Die Büro-Alltags-Bibel
Dienstleister – womöglich Ihren ärgsten Widersacher. So schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Achten Sie darauf, dass alle Rechnungen bezahlt sind. Bevor Sie mit einem ungemütlichen Klienten Schluss machen, sollten alle Rechnungen beglichen sein. Sie ersparen sich so eine Menge Ärger bei der Abwicklung. Verschmähte Nervensägen haben die Angewohnheit, säumig zu zahlen.
Bleiben Sie nichts schuldig. Umgekehrt gilt das genauso: Nehmen Sie dem Kunden jeglichen Wind aus den Segeln, indem Sie sich durchweg korrekt und professionell verhalten. Alles andere könnte er nutzen, um Ihren Ruf zu schädigen.
Wenn nichts hilft: Erhöhen Sie die Preise. Und zwar saftig. Wenn der Typ schon nicht von Ihnen lassen will, dann kassieren Sie eben ab sofort eine Schmerzzulage. Bilanzieren Sie nüchtern, was Sie der Typ tatsächlich kostet und lassen Sie ihn das auch bezahlen. Zieht er dann immer noch nicht Leine, ist wenigstens Ihre Bilanz ausgeglichen.
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10.22 Uhr
Komm, oh schöpferischer Geist!
Schalten Sie ab, wenn Sie kreativer werden wollen ■ Was kreative Menschen auszeichnet ■ So sprudeln die Ideen
»Alle großen Ideen scheitern an den Leuten.«
Bertolt Brecht , Dichter
Es ist leider so: Die besten Ideen werden regelmäßig fernab vom Schreibtisch geboren. Beim Duschen etwa, beim Joggen, im Schlaf oder, nun ja, auf der Toilette. Als die Schweizer Universität St. Gallen einmal Ingenieure danach befragte, wo diese von Geistesblitzen heimgesucht würden, war der Arbeitsplatz überraschenderweise nicht dabei. Stattdessen erhielten 76 Prozent der Befragten ihre Eingebungen im Urlaub, beim Spazierengehen oder beim Zähneputzen.
Psychologisch lässt sich das leicht erklären. Damit der menschliche Geist kreativ werden kann, muss er entspannt sein. Druck, Monotonie und vier immer gleiche Wände um einen herum sind pures Gift für die Inspiration. Nicht ohne Grund zog und zieht es Künstler, Dichter und Gelehrte zur Ablenkung vom Alltag beharrlich in die Natur. Wer dagegen den ganzen Tag im Büro hockt, stur auf seinen Bildschirm starrt, Akten wälzt und dabei auf eine zündende Idee hofft, wird höchstwahrscheinlich lange warten. Routinen zwingen die Gedanken in eine lineare und damit vorhersehbare Richtung. Kreativität entsteht aber erst dann, wenn ein Teil des Gehirns freie Assoziationen vornehmen kann, wenn es ungewöhnliche Reize empfängt und beginnt (neue neuronale Netze) zu spinnen. Zudem verbinden die meisten Menschen mit ihrem Schreibtisch instinktiv Begriffe wie »Arbeit«, »Ärger«, »Stress«. Das hemmt zusätzlich. Bedauerlicherweise, muss man sagen.
Dösen macht erfinderisch. In diesem Zustand erwacht die rechte Gehirnhälfte, während die linke, logisch ordnende Gehirnhälfte abschaltet. Sie kommt erst später wieder zum Einsatz, wenn aus den Phantastereien eine brauchbare Idee entsteht. Während des Tagträumens aber genießt unser Geist die Frischluft der freien Assoziation und bekommt die nötige Zeit, damit er bekannte Informationen zu neuen Gedanken verknüpfen kann.
Denn auf kreative Impulse kommt es heute an. Überall fordern Bosse ihre Belegschaften zu mehr Inspiration und Innovationen auf, weil das die einzige Chance ist, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Billig produzieren können viele, aber nur wenige können es besser. Bundeskanzlerin Angela Merkel entwickelte deshalb sogar das Diktum eines »kreativen Imperativs« für Deutschland. Das war allerdings eine Schnapsidee. Geistesblitze gibt es nicht per Dekret. Allenfalls lassen sie sich fördern. Wie es zum Beispielder Automobilhersteller Audi vormacht. Zu dem Zweck hat das Unternehmen eine
Ideen-Agentur
eingerichtet. Wer dort gute und verwertbare Einfälle abliefert, erhält nicht nur eine Prämie, sondern auch Einladungen zu Events oder speziellen Workshops, die man so nicht buchen kann. Viele spornt das offenbar an, denn nach eigenen Angaben bringt Audi diese gezielte Förderung von Geistesblitzen in der Belegschaft einen finanziellen Vorteil von rund 50 Millionen Euro im Jahr.
Am Arbeitsplatz die Devise auszugeben:
Seid jetzt mal alle schön kreativ!
ist jedenfalls so effektiv wie einem Depressiven zuzurufen:
Sei doch mal wieder froh!
Als sich
Die Zeit
Ende 2008 dem Thema Innovationsmanagement widmete, merkte die Autorin Alexandra Werdes völlig zu Recht an, dass der Einfall immer auch ein Störfall ist. Er bricht mit Traditionen und verlangt Anpassung. Das mögen aber die wenigsten. Deshalb braucht es für
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