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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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weg. Hören Sie genau zu. Überhören Sie Beleidigungen, denn sie bringen Sie nur selbst in Rage. Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf das Problem. Und vermeiden Sie lange Schachtelsätze, kurze einfache Hauptsätze genügen. Mehr wird der Kritisierte ohnehin nicht verstehen.
Unterbrechen Sie den anderen auf keinen Fall. Lassen Sie ihn ausreden – und warten Sie dann selbst noch etwas, bis Sie antworten. Das drosselt das Tempo und nimmt den Druck raus. Antworten Sie ruhig und langsam. Versuchen Sie durch Ihre Sprache und Stimme Ihr Gegenüber zu beruhigen. Sagen Sie aber niemals, dass sich der andere beruhigen soll. Er fühlt sich sonst gegängelt. Wirken Sie ausschließlich indirekt auf ihn ein, durch Ihr Vorbild.
Schildern Sie Ihre Sicht der Dinge, ohne seine dabei zu bewerten. Respektieren Sie aber auch seine Gefühle und gehen Sie darauf ein. Zeigen Sie Verständnis für seine Interpretation und bleiben Sie offen genug, zu erkennen, ob Sie sich geirrt haben. Eine objektive Wahrheit gibt es nun mal nicht. Zeigen Sie Kompromissbereitschaft, indem Sie eine friedliche Lösung anstreben.
In der sogenannten
Unterredungsphase
werden schließlich Lösungen für jeden einzelnen Streitpunkt gesucht. Diese Vorschläge werden anschließend danach bewertet, ob sie machbar und für alle Parteien akzeptabel sind. Ist das so, sollten Sie sich verbindlich darauf einigen und überlegen, ob Sie den Erfolg des Gesprächs zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachprüfen wollen.
Sowohl bei der Supervision wie auch bei der Mediation hat sich bewährt, am Ende des Gesprächs noch einmal alle Lösungen zu wiederholen und zu bekräftigen, dass alle sie geprüft und akzeptiert haben. Deswegen heißt das Gesprächsende auch
Beschlussphase
.
    Wie man einem Kollegen sagt, dass er übel riecht
    Rein biologisch betrachtet, handelt es sich beim Menschen um ein homöothermes Wesen, einen Selbstregulierer, dessen Organismus stetig darum bemüht ist, eine gleichbleibende und für die optimale Funktion sämtlicher Organe erforderliche Temperatur von rund 37 Grad zu erzeugen. Schon ab 26 Grad Außentemperatur beginnt für den Körper allerdings der sogenannte Wärmestress. Damit der Körper nicht heiß läuft, transportiert das Blut die Wärme im Inneren zur Haut, es bildet sich Schweiß, und die anschließende Verdunstung kühlt den Organismus wieder herunter.
    Zwischen zwei und fünf Millionen Schweißdrüsen verteilen sich über den gesamten menschlichen Körper, ausgenommen Lippen und Gehörgang. Über diese Drüsen sondert der Körper täglich rund einen Liter Schweiß ab. Dazu muss es weder heiß sein, noch muss man sich dafür groß anstrengen. Das meiste davon ist sowieso nur Wasser. Beim durchschnittlichen Schweiß machen die darin enthaltenen Mineralstoffe, Milch-, Harn- und Fettsäuren allenfalls ein Prozent aus – und selbst diese Zusammensetzung ist abhängig davon, wie viel und was man vorher isst oder trinkt. Der unangenehme Schweißgeruch (Fachbegriff
Bromhidrosis
) entsteht erst durch einen bakteriellen Zersetzungsprozess. Dieser Mief kann seine Ursache aber auch in speziellen Duftsekreten, sogenannten Pheromonen oder Sexualhormonen, haben, die über die Drüsen unter den Achseln, um den Bauchnabel und im Genitalbereich abgesondert werden und die darüber entscheiden, ob wir einen Menschen sprichwörtlich riechen können oder nicht.
    Ich vermute, auch Sie sind schon einmal einem Menschen begegnet, bei dem diese Chemie nicht stimmte. Bleibt die Begegnung zufällig und ein temporäres Erlebnis, rümpft man darüber vielleicht nur die Nase, aber das war’s. Viel, viel unangenehmer, ja geradezu heikel wird es, wenn Sie dem unheiligen Dunstkreis eines Kollegen ausgesetzt sind unddem bei allem gebührenden Respekt irgendwann sagen müssen, dass er übler riecht als eine Dose Surströmming. Das hat nichts mehr mit objektiver Leistungsbeurteilung zu tun, nichts mit sachlicher Kritik – das ist immer persönlich und verdient deshalb an dieser Stelle eine gesonderte Erwähnung.
    Männer reagieren auf Parfüms heftiger als Frauen, so Robert Baron von der U S-Universität Purdue. In Bewerbungsgesprächen stuften männliche Personaler parfümierte Kandidaten als weniger gepflegt, weniger intelligent, unfreundlicher und auch unattraktiver ein als diejenigen ohne Eau de Toilette. Weibliche Rekruter reagierten exakt umgekehrt, aber weniger intensiv.
    Die Mitteilung, dass jemand mieft, stellt nämlich unterschwellig den Sozialstatus der

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