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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hinauf. Wenn jemand oben war, wollte er die Stufen hinunterschlüpfen und feststellen, wo sie hinführten.
    Tatsächlich, auf dem Turm blitzte ein Licht auf! Also gab wieder jemand Signale. Es würde ein paar Minuten dauern, bis der Mann zurück war, gerade Zeit genug, um diese merkwürdige Öffnung ein wenig zu untersuchen. Im Nu war Jack die Steinstufen hinuntergeflitzt. Und dann sah er sich höchst überrascht und erstaunt um.
    Er schien in eine Art Museum geraten zu sein! Es war ein großer, unterirdischer Raum mit Wandteppichen an den Wänden und einem dicken Belag auf dem Fußboden.
    Ein langer, schmaler Tisch, mit Geschirr und Gläsern be-laden, füllte die ganze Länge des Zimmers aus. Er war von riesigen, schweren Lehnstühlen umgeben, und hinter diesen standen auf Sockeln alte Ritterrüstungen.
    Jack sah sich verwundert um. Alles hier war alt, aber das Zimmer war keineswegs vernachlässigt und verlassen wie die andern Räume oben. Hier waren keine Spinnweben, und hier war auch kein Staub.
    In der einen Ecke stand ein riesiges, altmodisches Himmelbett mit schweren Vorhängen. Der Junge ging darauf zu. Offenbar hatte hier vor kurzem jemand geschlafen, denn die Kissen waren eingedrückt und die Decken unordentlich durcheinandergeworfen.
    Auf dem Tisch stand ein Krug mit eiskaltem Wasser.
    »Natürlich aus der Pumpe!« dachte Jack. »Deshalb sind auch immer Pfützen auf dem Fußboden. Jemand holt sich dort jede Nacht Wasser.«
    Kiki flog auf eine Rüstung zu, hockte sich oben auf den Helm und spähte durch das Visier. Jack kicherte. Der Papagei hielt die Rüstungen anscheinend für Menschen und konnte nicht recht klug aus ihnen werden.
    In diesem Augenblick hörte der Junge ein Geräusch.
    Von plötzlicher Furcht ergriffen, stürzte er die Steintreppe hinauf, Kiki hinter ihm her. Er hatte gerade noch Zeit, aus der Öffnung zu springen und sich in die dunklen Schatten im Hintergrund der Halle zu flüchten. Aber er fürchtete, daß der Mann, dessen Schritte er näherkommen hörte, ihn mit seiner Taschenlampe entdecken könnte. Und so lief er schnell in das nächste Zimmer hinein. Es war das Wohnzimmer.
    Da stolperte er über einen Stuhl und fiel hin. Sofort hielten die Schritte an. Das Licht ging aus. Offenbar hatte der Mann das Geräusch gehört, war stehengeblieben und lauschte.
    Mit wild klopfendem Herzen schlüpfte Jack hinter ein altes Sofa und kauerte sich dort auf den Boden. Kiki hockte auf seiner Schulter. Beide verhielten sich mäuschenstill, aber Jack meinte, der Mann müßte sein Herz schlagen hören.
    Jetzt näherten sich vorsichtige Schritte. Dann hielten sie an. Wieder gingen sie weiter und waren nun schon ganz nahe. Dem Jungen begann sich das Haar zu sträuben. Wenn der Mann um das Sofa herumging und seine Lampe anknipste, mußte er ihn entdecken!
    Das Herz des Knaben hämmerte, und seine Stirn wurde feucht. Kiki, der die Angst seines Herrn spürte, klammerte sich an seiner Schulter fest. Aber schließlich konnte er es nicht länger ertragen. Plötzlich verließ er seinen Platz, flog dem unsichtbaren Mann auf den Kopf und stieß den Adlerschrei aus. Der Mann schrie entsetzt auf und versuchte, den Vogel zu verjagen. Seine Taschenlampe fiel auf den Boden. Jack wünschte von Herzen, sie möge kaputtgegangen sein.
    Noch einmal schrie Kiki durchdringend, diesmal wie ein Expreßzug. Der Mann schlug nach dem Papagei, er-wischte eine Feder und riß sie aus. Kiki kam zu Jack zu-rück, hockte sich wieder auf die Schulter des kauernden Knaben und knurrte wie ein Hund.
    »Himmel und Hölle! Das Haus ist voll von Vögeln und Hunden!« fluchte jemand mit einer tiefen und heiseren Stimme. Der Mann tastete über den Fußboden nach seiner Lampe und fand sie schließlich.
    »Kaputt!« sagte er ärgerlich. Jack hörte das Knacken, als er versuchte, sie anzuknipsen. »Das war wahrscheinlich einer von den Adlern. Aber was sucht der hier drin?«
    Vor sich hin murmelnd, entfernte sich der Mann. Jack vernahm ein merkwürdiges, scharrendes Geräusch, dann war alles still. Er blieb hinter dem großen, alten Sofa hokken und wagte sich lange Zeit nicht von seinem Platz zu rühren. Kiki saß noch immer auf seiner Schulter. Er schien fest eingeschlafen zu sein.
    Endlich stand der Junge leise auf und ging auf Zehenspitzen zur Tür. Wie gut, daß er Turnschuhe anhatte!
    Vorsichtig spähte er in die Halle. Der Lichtschein war verschwunden, alles war dunkel und still. Jack starrte zu der Stelle hin, wo die Öffnung gewesen war. Sie

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