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Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Titel: Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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zu den Männern, die an der Wand standen. Keinen von ihnen hätte er mit einem plötzlichen Angriff überraschen können. Außerdem bestand seine eigene Truppe hauptsächlich aus den Gefolgsleuten des alten Grafen, und die waren träge geworden, keine ernst zu nehmenden Gegner für diese Garnison. «Ihr könnt die Burg halten», sagte er zu d’Evecque, «aber Ihr habt nicht genug Männer, um die beiden Stadttore zu bewachen. Das überlasst Ihr den Bütteln und Wachleuten. Also werden meine Leute diese Posten übernehmen. Ihr könnt natürlich versuchen, dagegen anzugehen, aber ich werde Armbrustschützen auf der Brustwehr und Soldaten unten im Tor aufstellen.»
    «Habt Ihr schon mal gegen englische Bogenschützen gekämpft?», fragte d’Evecque drohend.
    Courtois nickte. «In Flandern. Und es hat mir keinen Spaß gemacht. Aber könnt Ihr es Euch leisten, auch nur einen von ihnen in einem Straßengefecht zu verlieren?»
    D’Evecque sah ein, dass sein Gegenüber recht hatte. Wenn er seine Bogenschützen auf die Stadttore ansetzte, mussten sie aus nächster Nähe schießen, aus Gärten, Innenhöfen oder Fenstern. Courtois’ Armbrustschützen würden hinter Pavesen oder Hauswänden in Deckung gehen, und einige der Bolzen würden mit Sicherheit ihr Ziel treffen. «Ihr könnt die Stadttore haben», sagte er.
    Courtois schenkte sich Wein nach. «Ich habe zweiundvierzig Soldaten und dreiunddreißig Armbrustschützen und natürlich die üblichen Bediensteten, Frauen und Schreiber. Sie müssen alle irgendwo untergebracht werden. Der Winter naht.»
    «Dann friert halt», sagte d’Evecque achselzuckend.
    «Das könnten wir tun», stimmte Courtois ihm zu, «aber ich schlage vor, Ihr überlasst uns die Häuser zwischen dem Westtor und St. Callic, und dafür garantiere ich Euch, dass wir den Bereich östlich der Rue Charron und südlich der Rue Escarpée nicht betreten werden.»
    «Ihr scheint Euch in der Stadt gut auszukennen.»
    «Ich war hier mal Kastellan. Vor langer Zeit.»
    «Dann wisst Ihr auch von der Pforte bei der Mühle?» D’Evecque meinte die kleine Tür in der Stadtmauer, durch die Thomas und Geneviève geflohen waren.
    «Ja, aber die ist zu nah an der Burg. Wenn ich dort Männer aufstelle, können Eure Bogenschützen sie von der Brustwehr des Turms abschießen.» Courtois trank einen Schluck Wein. «Wenn Ihr wollt, dass ich Euch belagere, kann ich das tun. Ich stelle meine Armbrustschützen vor dem Burgtor auf und lasse sie auf Eure Wachen schießen, aber Ihr wisst so gut wie ich, dass damit nur Männer getötet werden, und an der Sachlage ändert sich nichts. Ich nehme an, Ihr habt Nahrungsmittel?»
    «Mehr als genug.»
    Courtois nickte. «Ich werde keine Reiter durch die beiden Stadttore lassen. Wenn einige von Euren Männern durch die Mühlenpforte ein und aus gehen, soll mir das gleich sein, solange sie mir nicht in die Quere kommen. Habt Ihr Netze im Fluss ausgelegt?»
    «Ja.»
    «Wir werden sie nicht anrühren. Ich sage meinen Männern, dass sie sich von der Mühle fernhalten sollen.»
    D’Evecque trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte, während er über das Angebot nachdachte. Von den Männern an der Wand drang ein stetes Murmeln herüber, da die Unterhaltung, die auf Französisch geführt wurde, für sie ins Englische übersetzt werden musste. «Gut, Ihr könnt die Häuser zwischen dem Westtor und St. Callic haben», sagte d’Evecque nach einer Weile. «Aber was ist mit den Schankstuben?»
    «Eine wichtige Frage», gab Courtois zu.
    «Meine Männer gehen gerne in die Drei Kraniche.»
    «Ein gutes Haus.»
    «Sorgt dafür, dass Eure Männer einen Bogen darum machen», verlangte d’Evecque.
    «Einverstanden, aber können sie dafür in den Goldenen Bären gehen?»
    «Soll mir recht sein. Aber wir sollten uns darauf einigen, dass niemand die Schankstuben mit Schwert oder Bogen betreten darf.»
    «Sehr vernünftig», sagte Courtois. «Keine Waffen außer dem Messer.» Keiner von beiden wollte riskieren, dass betrunkene Soldaten sich nachts wüste Schlachten lieferten. «Und falls es irgendwelche Schwierigkeiten gibt, komme ich zu Euch.» Nachdenklich zog er die Stirn kraus. «Ihr wart doch damals in Flandern, nicht wahr? Mit dem Grafen von Coutances.»
    «Das war ich in der Tat», bestätigte d’Evecque. «Mit diesem feigen, hinterhältigen Bastard.» Der Graf, sein ehemaliger Lehnsherr, hatte eine Intrige gegen ihn eingefädelt und ihm sein Land weggenommen.
    «Sie sind alle Bastarde», sagte

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