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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Tess.«
    Nach einer Weile fügt Dodo ein »Wir können ja heute Abend noch mal in Ruhe darüber sprechen« hinzu.
    Puh! Ein Glück! Ich fürchtete schon, die ist jetzt stinkig.
    »Ja, gut. Bis dann, Dodo!«
    Ich klicke mein Handy zu und atme tief aus. Meine Güte, ganz schön anstrengend, sich über das eigene Leben klar zu werden! Und noch anstrengender, das auch den anderen zu verklickern!
    Aber ich will eben nicht, dass mein Leben von jemand anderem bestimmt wird als von mir. Und mir ist klar geworden, dass ich nur selber bestimmen kann , wenn ich auch
weiß, was ich will . Und wo ich hin will. Und was für ein Typ Mensch ich bin. Und all das eben. Ist ja irgendwie logisch.
    Und deshalb könnte Dodo doch einfach auf mich hören und sich nicht so blöd anstellen.
    Marvin! Was für eine Schlaftablette! Also ehrlich!
    Ich lasse meinen Blick über die anderen Bänke schweifen. Der Junge neben mir hat sein Eis aufgemümmelt und erhebt sich jetzt.
    Als er an mir vorbeischlendert, sieht er mir für einen Moment direkt in die Augen und grinst dabei. »Jaja, sag ich auch immer. Gute Organisation ist alles im Leben! Und vernünftig muss sie natürlich unbedingt sein!« Er zieht kurz die Augenbrauen hoch, bleibt aber nicht stehen.
    Was ist?
    Ich bin so verdutzt, dass ich weder antworten noch meinen Mund rechtzeitig wieder schließen kann. Ich meine, so rechtzeitig, dass er das noch mitgekriegt hätte. Was – ähm – schon schön gewesen wäre.
    Denn als er sich am Tor noch einmal grinsend zu mir umdreht, steht mein Mund immer noch sperrangelweit offen. Was ihn bestens zu amüsieren scheint.
    Und dann dämmert es mir. Das war Henry! Der Freund von Elena! Absoluter Sporttyp. Kann alles. Sieht gut aus. Ist eine Stufe über uns. Wahrscheinlich die Hälfte der Mädchen aus unserer Stadt ist in ihn verknallt. Der hat doch nicht etwa unser ganzes Gespräch gehört?
    Ich versuche, mich verzweifelt daran zu erinnern, was genau ich gesagt habe. Oh nein! Ich merke, wie mein Kopf eine riesige Feuerbombe wird. Bin ich froh, dass er wenigstens das nicht mehr sehen kann!
    Was macht der denn auch hier? Auf einem Spielplatz!
    Ich schiele vorsichtig durch die Bäume auf die Straße.
Dort sehe ich ihn gerade auf die Apotheke gegenüber zu marschieren. Ein paar Minuten später kommt er mit einer großen Tüte wieder raus. Jetzt schwingt er sich auf sein Fahrrad, schaut auf einen Zettel und …
    Oh, verstehe, der macht Kurierdienst für die Apotheke! Der bringt den Leuten, die nicht selber kommen können, ihre Medizin ins Haus. Der hat auch einen Job! Genau wie ich. Cool!
    Ich schiele mal kurz zu Timmi rüber.
    Nanu, die Rutsche ist leer. Wo ist er denn? Vielleicht auf dem Klettergerüst? Nein, das ist genauso leer. Ein kleines Knäuel von Kindern balgt sich da vorne im Sand. Bestimmt ist eins davon mein kleiner Vampir. Nein, ist es nicht.
    Himmel! Der kann doch nicht weg sein? Nein, das Tor ist immer noch fest verschlossen. Das kriegt keiner von den kleinen Zwergen hier alleine auf. Ich stehe eilig auf und mache einen etwas panischen Rundgang um den Spielplatz. Schluck! Was sage ich denn den Eltern, wenn mir ihr Sohn abhandengekommen ist? Oh Hilfe, muss ich dann etwa die Polizei rufen? Und was passiert dann mit mir? Ich kann doch nichts dafür, dass dieser Floh jetzt weg ist!
    »Timmi!« Ich fange an zu rufen.
    Die ersten Mütter gucken komisch. Peinlich!
    »Timmiiiii!«
    Jetzt starrt der halbe Spielplatz zu mir rüber. Also wirklich, wieso glotzen die denn so? Ich werde ja wohl nicht das erste Mädchen auf der Welt sein, dem ein Kind verloren geht!
    Mir bricht trotzdem der Angstschweiß aus. Der kleine Stinker muss doch irgendwo sein!
    »TIMMIIIII!« Mir ist jetzt ganz egal, was die anderen hier denken. Ich will ihn finden. Und zwar sofort! »TIIII-MMIIIII!«

    Ich schätze, meine Stimme klingt inzwischen leicht hysterisch. Aber das ist mir beinahe egal. Hätte nie gedacht, dass man so panisch werden kann, bloß weil ein Kind verloren geht. Ich meine, der wird ja nicht gleich vor ein Auto rennen, wenn er doch irgendwie über den Zaun gekommen sein sollte. Und überhaupt, er kann gar nicht über den Zaun. Da müsste ihn schon einer drüberheben. Und warum sollte das jemand machen? Doch nur, wenn er ihn zum Beispiel klauen wollte, um später Lösegeld von den Eltern zu fordern und …
    Auto? Kinderklau?
    Waaaaah!!! In meinem Kopf laufen die grauenvollsten Szenen ab. Autounfälle mit einem schreienden Timmi. Brutale Entführungen mit einem vor

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