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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Azorenhochs wetteifern, anderen hämmert der Schädel, weil sie krumm oder zu nah am Bildschirm sitzen oder eigentlich eine Brille brauchen. Wieder andere leiden, weil ihr Büro schlecht durchlüftet ist oder falsch beleuchtet, weil der Lärm an ihren Nerven zehrt oder Stress und schlechter Schlaf. Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft unterscheidet über 160 Arten des Brummschädels, darunter die Migräne, den Spannungskopfschmerz, die in Attacken auftretenden einseitigen Clusterkopfschmerzen, bis hin zu Exoten wie Kopfweh bei sexueller Aktivität oder den Donnerschlagkopfschmerz. Der fühlt sich genau so an, wie er heißt.
    Die Größe macht es doch. Jedenfalls beim Bildschirm: Ein 2 4-Zoll -Monitor sorgt nicht nur für weniger Kopfschmerzen, sondern lässt die Leute um 52 Prozent, mit einem 2 0-Zoll -Bildschirm immer noch um 44 Prozent schneller arbeiten als ihre Kollegen mit einem mickrigen 1 8-Zöller , so das Ergebnis einer Untersuchung der Universität von Utah. Zu groß ist allerdings auch nicht gut: Bei einem 2 6-Zoll -Monitor fiel die Zeitersparnis deutlich geringer aus – vermutlich, weil man darauf die Desktop-Icons zu lange suchen muss.
    Kopfschmerzen können aber auch ein Warnsignal Ihres Körpers sein. Etwa dann, wenn Sie es mit eigentlich positiven Einstellungen wie Leidenschaft, Engagement oder Ehrgeiz übertrieben haben – oder wie Paracelsus sagen würde: Die Dosis macht das Gift.
Workaholism
– oder zu Deutsch: Arbeitssucht – sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Menschen, die daran leiden, arbeiten nicht einfach nur besonders viel oder besonders hart. Sie sind schlichtweg nicht in der Lage, ihre Arbeit zu beenden, weder physisch noch mental. Einen echten Feierabend kennen sie nicht.Selbst in der Freizeit wälzen sie Probleme, im Urlaub bleiben sie – der modernen Technik sei Dank – mit dem Büro verbunden, und erholsamer Tiefschlaf ist für sie nur eine andere Bezeichnung für Koma. Kurz: Die Arbeit ist nicht Teil ihres Lebens, sie IST ihr Leben.
    Die Folgen sind offensichtlich: Wer immer nur arbeitet, arbeitet, arbeitet, ohne sich je zu erholen oder den Kopf frei zu bekommen, wird früher oder später ausbrennen. Erst bleiben die guten Ideen weg, dann der Spaß und schließlich werden auch Leistungskraft und Ergebnisse leiden. Falls Sie sich nun fragen, ob Sie zu den Gefährdeten gehören, können Sie sich leicht einem kleinen Selbsttest unterziehen. Es gibt mindestens vier deutliche Anzeichen dafür, dass Sie auf dem besten Weg sind, ein Workaholic zu werden:
Sie können nicht delegieren. Die meisten Workaholics tun sich schwer damit, Verantwortung zu teilen oder gar einzelne Aufgaben abzugeben. Entweder weil sie fürchten, die Kontrolle darüber zu verlieren. Oder weil sie glauben, das Ergebnis wäre dann nur halb so gut. Falls überhaupt. Solche Menschen neigen zum Perfektionismus oder aber in Richtung Kontrollfreak oder zu beidem. Und beides sind sichere Wege in Frustration und soziale Isolation.
Sie sprechen immerzu vom Job. Egal, ob Sie in der Kaffeeküche stehen, einen Kongress besuchen oder sich abends mit Freunden in einer Bar treffen – es dauert nicht lange, bis Sie das Gespräch auf den Job gelenkt haben: Branchenzahlen, Projektfortschritte, Personalien, Ihr Chef, die Karriere – das ist es, worum Ihre Gedanken kreisen. Umgekehrt: Sobald das Gespräch nicht darum geht, beginnen Sie sich zu langweilen. Das kann nicht gesund sein.
Sie vernachlässigen private Aufgaben. Schauen Sie sich einmal kritisch in Ihrer Wohnung um: Türmen sich dort Schmutzwäscheberge oder Geschirr in der Spüle? Die Haushaltsmitglieder monieren längst überfällige Reparaturen? Sie vergessen regelmäßig einzukaufen oder die Besorgungen, die man Ihnen aufgetragen hat? Auch das sind typische Anzeichen, dass sich Ihre Prioritäten einseitig verschoben haben und Ihr Kopf kaum noch frei ist.
Sie vereinsamen. Je mehr Sie sich in die Arbeit stürzen, desto weniger Zeit haben Sie für die Familie, Freunde, Bekanntschaften. Logisch, aber gefährlich. Damit fehlt Ihnen zunächst die Inspiration durch Fachfremde – denken Sie nur an das Studium generale: Je mehr man über den Horizont der eigenen Disziplin hinausblickt, desto größer der Lerneffekt. Zum anderen fehlt so aber auch das soziale Korrektiv: Oft sind es allein die guten Freunde, die einem unverblümt sagen, dass man sich zum Nachteil verändert hat.
    Wohlgemerkt, mir geht es hierbei nicht um einen Appell zu mehr

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