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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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hätte man gar nicht anders gekonnt, als gute Laune zu haben!
    »Lust auf ofenwarme Croissants?«, fragte Gregory und deutete auf eine bereits offene Bäckerei, aus der die verlockendsten Düfte kamen.
    Eigentlich hatten wir ja vorgehabt, wieder zu Hause zu sein, bevor bei uns jemand aufstand. Aber es war so ein außergewöhnlicher Moment für uns, mit rosa Licht auf allen Dächern und unserem Erfolg im Herzen, und da war uns das ganz egal.
    Tja, was im Leben alles passieren kann, wenn man nur mal was anderes macht als sonst! Denn hätten wir es uns nicht in der kleinen Sitzecke in dieser Bäckerei gemütlich gemacht und hätten wir nicht über all dem Croissant-Gefuttere und Heißem-Kakao-Getrinke und glücklichem Gequatsche glatt die Zeit vergessen, dann … dann wäre nämlich all das, was gerade eben passiert ist, nicht passiert.

    Ich meine – überhaupt! Dass so was überhaupt in unserer Stadt passiert! Nein, dass so was MIR passiert!
    Also – ich weiß echt nicht, was ich denken soll!
    Und was ich von diesen beiden Typen halten soll, weiß ich noch weniger. Der eine war ja ganz okay. Aber der andere – dunkler Rolli, dunkle Jacke – war irgendwie … ziemlich aufdringlich.
    Und was für einen Blödsinn der gefaselt hat! Von wegen irischer Typ und so! Bloß weil ich rotblonde Haare habe und ein paar beknackte Sommersprossen auf der Nase.
    Einen Moment lang hatte ich sogar ein bisschen Panik, dass der uns gleich in sein Auto drängt. Und dann? Da fand ich es mal wieder ziemlich praktisch, dass meine beste Freundin ein Junge ist!
    Zum Glück stellte sich aber schnell raus, dass er nur eine Kamera aus seinem Wagen holen wollte, um ein paar Probeaufnahmen zu machen, wie er sagte. Doch da kriegte ich ein komisches Gefühl. Nee, ich lass mich doch nicht einfach von irgendwelchen Kerlen fotografieren, die ich noch nie gesehen habe.
    Der Typ lenkte dann auch gleich ein und meinte: »Nein, nein, das ist in Ordnung. Du solltest natürlich erst deine Eltern fragen. Aber bitte tu das! Gleich heute! Du bist genau das Gesicht, das wir suchen! Und bitte ruf uns sofort an! Auch wenn es Sonntag ist. Aber spätestens am Montag. Unsere Karte haben wir dir ja gegeben.«
    Das alles war irgendwie so übertrieben, dass ich überhaupt nicht mehr wusste, was ich sagen sollte. Na ja, das wusste ich eigentlich schon gleich am Anfang nicht, als die beiden auf uns zu kamen und uns ansprachen und sich als Scouts vorstellten. Was anscheinend so Leute sind, die die Straßen nach Leuten absuchen, die sich gut als Models eignen
würden. Aber selbst wenn das alles stimmt, was die gesagt haben, müssen sie deshalb gleich so dramatisch werden? Bitte! Gleich! Auch am Sonntag! Also, das ist schon etwas übertrieben, oder?
    »Ach, so sind diese Medienleute doch immer«, sagt Gregory neben mir, als sie weg sind, und macht eine abschwächende Handbewegung.
    »Echt?« Na ja, ich schätze, der muss es wissen. Seine Fernsehmutter bringt bestimmt genug solcher Leute mit nach Hause.
    »Denk doch nur mal an das ganze Geld!«
    »Pah!«, schnaube ich. »Geld! Das ist es doch! Damit unterstütze ich doch zu hundert Prozent diese ganze Konsumgesellschaft! So wie die da!« Ich bleibe vor einem riesigen Werbeplakat stehen, auf dem ein Bikinimädchen an einem Südseestrand lieblich lächelnd einen Schokoriegel knabbert.
    Gregory kichert. »Komm schon, Livi! Schokolade ist doch nichts Schlechtes. Und wahrscheinlich …« Er grinst jetzt breit. »… wahrscheinlich ist dieses Mädchen erste Vorsitzende des Vereins zum Schutz der Eisbären in der Arktis und verwendet ihr leicht verdientes Geld dafür, den Leuten die Gefahren zu erklären, die das Ozonloch nicht nur für uns, sondern auch für die Eisbären hat. Und das ist doch super, oder?«
    Jetzt muss ich auch lachen. Gregory hat so eine Art, auch über ernste Dinge noch Witze zu machen. Und die Vorstellung, dass dieses Bikinimädchen mit Schokolächeln sich in Wirklichkeit für die Umwelt einsetzt, ist wirklich zu albern!
    »Logo«, kichere ich, »die lässt mit ihrem Geld teure Broschüren drucken und hilft so den Eisbären mehr, als wir das je könnten! Klar, klar! Hahaha!«

    Da hört Gregory auf zu kichern. Er fasst mich an die Schulter, als wäre ihm grad ein toller Gedanke gekommen. »Ganz genau, Livi! Das ist es!« Er sieht mir direkt in die Augen. »Überleg mal! Das wäre doch riesig! Denk doch nur, was wir mit dem Geld alles machen könnten!«
    Spinnt der jetzt?
    Aber dann fang ich tatsächlich an zu

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