Die Chaos Queen
kurze Hose und ein Taxi.«
»Ich komme, sobald ich die Küche sauber gemacht habe.«
Ich legte auf und schaute zu Bob hinüber. »Bist du fertig?«
Bob sagte nichts, sah aber nicht glücklich aus. Er blickte zur Hintertür hinüber.
Ich legte Bob die Leine an und ging mit ihm nach draußen. Er hockte sich hin und drückte einen Haufen mit einem roten Spitzentanga heraus. Ich musste oben noch mal nachgucken, aber ich nahm stark an, dass der Tanga mir gehörte.
Morelli saß auf der Couch, sein Fuß ruhte auf einem Kissen auf dem Sofatisch. In Reichweite hatte er die Fernbedienung vom Fernseher, eine Schale Popcorn, sein Handy, ein Sechserpack Wasser, Krücken, Schmerztabletten für eine ganze Woche, die Fernbedienung für die Xbox, seinen iPod, eine Schachtel Hundekuchen und eine Pistole. Bob lag vor dem Fernseher ausgestreckt auf dem Boden.
»Brauchst du noch irgendwas, bevor ich gehe?«, fragte ich Morelli.
»Musst du wirklich los?«
»Ja. Ich habe meiner Mutter versprochen, die Dekoration für die Autos zu holen. Ich muss nach Valerie sehen. Wir haben nichts zu essen da. Und ich habe den ganzen Küchenkrepp aufgebraucht, als ich Bobs Sabber weggewischt habe. Außerdem muss ich bei der Fabrik für Hygieneartikel vorbei und mir ein Bewerbungsformular holen.«
»Ich finde, du solltest zu Hause bleiben und mit mir spielen. Du darfst auch versaute Anspielungen auf meinen Gips schreiben.«
»Sehr verlockend, aber danke. Deine Mutter und deine Großmutter wollen vorbeikommen. Sie wollen sich persönlich davon überzeugen, dass es dir gut geht. Und sie bringen einen Auflauf und einen Kuchen mit, das machen sie nämlich immer. Und wenn ich hier bin, nehmen sie uns in die Mangel mit dem Heiraten, das machen sie nämlich auch immer. Und dann bekommt Bella wieder eine Vision, in der meine Gebärmutter auftaucht, darauf kann man sich verlassen. Ist besser, wenn ich mich verdrücke und Besorgungen mache.« Außerdem wollte ich beim Bestatter vorbei und mit Constantine Stiva über seinen Sohn sprechen.
»Was ist, wenn ich hinfalle und nicht wieder hochkomme?«
»Guter Trick, aber da habe ich vorgesorgt. Ich habe einen Babysitter bestellt. Er wird dir jeden Wunsch von den Augen ablesen, solange ich weg bin.«
Es klopfte an der Haustür, und Lula platzte herein. »Hier bin ich! Ich passe auf dich auf«, verkündete sie Morelli. »Mach dir keine Sorgen! Lula kümmert sich um dich.«
Morelli sah mich an. »Das soll wohl ein Witz sein!«
»Ich wollte ganz beruhigt sein, dass du in Sicherheit bist.«
Das stimmte sogar. Ich hatte Angst, dass Spiro zurückkehren und das Haus in Brand stecken würde. Spiro war irre.
Lula legte ihre Tasche im Flur ab und ging mit mir nach draußen. Big Blue tankte Sonne am Straßenrand, zu jeder Schandtat bereit. Ich hatte mir einen Ersatzschlüssel von Grandma besorgt. Von meinem Hausmeister Dillon Ruddick hatte ich einen Ersatzschlüssel für meine Wohnung bekommen. Um einkaufen zu können, hatte ich mir Morellis Kreditkarte geliehen. Es konnte losgehen. Es war früher Nachmittag, und wenn auf der Route 1 nicht zu viel Verkehr war, wäre ich zum Abendessen zurück, um Morelli zu füttern.
»Wir kommen schon klar«, meinte Lula. »Ich hab ein paar Videos mitgebracht. Und ich habe meine Trickkiste dabei, falls was Unangenehmes passiert. Ich hab sogar einen Taser dabei.
Nigelnagelneu. Noch nie benutzt. Mit so einem Gerät schlage ich jeden in die Flucht.«
»In ein paar Stunden müsste ich zurück sein«, erklärte ich. Dann schlüpfte ich hinters Steuer und drehte den Schlüssel in der Zündung. Unter dem Wagen machte es
Fumm!
, und an allen Seiten schossen Rammen empor. Der Motor erstarb. Ich stieg aus und kniete mich zusammen mit Lula auf den Boden, um unter das Fahrgestell zu sehen.
»Ich glaube, das war eine Bombe«, meinte Lula.
Kleine schwarze Punkte schwebten vor meinen Augen, in meinem Kopf schepperte es. Als das Scheppern aufhörte, stand ich auf und wischte mir den Straßendreck von den Knien. Ich versuchte, mich am Riemen zu reißen. Innerlich drehte ich gerade durch, und das war kein gutes Zeichen. Ich musste tapfer sein. Ich musste klar denken. Ich musste wie Ranger sein. Reiß dich zusammen, schalt ich mich. Lass dich nicht verrückt machen. Lass nicht zu, dass dieses Schwein dein Leben regiert und dir Angst einjagt.
»Langsam machst du mir Angst«, meinte Lula. »Du hast so einen komischen Blick drauf, als ob du mit jemandem redest.«
»Ich rede mir gerade selbst ein,
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