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Die Burg

Die Burg

Titel: Die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Ackermann und rieb sich die Augen.
    Heisterkamp beachtete ihn nicht.
    «Kuckuck, ich bin auch noch da!» Ackermann fuchtelte mit seinem Dienstausweis herum. «Schon vergessen? Hauptkommissar!»
    Der Direktor setzte eine gelangweilte Miene auf. «Einer unserer damaligen Oberstufenschüler.»
    «Der hieß nich’ zufällig Jamin?»
    «Doch», antwortete Heisterkamp verblüfft, «es war Alexander Jamin.»
    «Und was können Sie uns über Jamin erzählen?», übernahm Astrid wieder.
    «Nun, er war auch kein ganz einfacher Schüler. Alexander war, bevor er zu uns kam, an zwei anderen Schulen mehr oder weniger gescheitert, und wir waren seine letzte Chance, die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Aber das hatte der junge Mann verstanden, sich gut bei uns eingefügt und ohne nennenswerte Probleme seinen Abschluss gemacht. Und darüber hinaus war er immer bereit, in seiner Freizeit Aufgaben zu übernehmen, die über das normale Soll hinausgingen.»
    «Wie da wären?», drängelte Ackermann.
    «Soweit ich mich erinnere, hat er bei der Pflege des Parks und anderen praktischen Dingen geholfen. Und er hat auch gern jüngere Schüler, die Eingewöhnungsschwierigkeiten hatten, unter seine Fittiche genommen.»
    «Im Gärtnerschuppen?», fragte Ackermann.
    «Wie bitte?»
    «Wussten Sie denn nicht, dat der Jamin schwul is’?»
    Heisterkamp rümpfte die Nase. «Nein, mir war nicht bekannt, dass Alexander Jamin homosexuell war. Und ich kann es mir auch nicht so recht vorstellen.»

Sechzehn
    Sie hatten sich alle in Toppes Büro eingefunden und kurz die Neuigkeiten ausgetauscht, als Cox’ Anruf kam:
    «Oliver Harris ist unser Mann! Wir sind gerade in seiner Wohnung.» Seine Stimme überschlug sich. «Ihr glaubt es nicht, aber hier liegt alles offen herum: Anleitungen zum Bombenbau, Rohre, Drähte, mehrere auseinandergenommene Handys und etwas, das verdammt nach Plastiksprengstoff aussieht. Außerdem ein ganzes Waffenarsenal: Knarren, Totschläger, Messer, sogar eine Machete. Alles wie auf dem Präsentierteller. Es ist gruselig, Helmut, dem Mann scheint es völlig egal zu sein, ob er erwischt wird.»
    «Scheiße», sagte Toppe aus tiefster Seele.
    «Genau. Wir warten jetzt auf die Spurensicherung.»
    «Ja, mach die Sache wasserdicht und melde dich dann wieder.» Er hatte noch nicht ganz aufgelegt, als der Apparat schon wieder klingelte.
    Ackermann fluchte laut und griff nach dem Hörer. «Ja, verdammt!», motzte er.
    «Hallo, hier ist Bernie», perlte es ihm munter entgegen. «Ich hab was für euch.»
    «Sekunde, ich stell ma’ auf Lautsprecher. Leg los!»
    «Oliver Harris hat bis Dienstag in einer Pension unten in der Stadt gewohnt, und zwar seit dem 9. April. Die Wirtin hat ihn auf dem Foto erkannt. Eingetragen hatte er sich als Harald Schmidt. Witzbold! Er hat der Frau erzählt, er würde für ein Spielwarenunternehmen arbeiten und nach Ladenlokalen suchen. Das war das. Dann habe ich schon gedacht, ich hätte den Mann verloren, aber gerade eben bin ich wieder fündig geworden. Eine Ferienwohnung am Treppkesweg. Ich habe eben mit der Vermieterin gesprochen. ‹Harald Schmidt› ist am Dienstag hier eingezogen und gestern wieder ausgezogen, hat bezahlt und den Schlüssel abgegeben. Was der Frau aber eben erst aufgefallen ist: Sein Auto steht noch vor der Tür. Ist ein Mietwagen. Soll ich den mal checken?»
    «Wo is’ die Ferienwohnung, has’ du gesagt?» Ackermann schnürte es fast die Luft ab.
    «Treppkesweg 237.»
    «Ich scheiß in ’t Bett – dat is’ direkt gegenüber von Jamin!» Er ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen und drückte Toppe den Hörer in die Hand. «Mach du dat, mir is’ schlecht.»
    Toppe atmete kurz durch. «Bernie? Helmut hier. Deine Ferienwohnung liegt anscheinend gegenüber dem Haus, in dem Alexander Jamin wohnt.»
    «Alexander wer? Ach ja, ich weiß schon, der Sozialarbeiter.» Toppe konnte es förmlich in Bernies Hirn klickern hören. «Das darf nicht wahr sein!»
    «Geh einfach mal rüber und klingle bei ihm, guck nach, ob er zu Hause ist. Und bleib in der Leitung.»
    «Und was, bitte schön, soll ich tun, wenn er zu Hause ist?»
    «Bring ihn mit zu einer Befragung. Wir haben ein paar neue Erkenntnisse.»
    «Ist das so?»
    «Das ist tatsächlich so.»
    «Wenn du es sagst …»
    Man hörte eine Türglocke.
    «Der hat echt die Ruhe weg», stöhnte Ackermann.
    «Es macht keiner auf», kam es aus der Leitung.
    Astrid raufte sich die Haare.
    «Versuch’s bei Jamins Nachbarn, Bernie», wies Toppe

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