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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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aus.
    »Verdammt!« rief er in verwundertem Tonfall aus. »Ist verflixt leicht zu vergessen, dass Sie ein Offizier sind, Herr Hauptmann. Sagen wir einfach, dass wir gemeinen Soldaten ein paar Probleme haben, die hohen Tiere wie Sie nicht haben, und lassen wir es dabei bewenden.«
    »Nein, das lassen wir nicht«, entgegnete der Kommandant grimmig. »Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, Schoko. Wir sind alle ein Team, und was für einige ein Problem ist, das ist für alle ein Problem. Nun mag ich nicht imstande sein, alle Probleme zu lösen, denen wir uns gegenübersehen, aber ich kann überhaupt keines lösen, wenn ich nicht weiß, um was für ein Problem es sich handelt. Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie sich die Zeit nähmen, einem begriffsstutzigen Offizier zu erklären, was das Problem ist.«
    Der Versorgungsfeldwebel blinzelte überrascht, dann warf er wieder einen nervösen Blick zum Hoteleingang hinüber, bevor er antwortete.
    »Tja, sehen Sie, Herr Hauptmann, Sie Offiziere mögen aus einem hübsch sauberen Milieu kommen, aber von uns sind viele in die Legion eingetreten, um aus ein paar ziemlich üblen Situationen rauszukommen. Manche von uns werden immer noch von irgendwelchen Leuten gesucht; Leute, die uns liebend gern das Fell über die Ohren ziehen möchten. Das allerletzte, was wir wollen, ist, dass irgendein Reporter Beschreibungen oder Bilder darüber veröffentlicht, wo wir jetzt sind und was wir so machen. Können Sie mir folgen? Das ist ungefähr so, als würde man uns eine Zielscheibe auf den Rücken kleben und rufen: >Kommt und holt sie euch.<«
    »Ich verstehe«, sagte Narrisch nachdenklich.
    »So ist das nun mal«, schloss Harry mit einem breiten Schulterzucken. »Manchmal müssen wir kneifen ...«
    »Sagen Sie das nicht, Feldwebel«, intonierte Narrisch kalt. »Was Sie niemals tun werden, solange Sie unter meinem Kommando stehen, ist kneifen.«
    Er wandte sich von dem Leutnant ab und erhob die Stimme, um die Gruppe anzusprechen, die sich am anderen Ende der Gasse zusammendrängte.
    »Legionäre! Bei mir versammeln ... Sofort! Auch die Beobachtungsposten! Alle miteinander ... Aber auf der Stelle!«
    Die Flüchtlinge schoben sich vorsichtig nach vorn und wechselten verwirrte Blicke, während sie versuchten, den Grund für die offensichtliche schlechte Laune ihres Kommandanten herauszufinden.
    »Man hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass Reporter euch nervös machen ... dass ihr befürchtet, diverse Vergangenheiten könnten euch einholen, wenn euer Aufenthalt bekannt würde. Zuallererst einmal sage ich euch hier und jetzt: Gewöhnt euch an Reporter. Sie werden von nun an immer in der Nähe sein, weil das, was wir tun werden, viel Stoff bietet. Versteckt euch nicht vor ihnen, lernt, wie man so mit ihnen spricht, so dass sie das berichten, was ihr wollt. Nun, da ich um eure Probleme weiß, bin ich sicher, dass es Gelegenheit für euch geben wird zu lernen, wie man Interviews gibt und kontrolliert. In der Zwischenzeit sagt einfach >Kein Kommentar< und verweist sie an einen der Offiziere. Allerdings werdet ihr euch durch sie oder irgendwen nicht von eurem eigenen Terrain vertreiben lassen, ob das nun die Kaserne ist oder ein Hotel.«
    Er machte eine Pause, um seine Augen über die Versammlung schweifen zu lassen, bevor er fortfuhr.
    »Das bringt uns zum zweiten Punkt. Es scheint, dass die Gruppe hier dachte, ich hätte zu jemand anderem gesprochen, als ich gestern abend meine Rede hielt. Einige von euch sind vor Menschen oder Umständen davongelaufen, als sie sich der Legion anschlossen. Wenn ein Reporter eure neue Identität und euren neuen Aufenthaltsort bekannt macht oder wenn irgendeine andere Panne passiert - na und? Ihr gehört zur Kompanie, und jeder, der an euch heran will, muss sich zuerst mit der ganzen Kompanie herumschlagen. Wir sind jetzt alle eine Familie, und das heißt, das keiner von euch sich je wieder allein mit seinen Problemen auseinandersetzen muss. Habt ihr das kapiert?«
    Ein leises: »Jawohl, Herr Hauptmann«, antwortete Narrisch.
    »Ich kann euch nicht hören!«
    »JAWOHL, HERR HAUPTMANN!«
    Narrisch grinste angesichts der gebrüllten Erwiderung.
    »Das ist schon besser. Und jetzt gehen wir zurück in unser Hotel. Ich spreche mit diesem Reporter in der Cocktailbar, falls irgendeiner von euch zuhören möchte. Bisher habe ich noch nie einen Reporter oder einen Legionär kennengelernt, der einen kostenlosen Drink ausgeschlagen hätte.«
    Das wurde mit vereinzelten

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