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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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du den Rest.«
    »Ich weiß nicht, wie ich das wieder loswerden soll. Ich bin noch nie dick gewesen.«
    »Du musst mal mit Lula reden. Sie ist gut im Abnehmen.«
    »Wenn sie so gut abnehmen kann, warum ist sie dann so dick?«
    »Weil sie auch gut
zunehmen
kann. Sie nimmt zu und wieder ab. Ab und zu.«
    »Die Hochzeit ist am Samstag. Glaubst du, dass ich bis Samstag dreißig Kilo abnehmen kann, wenn ich mich wirklich anstrenge?«
    »Theoretisch könntest du es dir absaugen lassen, aber ich hab gehört, das tut echt weh und man bekommt jede Menge blaue Flecke.«
    »Ich hasse mein Leben«, sagte Val.
    »Wirklich?«
    »Nein. Ich will bloß nicht fett sein.«
    »Aber deshalb musst du ja nicht Albert hassen. Er ist nicht schuld, dass du dick bist.«
    »Ich weiß. Ich war gemein zu ihm, er ist so ein süßer Knuddelbär.«
    »Ich finde es toll, dass du ihn liebst, Val. Ich freue mich für dich, wirklich. Aber dieses Babygelaber mit Schnuckiputziknuddelbärchen geht mir echt ein klein bisschen auf den Geist. Was ist mit der Jungfrau Maria, Val? Weißt du noch, dass früher alle sagten, du wärst genau wie die Jungfrau Maria? Du warst so heiter und gelassen wie die Madonna, wie eine lebende Statue der Gottesmutter. Würde Maria ihren Josef Knuddelbär nennen? Ich glaube nicht.«
    Als Nächstes rief ich meine Cousine Linda beim Straßenverkehrsamt an. »Ich brauche Informationen«, sagte ich. »Über Benny Gorman, Michael Barroni und Louis Lazar. Ich möchte wissen, ob sie in den letzten drei Monaten ein neues Auto gekauft haben, und wenn ja, was für eins.«
    »Ich hab gehört, du hast bei Vinnie gekündigt. Warum willst du was über diese Männer wissen?«
    »Neuer Teilzeitjob. Normale Kreditabfrage für CBNJ.« Ich hatte keine Ahnung, was CBNJ war, aber es hörte sich gut an.
    Ich konnte verfolgen, wie Linda die Namen in den Computer eingab. »Hier ist Barroni«, sagte sie. »Er hat sich vor zwei Wochen einen Honda Accord gekauft. Gorman negativ. Über Lazar finde ich auch nichts.«
    »Danke. Sehr nett von dir.«
    »Mensch, die Hochzeit rückt immer näher. Alle sind bestimmt ganz aufgeregt.«
    »Ja. Nur Valerie ist am Ende.«
    »So ist das halt bei Hochzeiten«, meinte Linda.
    Ich legte auf und genoss eine Weile meinen Kaffee. Ich saß gerne in Morellis Arbeitszimmer. Es war nicht besonders schön, aber ich fühlte mich wohl hier, weil all die vielen Dinge um mich herum ein Stück von Morelli waren. In meiner Wohnung hatte ich kein Büro. Vielleicht war das ganz gut so, denn vermutlich wäre sowieso nichts drin. Ich hatte kein Hobby. Ich machte keinen Sport. Ich hatte eine Familie, kam aber nie dazu, Fotos zu rahmen. Ich lernte keine Fremdsprache, beherrschte kein Musikinstrument wie zum Beispiel Cello und kochte mich nicht zum Gourmetkoch hoch.
    Scheißegal, dachte ich. Ich könnte einfach mit einem dieser Hobbys anfangen. Es gab keinen Grund, warum nicht auch ich interessant sein und ein Arbeitszimmer voller Sachen haben konnte. Auch ich konnte Tennisbälle im Park sammeln. Auch ich konnte mir eine Topfpflanze kaufen und sie vertrocknen lassen. Ich konnte so ein blödes Cello spielen. Vielleicht hatte ich sogar das Zeug zu einer erstklassigen Cellistin.
    Ich ging mit dem Kaffeebecher nach unten und stellte ihn in die Spülmaschine. Dann griff ich zu Tasche und Jacke. Beim Gehen rief ich Bob »Tschüss!« zu. Zu Fuß machte ich mich auf den Weg zum Haus meiner Eltern. Ich wollte mir Onkel Sandors Buick ausleihen. Einmal noch. Ich hatte keine andere Wahl. Ich brauchte ein Auto. Wie gut, dass der Weg zu meinen Eltern so lang war und ich so viel laufen musste, so bräuchte ich auf jeden Fall einen Doughnut, wenn ich den Buick an mich genommen hätte.
    Grandma stand in der Tür, als ich die Straße entlangkam.
    »Da ist Stephanie!«, rief sie meiner Mutter zu.
    Grandma fand es toll, wenn Autos explodierten. Mama Macaroni in die Luft zu jagen, war der Zuckerguss auf Grandmas Kuchen. Meine Mutter teilte Grandmas Begeisterung für Todesfälle und Katastrophen nicht. Meine Mutter sehnte sich nach Normalität. Ich würde meinen Arsch verwetten, dass meine Mutter in der Küche bügelte. Manche nahmen Tabletten, wenn es schwer wurde. Andere griffen zur Flasche. Die Droge meiner Mutter war Bügeln. Meine Mutter bügelte ihren Frust fort.
    Grandma machte mir die Tür auf, ich trat ins Haus und ließ die Tasche auf den Tisch im Flur fallen.
    »Bügelt sie?«, fragte ich Grandma Mazur.
    »Jep«, sagte Grandma. »Schon seit heute Morgen.

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