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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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krank!«, schrie Thimble. Mit dem Speer zeigte er auf die Tür. »Na los, geht schon! Je eher, desto besser. Und wenn diese anderen einziehen, dann versetze ich ihnen einen giftigen Stich ins Fußgelenk, einem nach dem anderen!«
    Â»Fang mit Larcombe an«, schlug Oates vor.
    Umber verdrehte die Augen und beugte sich noch ein wenig tiefer. »Komm mit uns, Thimble. Du bist hier nicht mehr sicher.«
    Â»Mach dir wegen mir keine Sorgen«, gab Thimble zurück. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.« Damit stampfte er davon und verschwand in der Mauerspalte, die er sein Zuhause nannte. Umber blickte ihm nach; ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    Â»Willst du das wirklich alles zurücklassen, Umber?«, fragte Balfour. Haps Blick schweifte über die zahllosen Kunstgegenstände in den Regalen, die Gemälde und Landkarten an den Wänden und die Statuen, Reliquien und anderen Erinnerungsstücke, die Umber von seinen bemerkenswerten Reisen mitgebracht hatte. Er dachte an die Tausenden von antiken Dokumenten in den Archiven, die Kunstwerke in Sophies Atelier und an die Bücher, die Umber geschrieben und mit seiner Druckerpresse veröffentlicht hatte. Sie würden nur einen winzigen Teil dieser Wunder mitnehmen können. Der Rest würde Larcombe und König Loden in die unwürdigen Hände fallen.
    Â»Wir haben keine Wahl.« Umber schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Und Thimble hat Recht. Je eher, desto besser. Aber wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, Fay und Sable aus dem Palast zu entführen …«
    Â»Lord Umber.« Barkin war vom Pförtnerhaus nach oben gekommen und Hap erkannte an seinem Gesichtsausdruck, dass etwas nicht stimmte.
    Â»Barkin?«, fragte Umber.
    Â»Larcombe ist wieder da. Mit hundert Mann«, sagte Barkin. »Wir haben das Gitter heruntergelassen, damit sie nicht hereinkönnen. Er … Er verlangt deine Kapitulation.«
    Umber fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und kratzte sich am Kinn. »Das ging aber schnell. Ich werde wohl mit ihm sprechen müssen.«
    Hap hielt Umber am Arm zurück. »Sie werden sich doch nicht ausliefern, oder?«
    Umber tätschelte Haps Hand. »Nein. Ich werde ihm sagen, dass ich zwei Tage brauche, um meine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Bis dahin sind wir schon längst über alle Berge.«
    Umber ging mit hängendem Kopf und hinter dem Rücken gefalteten Händen die Treppe hinunter und Hap folgte ihm mit ein paar Schritten Abstand. Dodd, Sophie und Oates schlossen sich ihm an. Der Aufzug setzte sich klappernd in Bewegung und Balfour trat auf eine der Plattformen, um seine alten Knie zu schonen.
    Die kleine Tür des Pförtnerhauses war offen, aber Umber hob seinen schwarzen Ring und sprach die Zauberformel aus, mit der sich die Flügel des breiten Tors aus magischem schwarzen Stein öffnen ließen. »Ich liefere ihm ein kleines Schauspiel«, flüsterte er Hap hinter vorgehaltener Hand zu. Er trat ins Pförtnerhaus und Hap und die anderen stellten sich im Halbkreis hinter ihm auf. Nur Oates war zurückgeblieben, denn er fürchtete, Larcombe könnte ihm eine Frage stellen.
    Larcombe stand neben der königlichen Kutsche. Hinter ihm standen dicht an dicht voll bewaffnete und gepanzerte Fußsoldaten, die die gesamte Breite der Auffahrt einnahmen.
    Â»Larcombe«, begann Umber. »Ich dachte, Sie würden erst nach der königlichen Hochzeit zurückkommen.«
    Â»Die Dinge haben sich geändert«, gab Larcombe zurück. »Der König war sehr verärgert, als ich ihm von Ihrer Unverschämtheit berichtet habe. Nun müssen Sie sich sofort ergeben.«
    Umber schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Ich brauche Zeit, um meine Vorbereitungen zu treffen und mich zu verabschieden. Kommen Sie in zwei Tagen wieder.«
    Larcombe starrte ihn mit seinem kalten Reptilienblick an. »Der König ist weise und hat Ihre Weigerung vorausgesagt.« Er hob eine Hand und schnippte mit den Fingern. Hinter ihm öffnete ein Mann, der neben der Kutsche stand, die Tür. Eine kleine übergewichtige Frau in einem einfachen blauen Kleid stieg aus. Sie wurde von einer Wache am Handgelenk geführt. Sie blinzelte ins Sonnenlicht, und Hap erkannte ihr mürrisches Gesicht wieder. Er war ihr schon mehrmals begegnet; meistens dann, wenn er das Hauptquartier der Reederei Umber betreten hatte.
    Umber schüttelte den Kopf.

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