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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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in dem dunklen Hof widerhallte.
    Sogar Tassie wurde ganz unheimlich zumute, obwohl sie doch wußte, daß es nur der Papagei war.
    Dann trat wieder Stille ein. Nachdem Kiki noch ein wenig herumgeflogen war, um nach Jack Ausschau zu halten, kam er auf die Felsen zurück und zwängte sich zu Tassie in den Busch.
    Das Mädchen war froh über seine Gesellschaft.
    »Schnäuzchen ist fort«, sagte sie. »Ich glaube, er ist wieder durch den Tunnel gekrochen. Nun setz dich aber ordentlich hin und schlaf! Ich bin furchtbar müde.«
    Diesmal blieb Kiki ruhig sitzen. Er steckte den Kopf unter das Gefieder, seufzte einmal tief auf und schlief ein.
    Auch Tassie war bald wieder im Reich der Träume. Auf dem Hof herrschte friedliche Stille. Nur in der Ecke neben der Mauer plätscherte die Quelle ihr Lied.
    Am nächsten Morgen wurde Tassie von Dina und Lucy aufgeweckt. Die beiden Mädchen hatten diesmal eine ungestörte Nacht verbracht. Philipp lag noch immer unter dem Bett. Er hatte es gründlich satt, unter der Erde zu leben, und wäre gar zu gern mit den Mädchen zusammen nach oben gelaufen. Aber Dina überzeugte ihn davon, daß das zu gefährlich sei und alles noch verschlimmern würde. Nachdem die Mädchen ihn mit einem reichlichen Vorrat an Lebensmitteln versorgt hatten, bezog er also brummend wieder seinen alten Platz unter dem großen Bett.
    »Jack!« rief Lucy leise, als sie sich nun dem Busch näherten. »Jack, bist du da?«
    Jack war natürlich nicht da, aber das konnte Lucy ja nicht wissen. Tassie erwachte und stach sich an den Dornen, als sie sich aufrichtete.
    »Jack!« rief Lucy noch einmal und bog die Zweige auseinander, um in den Busch schauen zu können. »Ach, du bist es, Tassie! Wie kommst du denn hierher?«
    Tassie grinste. Nachdem sie sich ausgeschlafen hatte, war sie wieder ganz obenauf. Sie sah furchtbar aus. Ihr Gesicht war zerkratzt und mit Schlamm bedeckt. Die Haare hingen ihr in einem wilden Gewirr von schmutzigen Strähnen um den Kopf. Und sie hatte wieder das alte Kleid an.
    »Ich wollte euch zu Hilfe kommen«, sagte Tassie. »Euren Brief konnte ich nicht lesen, und das Brett war fort. Da bin ich mit Schnäuzchen mitgegangen und habe seinen Weg entdeckt.«
    »Wirklich?« rief Dina. »Wie kommt Schnäuzchen denn herein?«
    Tassie erzählte von dem Tunnel. Die Mädchen hörten erstaunt zu.
    »Wie konntest du nur durch den gräßlichen, nassen Tunnel kriechen?« fragte Lucy schaudernd. »Tassie, du bist fabelhaft! Ich könnte das nicht!«
    »Ich auch nicht«, sagte Dina. »Das hast du fein gemacht, Tassie!«
    Tassie lächelte die beiden Mädchen geschmeichelt an.
    Es tat gut, so gelobt zu werden.
    »Aber wo ist denn Jack?« fragte Lucy.
    »Er ist durch den Tunnel himmtergekrochen, um Hilfe zu holen. Es tat ihm leid, ohne Abschied zu verschwinden. Aber er dachte, es wäre besser, gleich zu gehen.
    Das soll ich euch noch sagen.«
    Lucy war sofort wieder den Tränen nahe. »Warum hat er mich nicht mitgenommen?«
    »Na, du hast doch eben selbst gesagt, daß du nicht durch den Tunnel kriechen könntest«, wandte Dina ein.
    »Ich bin jedenfalls froh, daß du gekommen bist, Tassie!
    So konnte Jack wenigstens entwischen. Er wird bestimmt bald Hilfe bringen.«
    »Aber wie werden sie hereinkommen?« fragte Lucy.
    »Sie könnten ja wieder ein Brett mitbringen«, meinte Tassie.
    Kiki griff in die Unterhaltung ein. »Schnüffle nicht«, sagte er liebenswürdig. »Wo ist dein Taschentuch?«
    »Ach, Kiki war heute nacht so komisch!« sagte Tassie und erzählte den Mädchen, was sich ereignet hatte. Als Lucy hörte, daß der eine Mann auf Kiki geschossen hatte, wurde sie ganz blaß vor Schreck.
    »Das sind ja ganz gefährliche Burschen!« sagte sie. »Ich möchte am liebsten auch fliehen. Vielleicht krieche ich doch durch diesen schrecklichen Tunnel. Kommt! Wir gehen alle zusammen!«
    »Und Philipp sollen wir hier allein lassen?« rief Tassie ganz entrüstet. »Du kannst ja gehen, wenn du willst. Aber ich bleibe.«
    »Natürlich können wir Philipp nicht allein lassen«, sagte Dina sofort. »Ach, Tassie, komm, wasch dir dein Gesicht!
    Du siehst einfach furchtbar aus! Und dein Kleid ist ganz schmierig und zerfetzt.«
    »Ich kann nichts dafür«, sagte Tassie. »Es war entsetzlich in dem Tunnel! Immerfort hakte ich irgendwo an.
    Wenn ihr meint, daß keine Gefahr mehr besteht, werde ich herauskommen und mich waschen.«
    »Ach, ich weiß nicht recht«, überlegte Dina, »die Männer könnten vielleicht auf den Hof kommen und

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