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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Hätte wahrscheinlich schon gestern Abend angefangen, aber da musste sie ständig ans Telefon. Ich schwöre, halb Burg hat gestern Nacht wegen dir angerufen. Irgendwann haben wir den Stecker rausgezogen.«
    Ich ging in die Küche und schenkte mir eine Tasse Kaffee ein. Dann setzte ich mich an den Küchentisch und warf einen Blick auf den Bügelkorb meiner Mutter. Er war leer. »Wie oft hast du das Hemd schon gebügelt, das auf dem Brett liegt?«, fragte ich.
    »Siebenmal«, antwortete sie.
    »Normalerweise hast du dich wieder beruhigt, wenn der Korb leer ist.«
    »Mama Macaroni wurde in die Luft gejagt«, sagte meine Mutter. »Das stört mich nicht weiter. Ihre Zeit war gekommen. Mich stört, dass die Bombe für dich bestimmt war. Das war dein Auto.«
    »Ich bin vorsichtig. Und es ist nicht sicher, dass es eine Bombe war. Könnte auch ein Unfall gewesen sein. Du weißt doch, wie das mit Autos ist. Manchmal fangen sie Feuer und explodieren.«
    Meine Mutter gab einen erstickten Laut von sich, ihr Blick trübte sich. »Das ist wahr«, sagte sie. »Das ist die grausame Wahrheit.«
    »Marilyn Rugach meinte, Stiva hätte das Beste aus Mama Macaroni gemacht«, sagte Grandma. »Marilyn macht bei ihm die Buchhaltung in Teilzeit. Ich hab heute Morgen mit ihr gesprochen, sie meinte, die Verstorbene wäre in einem verschlossenen Sack angeliefert worden. Angeblich fehlten ein paar Teile, aber sie wollte mir nicht verraten, ob sie den Leberfleck gefunden haben. Meinst du, es besteht die Möglichkeit, dass sie offen aufgebahrt wird? Stiva ist ziemlich gut im Zusammenflicken, ich würde wirklich gerne sehen, wie er das mit dem Leberfleck hinbekommt.«
    Meine Mutter schlug ein Kreuz, ein hysterisches Kichern entschlüpfte ihr, schnell hielt sie sich die Hand vor den Mund.
    »Du solltest mit dem Bügeln aufhören und dir einen hinter die Binde kippen«, riet Grandma meiner Mutter.
    »Ich muss mir keinen hinter die Binde kippen«, entgegnete meine Mutter. »Ich brauche nur ein normales Leben.«
    »Du hast ein ganz normales Leben«, meinte Grandma. »Du hast einen richtig soliden Lebenswandel. Du hast dieses Haus und einen Mann … na ja, so halbwegs jedenfalls. Und du hast Töchter und Enkelkinder. Und du hast die Kirche.«
    »Ich habe eine Tochter, die alles in die Luft jagt: Autos, Lkws, Beerdigungsinstitute, Menschen.«
    »Aber nur hin und wieder«, warf ich ein. »Ich tue noch viele andere Sachen.«
    Meine Mutter und meine Großmutter sahen mich an. Ich hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Sie wollten wissen, was ich noch tat, außer Autos, Lkws, Beerdigungsinstitute und Menschen in die Luft zu jagen.
    Ich zerbrach mir den Kopf, doch mir fiel nichts ein. Ich ging den gestrigen Tag durch. Was hatte ich getan? Ich hatte ein Auto und eine alte Dame in die Luft gesprengt. Nicht höchstpersönlich, aber irgendwie war ich daran beteiligt gewesen. Was noch? Ich hatte mit Morelli geschlafen. Mehrmals. Das würde meine Mutter nicht hören wollen. Ich war gefeuert worden. Ich hatte einem Mann in den Fuß geschossen. Das würde sie auch nicht hören wollen.
    »Ich kann Cello spielen«, sagte ich. Keine Ahnung, woher das gekommen war. Es war mir einfach aus dem Mund geschlüpft.
    Meine Mutter und Großmutter standen mit offenem Mund da und starrten mich an.
    »Das ist ja ein Ding!«, meinte Grandma schließlich. »Wer hätte das gedacht?«
    »Davon wusste ich nichts«, sagte meine Mutter. »Davon hast du noch nie gesprochen. Warum hast du uns das nicht erzählt?«
    »Es … es war mir peinlich. Ist nur so ein Hobby.«
    »Du bist bestimmt richtig gut«, meinte Grandma.
    Erwartungsvoll sahen die beiden mich an. Sie wollten, dass ich richtig gut war.
    »Yo«, sagte ich, »ich bin ziemlich gut.«
    Stephanie, Stephanie, Stephanie, tadelte ich mich. Was denkst du dir dabei? Du bist ein Schwachkopf. Du weißt doch nicht mal, wie ein Cello aussieht. Doch, doch, antwortete ich mir selbst. Wie eine große Geige, oder?
    »Seit wann nimmst du Stunden?«, wollte Grandma wissen.
    »Schon länger.« Ich sah auf die Uhr. »Herrje, ich würde gerne noch bleiben, aber ich hab einiges vor. Ich dachte, ich könnte mir vielleicht Onkel Sandors Buick leihen.«
    Grandma holte einen Schlüsselbund aus der Küchenschublade. »Big Blue wird sich freuen, dich zu sehen«, sage sie. »Er wird nicht oft gefahren.«
    Big Blue ist so was wie ein Kühlschrank auf Rädern. Der Wagen hat hydraulische Bremsen, aber keine Servolenkung. Er säuft Unmengen von Benzin. Man kann ihn

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