ich hatte keine der verräterischen Schmerzen gespürt, wie ich sie bei Deb empfunden hatte.
    Lena deutete auf das Rohr, das zischend weiter heißen Dampf in den Tunnel sprühte. »Wir sollten uns in Bewegung setzen, bevor jemand kommt, um hier unten nach dem Rechten zu sehen!«
    Ich riss mich von den Überresten unserer einzigen Spur los und folgte Lena zurück durch den Tunnel, wobei ich sie über die Einzelheiten des Kampfes ins Bild setzte.
    »Hast du irgendetwas in Erfahrung gebracht, was uns helfen könnte?«, fragte sie.
    Ich dachte an seine letzten Worte, gesprochen in Gutenbergs Muttersprache. »Kann sein.«
    Lena hatte ein paar der fehlenden Bücher aus dem Archiv entdeckt. Ich zählte insgesamt dreißig, achtlos in zwei Plastikmilchkästen gepackt. In Anbetracht des leeren Regals, das ich gesehen hatte, hätten es mindestens fünfzig sein müssen.
    Jeder von uns nahm einen Kasten. »Wenn es mir gelingt, Zugriff auf die Datenbank der Pförtner zu bekommen, sollte ich imstande sein, eine Liste zu finden, die mir sagt, welche Titel wo einsortiert waren. Dann kann ich sagen, was er sonst noch genommen hat.«
    »Was ist mit dem Tunnel zur Bibliothek?«, fragte Lena.
    Ich zögerte. Es gab eine Reihe von Sprüchen, die den kleinen Durchgang zum Einsturz bringen konnten. Ich schloss und öffnete die Hände, spürte die Magie durch meine Adern fließen, die knisternd darauf wartete, freigesetzt zu werden. Als ich meine Waffe ihrem Buch zurückgegeben hatte, hatten sich Stimmen aus einer anderen Galaxie in meine Gedanken geschlichen, genau wie es bei Alice im Wunderland passiert war.
    »Ich hab’s kapiert«, sagte Lena, die mich fast genauso konzentriert beobachtete, wie Doktor Shah es immer getan hatte. Sie ging zu der Wand zurück, aus der wir herausgekommen waren, und ließ sich auf Hände und Knie sinken. Ich gab mir die größte Mühe zu ignorieren, wie ihre Jeans ihre Schenkel und ihren Hintern umschmeichelte, als sie ihr Bokken in den Tunnel schob.
    Gerade eben konnte ich dünne Wurzeln und Zweige ausmachen, die dem Ende der Waffe entsprossen. Staub und kleine Betonstücke begannen herabzufallen, als die Ranken sich in den Tunnel bohrten.
    Lena stand wieder auf und wischte sich die Hände ab. Wir mieden die Gitter und gingen stattdessen voran, bis wir an eine abgesperrte Tür gelangten. Nachdem Lena ihren Schlossknackzauber eingesetzt hatte, sahen wir, dass ein Kellerflur dahinterlag. Wir kamen an Büros vorbei, die anscheinend Studenten im Aufbaustudium gehörten; nur ein paar der alten Holztüren standen offen, und keiner der Studenten würdigte uns eines zweiten Blicks, als wir den Weg in ein Treppenhaus fanden und das Gebäude verließen. Etwa einen Block östlich der Bibliothek kamen wir ins Freie.
    »Augenblick!« Mitten auf dem Gehweg blieb ich stehen und schloss die Augen.
    »Was machst du da?«
    »Horchen.« Unter dem Geratter der Baugeräte, dem Brummen ferner Autos suchte ich nach irgendwelchen Spuren magischer Energie. »Je mehr Magie ich einsetze, umso … durchlässiger werde ich für diese Magie. Wenn ich den Bogen überspanne, kann das zu Problemen führen.« Das Raunen in meinem Kopf war nur das erste Symptom. »Ich hoffe, ich kann daraus Nutzen ziehen. Falls jemand anderes diesen Vampir kontrolliert hat, kann ich ihn vielleicht wahrnehmen.«
    »Durchlässiger?«
    »Je mehr man in Bücher greift, desto leichter wird es für diese Bücher, in einen zurückzugreifen.« Die letzten paar Tage hatten mich überempfindlich für Magie werden lassen. Die verschlossenen Bücher strahlten eine kühle, schwere Sogwirkung aus, die mich an tote, im Weltall treibende Sterne denken ließ.
    Ich öffnete die Augen und drehte mich langsam im

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