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Die Bucht der schwarzen Perlen

Die Bucht der schwarzen Perlen

Titel: Die Bucht der schwarzen Perlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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den Smaragden … die meisten sind aus Kolumbien geschmuggelt.« Er drückte noch einmal Rons Hand. »Ich bin glücklich, Sie kennengelernt zu haben, Ron. Bis morgen.«
    »Bis morgen, Charles.«
    Als Bouchet endlich gegangen war, schlug Ron die Hände zusammen und stieß einen hellen Freudenschrei aus. Es ist geschafft! Ron, jetzt bist du ein reicher Mann und wohnst auch noch in einem Paradies. Ist das Leben nicht voller Wunder?
    Er ging zum Kühlschrank der Hausbar, holte eine Flasche Champagner – Roederer Cristal, Brut Vintage 1981 – heraus, ließ den Korken mit lautem Knall unvorschriftsmäßig an die Decke sausen, goß das Champagnerglas voll und hob es hoch in die Luft.
    »Tama'Olu, auf dein Wohl. Ich liebe dich!« rief er laut. »Ich liebe dich und unser Leben im Paradies.«
    Er trank die ganze Flasche leer. Diese Stunde war es wert, mit einem der besten und teuersten Champagner gefeiert zu werden.
    Betrunken, aber fröhlich und zufrieden saß Ron dann in einem Sessel, betrachtete durch die breite Fensteranlage das Abendrot, griff zur Seite, als sitze Tama'Olu neben ihm, und sagte kaum verständlich und mit schwerer Zunge:
    »Mein Liebling, hab keine Sorge, ich gehe nicht mit Charles zu den schönsten Mädchen von Tahiti. Du brauchst keine Angst zu haben, Tama'Olu … du bist doch bei mir! Immer bist du bei mir. Was bin ich denn ohne dich?«
    Und so schlief er ein, im Sessel sitzend, die Beine weit von sich gestreckt. Und im Traum sah er sich und Tama'Olu im weißen Korallensand der Perlenbucht liegen. Sie liebten sich, und das Rauschen der Brandung übertönte ihr Liebesgeflüster …
    Den ganzen nächsten Tag über war Ron damit beschäftigt, Adressen aus dem Telefonbuch zu suchen, zu telefonieren und Termine festzulegen.
    Vor allem rief er sämtliche Werften und Bootsverkäufer an, hörte sich ihre Angebote an und die Preise, die man sicherlich noch drücken konnte. Wer in bar bezahlt, hat immer eine Trumpfkarte in der Hand.
    Als er am Ende seiner Telefonate die Liste der Termine durchging, wurde ihm klar, daß er bereits sieben Tage verplant hatte. Mit zehn Tagen Papeete kam er demnach nicht aus.
    Gut, dann werden es eben drei Wochen, bis ich zurück bin auf Tonu'Ata, dachte er. Im äußersten Fall vier Wochen.
    Tama'Olu, was sind vier Wochen, wenn wir noch ein ganzes Leben vor uns haben? Natürlich, ich bin schon fünfunddreißig … aber wenn das Glück anhält, kann ich auch fünfundachtzig Jahre alt werden. Das sind fünfzig Jahre, Liebling, fünfzig gemeinsame Jahre … Sag, daß das herrlich ist, eine Gnade meines Gottes und ein Geschenk deiner Götter. Und ich werde dich in fünfzig Jahren noch ebenso lieben wie heute. Das schwöre ich dir!
    Am Abend brachte Charles Bouchet das Geld. Er trank zur Einleitung wieder einen Absinth, klappte dann seinen Aktenkoffer auf und zeigte Ron die gebündelten Dollarnoten.
    »Das war eine Rennerei!« sagte er dabei. »Glauben Sie, eine Bank in Papeete hätte eine Viertelmillion Dollar in bar vorrätig? Der Direktor meiner Hausbank hat mich angesehen, als sei ich aus einer Gummizelle entsprungen. Dann hat er tief Luft geholt, die Hände in die Hosentaschen gesteckt und fast höhnisch gesagt: ›Monsieur Bouchet, wir sind hier auf Tahiti und nicht in der Bank of America! 206.000 Dollar muß ich mir erst zusammenkratzen. Das dauert zwei Tage!‹ Und was habe ich getan? Ich bin selbst von Bank zu Bank gepilgert und habe die Dollars eingesammelt. Nur, um Ihnen zu zeigen, daß ich ein Versprechen halte.«
    Er legte die Hände auf die Banknoten, streichelte das Geld und schob den kleinen Lederkoffer dann zu Ron hinüber. »Zählen Sie nach. Spätere Reklamationen sind ausgeschlossen.«
    »Nicht nötig.« Ron kippte den Koffer um und verstreute die Dollarnoten auf dem Tisch. »Sie hatten Vertrauen, daß alle meine Perlen echt sind – ich vertraue Ihnen, daß kein Dollar fehlt.«
    »Mit dem Unterschied, daß ich morgen natürlich alle Perlen durchleuchten werde. Und, das sei ganz klar gesagt, Ron: wenn auch nur eine Perle aus einer Zucht kommt, haben Sie die Polizei auf dem Hals! Ich winde mich da raus, ich kenne den Polizeipräsidenten gut. Aber Ihnen geht's an den Kragen.«
    »Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen: Röntgen Sie die schwarzen Prinzessinnen.«
    »Ha!« Bouchet warf beide Arme hoch. »Das ist ein guter Gag. Den behalte ich für den Verkauf. Die schwarzen Prinzessinnen der Südsee … unter diesem Slogan werde ich sie auf den Markt bringen. Für diese

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