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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sprang hinein und brauste davon. Mein nächstes Ziel war Valerie. Ich hatte keinen zwingenden Grund, sie zu besuchen. Nur war ich ihre Schwester und ihre Ehrenbrautjungfer, und Val war momentan nicht ganz auf dem Damm. Ich fand, es sei keine schlechte Idee, hin und wieder nach ihr zu sehen, bis sie die Hochzeit hinter sich gebracht hatte.
    Als ich mich ihrem Haus näherte, fiel mir als Erstes auf, dass Kloughns Auto nicht davorstand. Keine große Überraschung, es war ja ein Arbeitstag. Aber doch ein kleine Überraschung, dass er es geschafft hatte, sich mit einem gewaltigen Brummschädel aus dem Bett zu quälen.
    »Was ist?«, schrie Val mich an, als sie die Tür öffnete.
    »Ich wollte nur kurz hallo sagen.«
    »Ah. Tut mir leid, dass ich dich anschreie. Ich habe Probleme, meine Lautstärke zu regulieren. Wenn man sich zu Tode hungert, schreit man scheinbar eine Menge rum.«
    »Wo ist Albert? Ich dachte, er läge noch mit dickem Kopf im Bett.«
    »Er fand, im Büro würde es ihm besser gehen. Er konnte das Gewieher und Getrabe nicht mehr aushalten. Vielleicht guckst du mal nach, wie es ihm geht. Er ist im Schlafanzug abgehauen.«
    »Weißt du, Val, nicht jeder ist für so eine große Hochzeit gemacht. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, einfach durchzubrennen?«
    »Wenn ich doch nie mit dieser Hochzeit angefangen hätte«, klagte Valerie. »Was habe ich mir bloß dabei gedacht?«
    »Du kannst dich noch immer verdrücken. Es ist noch nicht zu spät.«
    »Doch. Und ich hab zu viel Schiss. Es ist doch schon so viel vorbereitet!«
    »Ja, aber es ist deine Hochzeit. So was darf keine schreckliche, stressige Angelegenheit werden. Es sollte eine Feier sein, die du genießt.« Es erübrigte sich zu erwähnen, dass ich nicht als grässliche Aubergine würde losziehen müssen, wenn Valerie durchbrannte.
    Ich ließ Valerie zurück und fuhr zu Kloughns Büro. An der Tür hing das Schild »Geschlossen«, doch als ich durchs Fenster sah, konnte ich erkennen, dass Kloughn im Schlafanzug und mit einem feuchten Tuch überm Gesicht ausgestreckt auf dem Boden lag. Ich wollte nicht, dass er aufstand, deshalb schlich ich mich auf Zehenspitzen davon und fuhr auf die Route 1 zur Fabrik für Hygieneartikel. Ich parkte auf dem Besucherparkplatz, lief hinein und holte mir ein Bewerbungsformular aus der Personalabteilung. Ehrlich gesagt, machte ich mir keine Illusionen, hier einen Bürojob zu bekommen. Ich konnte keine Referenzen und nur wenig Talente vorweisen. Ich könnte schon von Glück sagen, wenn ich eine Stelle am Fließband bekäme. Am nächsten Tag wollte ich die Unterlagen abgeben und auf die Einladung zum Bewerbungsgespräch warten.
    Vor Giovichinnis Laden hielt ich an, machte mir aber diesmal nicht die Mühe, nach den Macaronis zu fragen. Ich fand, ich hätte größere Probleme als diese Familie. Ich wurde von einem mordlustigen Irren verfolgt. Spiro war offiziell übergeschnappt.
    Im Laufschritt eilte ich durch das Geschäft und suchte Grundnahrungsmittel zusammen: Brot, Käse, Tastykakes, Erdnussbutter, Cornflakes, Milch, Tastykakes, Eier, Tiefkühlpizza, Tastykakes, Orangensaft, Äpfel, Aufschnitt und Tastykakes. Ich bezahlte und schob mich mit den Tüten in den Armen durch die Tür.
    Ranger lehnte an meinem Auto und wartete auf mich. Er kam mir entgegen, nahm mir die Tüten ab und stellte sie in den Wagen. »Sieht aus, als spielst du Hausfrau«, bemerkte er.
    »Eher Krankenschwester. Morelli braucht Hilfe.«
    »Ist das Bewerbungsformular auf dem Beifahrersitz für dich?«
    »Ja.«
    »In der Fabrik für Hygieneartikel?«
    »Die ist auf halbem Weg nach New Brunswick. Ich hoffe, dass da noch keiner von mir gehört hat. Ist Grandmas Spruch, aber er stimmt.«
    »Babe«, sagte Ranger. Er lächelte, aber seine Stimme hatte einen Ton, der mir sagte, dass es eigentlich nicht lustig war. Wir wussten beide, dass dies nicht das sorgenfreie Leben war, das ich mir erhofft hatte.

9
    »Ich habe eine Stelle im Büro frei«, sagte Ranger. »Hast du Lust, für RangeMan zu arbeiten?«
    »Na, super! Ein Angebot aus Mitleid.«
    »Wenn ich dir ein Angebot aus Mitleid machen würde, wäre das nicht im Büro.«
    Ich musste laut lachen, weil ich wusste, dass Ranger sich gerne über mein Liebesleben mit Morelli lustig machte. Im Großen und Ganzen war Ranger ein zurückhaltender Mensch. Er war jemand, der nicht unnötig Energie verschwendete. Er sprach und bewegte sich mit einer Effizienz und Ruhe, die eher animalisch denn menschlich war. Und

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